Wendelin Weis, Christian Huber und Axel Göttlein
Waldverjüngung und Wasserqualität - LWF-aktuell 66
Fichtenaltbestände werden in Bayern meist im Femelschlag unterschiedlicher Intensität verjüngt. Eine Alternative bietet die Verjüngung auf Kahlflächen, die sowohl auf natürliche Weise (Sturmwurf oder Borkenkäferkalamitäten) als auch aus Gründen der Bewirtschaftung (Saum- und Kahlschlagsbetrieb) entstehen. Beide Fälle greifen in den Stoffhaushalt der Wälder ein.
Der dezimierte Altbestand verbraucht weniger Nährelemente. Auf Grund des erhöhten Strahlungseinfalls steigt die Bodentemperatur, bodenbiologische Prozesse wie Mineralisation und Nitrifikation beschleunigen sich. Der Nitratgehalt des Sickerwassers steigt, damit werden Nährstoffkationen exportiert, die Bodenfruchtbarkeit verschlechtert sich.
In der Regel stellen Wälder über lange Phasen der Bestandsentwicklung Senken für Stickstoff dar. Nennenswerte Nitratausträge sind meist die Folge hoher atmogener Stickstoffeinträge, die aus Emissionen von Industrie, Verkehr und Landwirtschaft stammen. Allerdings steigen in Waldbeständen, deren Altholzschirm zufällig oder auf Grund gezielter Nutzung teilweise oder vollständig entfernt wurde, Mineralisation und Nitrifikation sowie als Folge Versauerung und Nitratauswaschung.
Am Fachgebiet Waldernährung und Wasserhauhalt der Technischen Universität München wird diese Problematik seit mehr als einem Jahrzehnt intensiv erforscht. Thematische Schwerpunkte liegen dabei auf dem Vergleich von Femel- und Kahlflächen, dem Einfluss des Standortes und den Folgen flächiger Bestandskalamitäten wie z. B. Borkenkäferbefall.
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