Bernd Stimm, Joachim Stiegler, Christian Genser, Stefan Wittkopf und Reinhard Mosandl
Paulownia – Hoffnungsträger aus Fernost? - LWF-aktuell 96
Die raschwüchsigen Paulownien, Bäume aus der Gattung der Blauglockenbäume, sind wirtschaftlich überaus interessante Baumarten: Sie können sowohl zur Bereitstellung von Energieholz als auch zur Produktion von höherwertigen Holzwerkstoffen eingesetzt werden. Darüber hinaus verfügen sie über herausragende Holzeigenschaften, die sie für eine ganze Reihe von Verwendungen prädestinieren. Es ist vor allem das einzigartige Verhältnis von Gewicht zu Festigkeit des Paulownia-Holzes.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Paulownien-Stecklingsvermehrung an der HSWT in Weihenstephan. Foto: C. Genser
Mit einer Rohdichte von circa 0,29 g/cm³ ist das Holz deutlich leichter als Fichtenholz, besitzt aber dennoch eine sehr hohe Festigkeit, die einen Einsatz im Möbel-, Fahrzeug- und Schiffsbau ermöglicht. Bisher fehlen allerdings flächige Versuchsanbauten in Bayern, so dass ihre hiesige Anbauwürdigkeit, Produktivität, aber auch ihr Risikopotenzial noch nicht richtig eingeschätzt werden können.
Die Familie der Blauglockenbaumgewächse Paulowniaceae ist mit mehreren Arten ursprünglich in China, Taiwan, Korea und Japan beheimatet, wurde aber vor etwas mehr als einem Jahrhundert nach Nordamerika und Europa eingeführt (Hu 1959; Bonner 1990; Guo 1990; CAB International 2005). Alle Arten der Gattung sind relativ schnell wachsend und mit hervorragenden Holzeigenschaften ausgestattet; Einzelbäume können innerhalb von etwa 20 Jahren bis zu einem Kubikmeter Holz produzieren.
Ideale Bedingungen finden Paulownien in sonnigen und windstillen Lagen und auf leichten, gut durchlüfteten, sandigen Böden. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet liegt zwischen 500 und 2.500 mm. Sie können auch auf trockenen Standorten gedeihen, solange in der Vegetationsperiode genügend Wasser zur Verfügung steht (Schweiger 2009). Die Lebenserwartung der Paulownia beträgt unter günstigen Bedingungen circa 60 bis 70 Jahre (Kiermeier 1977).
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