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Christian Kölling, Steffen Taeger, Karl-Heinz Mellert und Wolfgang Falk
Der Feldahorn als Anbaualternative im Waldumbau: Klima- und Bodenansprüche - LWF-Wissen 77

Unter den drei wichtigsten in Bayern verbreiteten Ahornarten nimmt der Feldahorn den warmen Flügel ein. Aufgrund seiner Verbreitung, die bis in die wärmeren Regionen Südeuropas hineinreicht, aber auch in die winterkalten Gebiete Osteuropas vorstößt, kann ihm gleichzeitig Wärme- und Frosttoleranz bescheinigt werden. Damit wird er auf allen Standorten, die künftig für die typischen mitteleuropäischen Baumarten zu sommerwarm und für die (sub-)mediterranen Baumarten zu winterkalt sind, eine wichtige Baumartenalternative im klimagerechten Waldumbau. Beim Anbau ist allerdings zu beachten, dass der Feldahorn zu den Baumarten zählt, die an die Basensättigung des Oberbodens die höchsten Ansprüche stellen. Trotz dieser Einschränkung weist das Bayerische Standortinformationssystem BaSIS für den Feldahorn nennenswerte Flächen mit geringem Anbaurisiko auf. Damit ist der Feldahorn eine echte Anbaualternative und trägt entscheidend zu einem stabilen und vielfältigen Bestandsaufbau bei.

Politische Karte Europas: Der Feldahorn ist fast überall in Zentral- und Südeuropa verbreitet.Zoombild vorhanden

Abbildung: Darstellung des Areals des Feldahorns (blaue Fläche, Nagy und Ducci 2004), 900 Vorkommen (gelbe Kreise) und 6.609 Nicht-Vorkommen (graue Punkte) der Baumart an den Level I-Plots (Fischer et. al. 2010).

Der Feldahorn wird in Forstkreisen wegen seiner Seltenheit, seiner oft geringen Wuchshöhe und in Unkenntnis seiner ökologischen Eigenschaften als Baum zweiter Klasse angesehen. So wie er in unseren Wäldern ein ausgeprägtes Nischendasein führt, so steht er auch nur selten in den Diskussionen um die Wahl der richtigen Baumart im Zentrum.

Unter den insgesamt fünf in Deutschland heimischen Ahornarten wird er an Popularität und Ansehen vom Spitz- und vor allem vom Bergahorn weit übertroffen. Lediglich die zwei bei uns äußerst seltenen Ahornspezies, der Französische Ahorn (A. monspessulanum) und der Italienische Ahorn (A. opalus) erfahren eine noch geringere forstliche Wertschätzung. Man weiß wenig vom Feldahorn, besitzt kaum Anbau- und Verwertungserfahrung und hat mangels entsprechender Gegenbeispiele häufig das Bild eines strauchähnlichen Halbbaumes vor Augen. Mayer (1980) nennt den Feldahorn in seinem Waldbaulehrbuch einen »trägwüchsigen Baum zweiter Größe«.

Ein Blick auf die Arealkarte zeigt den Feldahorn als in der Mitte und im Süden Europas heimisch. Damit ist ein erster Hinweis für die klimatische Einnischung dieser Baumart gegeben. Für die Modellierung der klimatischen Ansprüche einer Baumart reicht indes eine derartige kleinmaßstäbige und generalisierende Arealkarte nicht aus, schon gar nicht, wenn man das zusätzliche Problem des Klimawandels bedenkt. Wir haben daher für unsere Analysen punktscharfe Daten aus der europaweiten Waldinventur Level I (Fischer et al. 2010) verwendet, die mit Informationen aus der recht hoch aufgelösten Vegetationskarte von Europa (Bohn et al. 2003) angereichert wurden.

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Autoren

  • Dr. Christian Kölling
  • Dr. Steffen Taeger
  • Dr. Karl-Heinz Mellert
  • Wolfgang Falk