Christian Kölling und Ulrich Stetter
Behandlung nur auf Rezept - BLW 44
Die Versauerung der Waldböden durch Luftschadstoffe war eines der ganz großen forstlichen Themen in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Mittlerweile ist es still geworden um den sauren Regen und seine unheilvollen Wirkungen auf Waldböden und -bestände.
Zoombild vorhanden
Nahezu punktgenau können moderne Verblasefahrzeuge den Kalk auf der Waldfläche verteilen (Foto: Fuchs)
Die Einführung hoher gesetzlicher Standards bei der Luftreinhaltung hat zwar schon wenige Jahre nach dem Auftreten der "neuartigen Waldschäden" zu einer drastischen Reduktion des Ausstoßes von Schwefeldioxid und des Eintrages von Säure in die Waldbestände geführt.
Doch damit ist das Problem der Bodenversauerung nicht zu den Akten gelegt. Zum einen haben wir viele Böden, die noch heute von den schädlichen Einwirkungen der Vergangenheit gezeichnet sind. Zum anderen gibt es nach wie vor Schadstoffeinträge aus Stickstoffverbindungen, die, wenn auch mit geringeren Raten als in der Hoch-Zeit des sauren Regens, die Bodenversauerung vorantreiben.
Brennpunkte in den Mittelgebirgen
Durch den sauren Regen sind die Waldböden in bestimmten Regionen deutlich an Nährstoffen wie Calcium, Magnesium und Kalium verarmt. Besonders kritisch wurde die Situation auf Mittelgebirgsstandorten mit einer Kombination von sauren Ausgangsgesteinen und hohem Schadstoffeintrag. In den höheren Lagen des Bayerischen Waldes und anderer Gebirge Ostbayerns, aber auch im Spessart, Odenwald und in der Vorrhön finden sich zahlreiche Waldstandorte, an denen deutliche Verluste an Bodenfruchtbarkeit eingetreten sind.
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