Lothar Zimmermann, Stephan Raspe und Winfried Grimmeisen
Waldklimastationen: Witterungsreport und Bodenfeuchtemessungen Frühjahr 2011 - LWF-aktuell 83
Was früher selten war, häuft sich nun: Nach 2007 und 2009 haben wir 2011 einen weiteren extrem trockenen und überdurchschnittlichwarmen April erlebt. Schon im Vormonat März prägten milde Temperaturen und viel Sonnenschein das Bild. Seit Februar beobachten wir zudem schon bis Mai unterdurchschnittliche Niederschläge, eine ausgeprägte Frühjahrstrockenheit.
Früher eher selten: Dreimal schöner April
Worüber sich der freizeitorientierte Teil in uns freut, sonnig warmes Wetter ohne viel Regen, bereitet dem mit der Witterung beruflich verbundenen Teil in uns Stirnrunzeln:
Wie gut vertragen die Bäume die Trockenheit in dieser für sie physiologisch entscheidenden Phase?
Ganz zu schweigen von der Frostgefahr, die in den klarenNächtenmancherorts zumErfrieren der frisch ausgetriebenen, wasserreichen Blätter sorgte.
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Durstiges Frühjahrserwachen
Die Voraussetzungen zum Start in die neue Vegetationsperiode waren nicht schlecht, waren die Bodenwasserspeicher nach dem Winter doch gut gefüllt. Doch dann folgte ein warmes, niederschlagsarmes Frühjahr, in dem sich die Vegetation früh entwickelte und der Wasserverbrauch der Wälder rasch anstieg.
Dadurch fiel der Bodenwassergehalt an allen Waldklimastationen (WKS) unter die Feldkapazitätsgrenze. Unterhalb dieses Wertes ist im Boden kein frei bewegliches Wasser mehr vorhanden.
Die Bäume können aber zunächst noch weiter ungestört Wasser aus dem Boden aufnehmen. Erst bei Erreichen der Totwassergrenze ist das Wasser im Boden so stark gebunden, dass auch die Baumwurzeln es nicht mehr aus dem Boden saugen können. Soweit waren wir in diesem Frühjahr aber noch nicht.
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