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Dr. Wendelin Weis, Prof. Dr. Axel Göttlein
Wasserhaushalt - die große Unbekannte im Bergwald - LWF-aktuell 71

Eine hohe Heterogenität hinsichtlich Relief, Exposition, Bodeneigenschaften, Baumartenzusammensetzung und Bestandsstruktur charakterisiert den Gebirgswald im bayerischen Alpenraum. Hochwasser- und Erosionsschutz, aber auch Trockenstress insbesondere auf südexponierten, flachgründigen Standorten auf Grund der Zunahme von Trockenperioden im Rahmen der globalen Klimaerwärmung fordern verbesserte Kenntnisse über den Wasserhaushalt dieses komplexen Naturraumes.

Hang mit niedrigem Bodenbewuchs

Abbildung: Flachgründige, skelettreiche Rendzinen sind insbesondere auf südexponierten Hängen auch im niederschlagsreichen Gebirge anfällig für Trockenheit. Foto: E. Kolb

Sehr hohe Niederschläge kennzeichnen den die Bergwälder des bayerischen Alpenraum. Die Jahresniederschläge liegen selten unterhalb von 1.000 Millimetern und können in den Hochlagen bis zu 2.500 Millimeter pro Jahr betragen. Etwa 60 Prozent des Niederschlags fallen in den Monaten Mai bis Oktober.

Die hohen Niederschläge zusammen mit steilen Hängen im Bergwald und oft nur wenig entwickelten Böden mit hohem Skelettanteil führen daher häufig zu Abflussspitzen, die allerdings meist von kurzer Dauer sind. Die Hangneigung spielt eine eher untergeordnete Rolle. Die Bergwälder helfen auf Grund von Interzeptionsverdunstung, Transpiration und Verbesserung der Bodeninfiltration, Oberflächenabfluss zu vermeiden und Hochwasserspitzen abzumildern.

Die hohe Heterogenität der Gebirgswaldstandorte in Bayern erschwert aber flächenbezogene Aussagen zum Wasserhaushalt. Gemessen an der Komplexität des Gebirgsraums steht bei weitem nicht genügend belastbares Datenmaterial zur Verfügung. Digitale Geländemodelle bilden Hangneigung und Exposition zwar gut ab, aber flächendeckende Informationen zu Standort (Bodenmächtigkeit, Mächtigkeit der organischen Auflage, hydraulische Bodeneigenschaften) und Bestand (Baumartenmischung, Altersstruktur, Rottenbildung) sind nicht vorhanden. Obwohl die Wälder im Gebirge zum Hochwasserschutz beitragen, ist ihr Einfluss auf flachgründigen, skelettreichen, oberflächlich verdichteten oder tonreichen Böden gering. Besonders anfällig gegenüber Trockenstress sind trotz der hohen Niederschläge südexponierte flachgründige Standorte mit geringmächtiger Humusauflage.

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