Stephan Raspe und Winfried Grimmeisen
»Herbstruhe« beim Bodenwasser - LWF-aktuell 80
Nach den sehr feuchten Sommermonaten blieben die Wasserspeicher der Waldböden in den Mittelgebirgen auch im Herbst weiter randvoll. Grund- und Oberflächenwasser wurden auch weiterhin aus den Waldböden gespeist. Im Flachland nahmen dagegen die Bodenwasservorräte auf Grund der Transpiration der Waldbäume im September nochmals deutlich ab. Im Oktober setzte die Vegetationsruhe ein und der Wasserverbrauch vor allem der Laubwälder ging langsam zurück. Nur Nadelwälder transpirierten auch im November noch.
Ab September neigt sich die forstliche Vegetationszeit langsamn dem Ende zu. Der Wasserbedarf vor allem der Laubbäume nimmt ab. Deshalb wirken sich auch längere niederschlagsfreie Perioden nicht mehr so stark auf den Bodenwasservorrat aus wie etwa im Frühjahr oder gar im Sommer.
Genau dieser Effekt war auch in diesem Herbst an den Waldklimastationen (WKS) zu beobachten. Obwohl im September und vor allem im Oktober deutlich weniger Niederschlag fiel als normal, gingen die Bodenwasservorräte an den Waldklimastationen nur leicht zurück.
An den Mittelgebirgsstationen, wie z.B. die in der Grafik dargestellten Waldklimastationen Flossenbürg und Mitterfels, blieben die Böden auch im Herbst weiter sehr feucht. Im letzten Heft berichteten wir davon, dass die Wassergehalte in den Waldböden im Sommer bereits zum Teil über der Feldkapazitätsgrenze lagen.
In Flossenbürg und Mitterfels wurde diese Grenze auch in den Herbstmonaten nicht unterschritten. Bis zur Feldkapazität kann Wasser in den Waldböden gespeichert werden. Wasser, das darüber hinaus im Boden vorhanden ist, ist frei beweglich und kann entweder ins Grundwasser sickern oder die Pegel von Bächen oder Flüssen ansteigen lassen.
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