Stephan Raspe und Winfried Grimmeisen
Dezember füllte Bodenwasserspeicher - LWF-aktuell 87
Der nassfeuchte Dezember füllte zwar die Bodenwasserspeicher vollständig wieder auf, machte es uns allerdings schwer, die Bodenfeuchte durchgehend zu messen. So entstanden viele Messlücken, die aber gedanklich durch den weitgehend synchronen Verlauf der Bodenwasservorratskurven an den Waldklimastationen geschlossen werden können. Die Bodenwasserspeicher waren bereits Anfang Januar für den Beginn der neuen Vegetationsperiode überall bestens gerüstet.
Im Winter ist der Einfluss der Vegetation auf die Bodenfeuchte äußerst gering. Transpiration findet nur noch bei extrem milder Witterung in Nadelbaumbeständen statt. Ansonsten ist dies die Zeit, in der sich die Bodenwasserspeicher auffüllen, wenn genügend Niederschlag fällt.
So war es auch im letzten Dezember, wo es zwar selten geschneit, aber mehr als genügend geregnet hat. Die während des »Goldenen Oktobers« deutlich zurückgegangenen Bodenwasservorräte stiegen im Dezember meist sprunghaft wieder an und blieben dann bis in den Januar hinein gesättigt.
Der Winter ist auch immer eine harte Zeit für alle Feldmessungen. Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit setzen nicht nur den Menschen, sondern noch stärker empfindlichen elektronischen Messgeräten zu. An den Waldklimastationen wird die Bodenfeuchte mit der sogenannten TDR-Technik (Time Domain Reflectometry) gemessen. Vereinfacht gesagt wird hierbei die Rücklaufzeit eines ausgesendeten hochfrequenten elektrischen Impulses durch die Messsonden im Boden mit einer Art Hochfrequenz-Oszilloskop erfasst. Ein Messzyklus dauert circa sieben Minuten bei einem Strombedarf von 0,8 Ampere. Auch wenn diese Geräte inzwischen für den Einsatz im Freiland konzipiert sind, steigt natürlich der Pflege und Wartungsaufwand gerade in den Wintermonaten deutlich an.
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