Ergebnisse der Bodenzustandserhebung BZE II in Bayern
Foto: Alfred Schubert
Der Forstliche Forschungsbericht München (Nr. 213) präsentiert die Ergebnisse der zweiten Bodenzustandserhebung in Bayerns Wäldern (BZE II) und beschreibt ein umfassendes Bild unserer Waldböden.
Die BZE II ist eine Wiederholungsbeprobung. Im Vergleich zur vorausgegangenen Waldbodeninventur im Jahr 1987 wurde bei der BZE II nicht nur bis 30 cm Tiefe, sondern bis 1,5 m beprobt. Damit können nun z. B. auch Aussagen über Stoffvorräte und Wasserspeicherung bis in die Unterbodenbereiche gemacht werden. Mit den Basisinformationen der BZE II ist es in der Folge möglich, auch ökosystemare Zusammenhänge besser zu durchleuchten und zu bewerten.
Bodeneigenschaften in Bayerns Wäldern meist günstig
Die Ergebnisse zeigen: Bayerns Wälder wachsen sehr oft auf lehmigen Braunerden. Dieser Bodentyp mit meist relativ günstigen Eigenschaften bietet den Bäumen eine ausgewogene Nährstoffausstattung und ausreichend pflanzenverfügbares Wasser.
Die Vorräte an organischem Kohlenstoff in den Humusauflagen und im Mineralboden sind hoch und stabil. Die Nährstoffvorräte in den meisten Waldböden Bayerns sind als normal bis hoch einzustufen.
Die pH-Werte der Oberbodenbereiche sind im Vergleich zur Vorgängerinventur stabil. Die Schwermetallgehalte liegen bis auf ganz wenige geologische Sonderstandorte im unbedenklichen natürlich-anthropogenen Hintergrundwertebereich.
Erhöhtes Risiko: Stickstoffeinträge begünstigen Nitratauswaschung
Die Waldernährung der flächenbedeutsamen Baumarten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche spiegelt den guten Bodenzustand wieder. Die Versorgung mit den Hauptnährelementen ist überwiegend gut. Bei den wichtigsten Spurennährelementen ist die Versorgung bis auf einzelne Ausnahmen zumindest ausreichend.
Allerdings könnten die weiterhin hohen Stickstoffeinträge zu Nährstoffungleichgewichten in der Baumernährung - wie z. B. bei der Phosphorernährung führen - und würden damit das Risiko der Nitratauswaschung von den Böden in das Grundwasser erhöhen.
Hohe Produnktionskraft durch gute Waldböden
Aus der Zusammenschau von Boden, Bodenvegetation, Waldzustand und Waldernährung kann festgehalten werden, dass der Zustand der Waldböden in Bayern überwiegend positiv zu bewerten ist. Die vom Boden und der Ernährung – und damit letztlich auch vom Waldzustand her – problematischen Standorte sind auf wenige naturräumlich "schwierige" Gebiete begrenzt. Zusätzlich wird der Standort natürlich noch von klimatischen Größen bestimmt. Diese werden hier nicht betrachtet.
Insgesamt kann für das Waldland Bayern festgehalten werden: Die hohe Produktionskraft beruht zu einem erheblichen Teil auf dem vergleichsweise hohen Anteil guter Waldböden, die es durch umsichtiges Handeln zu bewahren gilt.
Projektbericht: Alle Ergebnisse der BZE II in Bayern