Die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Schwarzwildbestand
Wildschweinrotte am Waldrand (© P. Gilbert, LWF)
Schwarzwild ist eine unserer anpassungsfähigsten und reproduktivsten Wildarten. Diese Eigenschaften, im Zusammenhang mit einer Vielzahl anderer förderlicher Bedingungen im Wildlebensraum, haben in den letzten Jahrzehnten zu einem stetigen Anstieg der Populationsdichte geführt. Als erkennbare Auswirkung dieser Entwicklung sind Wildschadensprobleme, zum Beispiel in der Landwirtschaft und in urbanen Bereichen, Brennpunkte der Schwarzwildproblematik. Auch jagdlich ist es schwierig, diesem Trend etwas entgegenzusetzen. Aktuell wird diese Situation durch die Afrikanische Schweinepest, die Deutschland bereits erreicht hat und sich über Europa ausbreitet, weiter verschärft. Daher ist es gerade jetzt von besonderer Bedeutung, rechtzeitig und konsequent alle Maßnahmen zur Seuchenprävention zu ergreifen, um einen Ausbruch der Seuche in unseren Schwarzwildbeständen zu verhindern bzw. eine Ausbreitung möglichst rasch wieder einzudämmen. Im Sommer 2022 wurde daher zum Themenkomplex Schwarzwild und ASP eine neue Fachkompetenz an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) geschaffen, die Jäger, Behörden und alle sonstigen Betroffen bei der präventiven Vorbereitung auf den Seuchenfall berät und unterstützt.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruskrankheit, die Wild- und Hausschweine befällt und in den meisten Fällen zum Tod der Tiere führt. Gegen das ASP-Virus gibt es gegenwärtig weder einen Impfstoff noch Medikamente, die eine Heilung herbeiführen. Unter den aktuellen Bedingungen hoher Schwarzwilddichten sind die Infektionsketten sehr eng, was im Fall eines Seuchenausbruchs zu hohen krankheitsbedingten Verlusten und einer starken Ausbreitungsdynamik führen würde.
Schwarzwildstrecke 2021