Forschung in den Naturwaldreservaten
Das regelmäßige Monitoring, das die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft durchführt, wird seit 2013 auf 26 über ganz Bayern verteilte Schwerpunktreservate der Naturwald-Forschung konzentriert.
Dadurch können jährlich 2 bis 3 Reservate von den Forschenden unter die Lupe genommen werden.
Thematische Felder der Forschung
Waldkundliche Dauerbeobachtung
- Bestandesstrukturen und deren Veränderungen in Raum (vertikal, horizontal) und Zeit (altersabhängige Entwicklung);
- Totholzentstehung und -dynamik;
- Verjüngungsentwicklung.
Waldökologische Dauerbeobachtung
Artenzusammensetzungen ausgewählter Artengruppen und deren Veränderungen in Raum und Zeit
Artengruppe | Aufnahmemethode |
---|---|
Bodenvegetation | Braun-Blanquet |
Flechten | Handaufsammlung |
Pilze | Handaufsammlung |
Laufkäfer | Barberfallen |
Xylobionte Käfer | Flugfensterfallen |
Vögel | Punkt-Stopp-Methode |
Schnecken Handfang | Handfang |
Forschungsziel
Verbesserung der Erkenntnisse zur Ökologie der Arten, Artenzönosen durch Verschneidung der Artdaten mit den erhobenen Umweltparametern
Erste Ergebnisse
Auf der Grundlage eines neuen Forschungskonzeptes für die Dauerbeobachtung in 26 bayerischen Naturwaldreservaten wurde in vier gemischten, laubbaumdominierten Reservaten 2013 mit der Aufnahme von Waldstrukturdaten und waldökologisch besonders wichtigen Artengruppen begonnen. Die dabei gewonnen Artdaten zur Bodenvegetation, xylobionten Käfern, Schnecken und Pilzen wurden mit den Strukturdaten des Waldbestandes auf Probekreisebene verschnitten.
Alle Artengruppen zeigten ähnliche Muster hinsichtlich ihrer Artenzusammensetzung in Beziehung zu Strukturparametern wie dem Buchenanteil des Bestandes und in zweiter Ebene zu Beteiligung der Hainbuche. Zudem konnten Vögel auf der Basis von Rasterkartierungen über die gesamten Reservatsflächen erfasst werden.
Es kann daher abgeleitet werden, dass auch Aufnahmen im Rahmen eines entsprechend einfachen Monitorings Beziehungen zwischen den Arten und Waldstrukturen aufzeigen können. Genauere waldökologische Beziehungen zu naturschutzfachlich interessanten Arten wie Naturnähezeigern und Urwaldreliktarten lassen sich mit den Monitoringansätzen jedoch kaum ableiten.