Lothar Zimmermann, Stephan Raspe und Winfried Grimmeisen
Kaltstart des Frühlings - LWF-aktuell 95
Der März setzte heuer den Winter fort und zeigte sich damit völlig anders als im letzten Jahr, wo er mit sonnig-warmer Witterung aufgewartet hatte. Die Temperaturen blieben während langer Phasen unter dem Gefrierpunkt, so dass auch die Verdunstung im Vergleich zum März 2012 deutlich geringer blieb. Gleichzeitig fiel aber auch weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel.
Zoombild vorhanden
Abbildung 1: Prozentuale Abweichung des Niederschlags bzw. absolute Abweichung der Lufttemperatur an den Waldklimastationen vom langjährigen Mittel 1961–1990
Zunächst sah es so aus als würde der Winter enden: Der Hochnebel wurde weniger und die Sonne kam länger zum Vorschein. Damit stiegen die Lufttemperaturen allmählich an und in der ersten Märzwoche wurden Temperaturmaxima von 10 bis 15 °C erreicht und der Frühling schien sich schon anzukündigen.
Nachdem sich aber ein kräftiges Hoch über Skandinavien etabliert hatte, geriet Deutschland am Südrand des Hochs in den Zustrom teils sehr kalter Luftmassen. In Bayern setzte sich dabei wieder Tiefdruckeinfluss durch, bei deutlich zurückgehenden Temperaturen wurde es frostig und die Niederschläge gingen in Schneeregen und Schnee über. Damit kehrte auch wieder Vegetationsruhe ein. Ab der Monatsmitte konnte es regional wieder etwas wärmer werden: Sonnige Abschnitte wechselten sich mit Wolken ab. Dabei gab es immer wieder Schauerniederschläge, teils als Regen, teils als Schnee, auch Graupelgewitter kamen vor.
In der letzten Märzdekade lag Bayern in einer Übergangszone zwischen winterlich-kalter Luft im Nordosten und milderer Luft im Südwesten, die sich zur Karwoche zu den Alpen hin verlagerte. So fiel Ostern meist wieder winterlich aus, mit Temperaturmaxima zwischen 2 und 8° C. Nachts gab es verbreitet Frost. An vielen Stationen war die letzte Märzdekade die kälteste seit über 60, teils auch 100 Jahren (DWD 2013b).
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