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Jörg Ewald und Karl Mellert
Wachstum der Fichte im bayerischen Alpenraum - LWF-aktuell 94

Über das Wachstum der Fichte im Gebirge gibt es eine einfache Faustregel: Sie braucht genügend Wärme und Wasser. Wie aber steht es mit dem Bedarf an Nährstoffen? Eine breit angelegte Studie zu Ernährung und Wachstum in den Bayerischen Alpen identifiziert wichtige Mangelfaktoren und zeigt, dass man wenig wuchskräftige Standorte gut an ihrer Bodenvegetation erkennen kann.

Fichten auf Blockhalde

Abbildung 1: Schwachwüchsige Fichten mit N- und P-Mangel auf einer Blockhalde im Wettersteingebirge (Gaifkopf im Reintal).

Wie schnell wachsen Bäume in die Höhe? Dieser als Bonität oder Standortsgüte bezeichnete Kennwert ist für Forstwirtschaft und Forstwissenschaft gleichermaßen interessant. In den Alpen begrenzt die Standortsgunst außerdem die Geschwindigkeit, mit der junge Waldbestände ihre Schutzfunktionen erfüllen und dem Äser des Schalenwildes entwachsen (Baier 2006; Wilnhammer et al. 2011).

Die im Waldinformationssystem Nordalpen (WINALP) kartierten Waldtypen (Reger und Ewald 2012) liefern Anhaltspunkte, dass dabei Bodeneigenschaften wichtiger sind als die von der Höhenlage abhängige Temperatur (Klemmt und Ewald 2012).

Um die Wirkung der Böden ­besser zu verstehen, wurden in einem Anschlussprojekt (Forschungsvorhaben ST 270 »Ernährungs- und Wachstumsfaktoren der Fichte im Kalkalpin«) detaillierte Daten zu Bonität, Ernährung (Nährstoffgehalte in Nadeln), Böden und Bodenvegetation von 60 repräsentativen Standorten aus dem Fundus des forstlichen Monitorings ausgewertet.

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