Lothar Zimmermann, Jan-Philipp Egner, Jürgen Kolb, Winfried Grimmeisen und Stephan Raspe
Waldklimastationen - Witterungsreport und Bodenfeuchtemessungen für den Winter 2012 - LWF-aktuell 88
Die Prognose für diesen Winter stand auf mild. Der Januar setzte zunächst die milden Temperaturen aus dem Dezember fort und hatte zudem mit fast doppelt so viel Niederschlag reichlich Regen im Gepäck. Aber auch in einem insgesamt wärmeren Klima kann es weiterhin Perioden mit klirrender Kälte geben,wie in diesem kältesten Februar seit 25 Jahren! So fiel der Winter 2011/12 damit durchschnittlich temperiert aus.
Im Eiskeller
Zoombild vorhanden
Die Bayerischen Waldklimastationen messen Niederschlag und Temperatur im Wald.
Der Januar 2012 startete richtig frühlingshaft ins neue Jahr und setzte dadurch die regnerische und stürmische Witterung aus dem Dezember fort. Am 5.1. sorgte das Orkantief "Andrea" in den Hochlagen der Mittelgebirge und Alpen für Orkanböen. An der Waldklimastation Kreuth wurden orkanartige Böen bis zu 108 km/h gemessen, während an den anderen Waldklimastationen maximal Sturmböen registriert wurden.
Auf der Rückseite der Kaltfront des Orkantiefs floss subpolare Meeresluft ein, die in den Mittelgebirgen und Alpen für anhaltenden Schneefall sorgte. Ungewöhnlich für die Jahreszeit kam es beim Durchzug der Kaltfront vereinzelt auch zu Gewittern.
In tiefer gelegenen Gebieten merkte man dagegen vom Winter weiterhin nichts. Es blieb wechselhaft. In warmen Flussniederungen begann vereinzelt schon die Haselblüte und es zeigten sich bereits die ersten Schneeglöckchen. Zur Monatsmitte sorgte Hochdruckeinfluss für trockenere und kältere Bedingungen. Wenn sich der Nebel auflöste, kam es besonders im Westen zu Sonnenschein.
Ab dem 19.1. wurde es dann wieder wärmer und wechselhaft mit einigen Schauern. Die Temperaturen sanken danach aber weiter, so dass der Regen in den tiefer gelegenen Regionen in Schneefall überging und sich teilweise eine dünne Schneedecke bildete. In der letzten Januarwoche brachte dann ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet über Nordosteuropa zunehmend trocken-kalte Luft nach Bayern und läutete eine Dauerfrostperiode ein.
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Bodenfrost lässt Wasservorrat sinken
Auch wenn sich die Vegetation im Winterschlaf befindet, bewegt sich etwas im Wald. Nein, die Rede ist hier nicht vom Wild oder agilen Wintersportlern, sondern wir richten unseren Blick in den Waldboden hinein. Genauer gesagt interessiert uns das Wasser im Boden.
Im letzten Heft hatten wir davon berichtet, dass die Wasserspeicher der Waldböden im Dezember wieder aufgefüllt wurden. Aber auch im Januar und Februar hat sich noch etwas getan bei der Bodenfeuchte.
Besonders interessant ist die Kälteperiode von Ende Januar bis Mitte Februar. Unser Augenmerk liegt deshalb in diesem Bodenfeuchtebericht vor allem auf den Wasservorräten im Oberboden an den Waldklimastationen.
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