Manuela Baumgarten und Rainer Matyssek
Ozonbelastung der Wälder - LWF-aktuell 88
Die "Ozon-Alarm"- Meldungen und Berichterstattungen in den Medien haben in den letzten Jahren nachgelassen, obwohl die Konzentrationen bodennahen Ozons auch seit dem letzten Jahrzehnt weiter ansteigen. Ozon ist ein reaktives Gas, dessen potentielle Toxizität für Mensch, Tier und Pflanzen seit langem bekannt ist. Das konkrete Ausmaß der Schadwirkung auf die sich langfristig entwickelnden Baumbestände ist auf Grund vielfältiger Umwelteinflussfaktoren schwierig quantitativ zu erfassen.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Ozon-bedingte hellgrüne bis gelbe bzw. bräunliche Chlorosen und Nekrosen ("Bronzing") an einem Buchenblatt. Foto: M. Schaub
Eine Belastung des Baumwachstums ist jedoch seit langem mehrfach erwiesen. Dennoch werden regelmäßig die gesetzlichen Vorgaben oder von der UNECE vorgeschlagenen Richtwerte zum Schutz der Vegetation ohne Konsequenzen überschritten.
Die troposphärische Ozonkonzentration hat sich seit der vorindustriellen Ära ab dem 19. Jahrhundert mehr als verdreifacht. Wir können davon ausgehen, dass Emissionen von Ozonvorläufersubstanzen in den immer stärker wachsenden industrialisierten Regionen weltweit zu einem Anstieg der mittleren Ozonkonzentrationen führen.
Aktuell bedeutet dies für Mitteleuropa eine Zunahme der jährlichen Mittelwerte der Ozon-Hintergrundkonzentration, die sich derzeit auf einem Niveau um etwa 30 ppb (parts per billion) bewegen.
Am meteorologischen Observatorium des Deutschen Wetterdienstes am Hohenpeißenberg existiert eine der längsten Messzeitreihen zur Entwicklung des troposphärischen bodennahen Ozons. Wie auch an anderen Stationen Mitteleuropas zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Ozonkonzentrationen von circa 30 auf fast 45 ppb seit 1971.
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