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Gregor Aas
Systematik und Biologie einheimischer Weiden- LWF-Wissen 24

Weide (Salix) ist mit rund drei Dutzend verschiedenen Arten einer der vielfältigsten Gehölzgattungen Mitteleuropas [Lautenschlager-Fleury u. Lautenschlager-Fleury 1994]. Bemerkenswert divers ist sie sowohl hinsichtlich ihrer Morphologie als auch ihrer Ökologie. Gerade diese große ökologische Bedeutung, die Weiden in ganz unterschiedlichen Lebensräumen haben, steht oftmals im Widerspruch damit, dass viele Forstleute, Biologen oder Naturschützer ihnen nur wenig Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegen bringen, oft sogar „Berührungsängste" zeigen. Dies hat freilich seinen Grund: Weiden sind aus systematisch-taxonomischer Sicht eine problematische Gattung, viele Arten gelten als schwer bestimmbar, nicht zuletzt deshalb, weil man unterstellt, dass sie stark zur Bastardierung neigen. Macht man sich aber einmal die Mühe, ein wenig intensiver in die Vielfalt der Weiden einzudringen, so wird man bald feststellen, dass die meisten unserer Weiden morphologisch und ökologisch gut differenzierte Taxa sind.

Die Gattung Salix gehört zusammen mit Populus (Pappel) und den ostasiatischen Gattungen Chosenia und Toisusu zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae [Heywood 1993]). Weiden wurden früher als eine ursprüngliche Gruppe innerhalb der Angiospermen aufgefasst [Newsholme 1992]. Neuere molekulargenetische Untersuchungen zeigen jedoch, dass sie eine stärker abgeleitete und deshalb phyllogenetisch relativ junge Gruppe sind [Sitte et al. 1998]. Die Gattung ist mit ca. 350 Arten [Heywood 1993] vorwiegend in der gemäßigten und borealen Zone der Nordhemisphäre vertreten. Einzelne Arten gibt es daneben in Südamerika und Südafrika; nur in Australien, Neu-Guinea, Neuseeland und in der Antarktis ist Salix nicht autochthon.

Das Spektrum der Wuchsformen von Weiden reicht von nur wenigen Zentimetern hohen Spaliersträuchern in der alpinen Stufe (z.B. S. herbacea) bis zu 20 bis 35 m hohen Bäumen in den Auen des Tieflandes (S. alba und S. fragilis in Europa, S. nigra in Nordamerika. Die Mehrzahl der Weidenarten wächst strauchförmig. Allen Salix -Arten gemeinsam sind folgende Merkmale: Es sind sommergrüne Gehölze mit wechselständigen, ungeteilten Blättern. Die Winterknospen sind kapuzenartig von meist nur einer Knospenschuppe umgeben. Charakteristisch sind die aufrechten oder abstehenden, ährenartigen Blütenstände, die sogenannten Blütenkätzchen. Die Einzelblüten sind klein, eingeschlechtig und ohne Blütenhülle und befinden sich stets in der Achsel eines Tragblattes. Sehr schöne Darstellungen von Salix-Blüten finden sich bei Lautenschlager [1979] und bei Lautenschlager-Fleury u. Lautenschlager-Fleury [1994]

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Autor

  • Gregor Aas