Übersicht der Naturwaldreservate in Oberbayern

Naturwaldreservat Ammerleite

Mischwald an Gebirgsbach.
Das Naturwaldreservat Ammerleite liegt im Landkreis Weilheim innerhalb des Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) „Ammer vom Alpenrand bis zum Ammersee“. Damit ist es auch zum Großteil, Teil des Naturschutzgebietes „Ammertal im Bereich Ammerleite und Talbachhänge“. 2016 wurde es als 160tes Bayerisches Naturwaldreservat mit einer Fläche von 76 Hektar ausgewiesen.

In diesem Bereich hat sich die Ammer tief in die geologische Schicht der Unteren Süßwassermolasse, die aus unterschiedlichen Bänder bzw. Schichten aus Ton, Schluff, Mergel und Sandstein aufgebaut sind, eingegraben. Vor rund 25 bis 20 Millionen Jahren lagerten sich hier in einem riesigen Becken Kiese, Sande und Feinsedimente ab, die von Süden durch die aufsteigenden Alpen eingetragen wurden. Das Reservat liegt auf den steilen nach Norden bzw. Osten geneigten Hängen der Ammerschlucht nördlich von Rottenbuch.
In den oberen Hanglagen dominiert die Buche und bildet die typischen Waldgesellschaften wie den Waldmeister-Buchenwald und in besser nährstoffversorgten Teilbereichen den Waldgersten-Buchenwald. In den mittleren und unteren oft noch etwas steileren und auch rutschgefährdeten Bereichen wird die Buche meistens von Bergahorn, Eschen, Fichten und Tannen abgelöst. Dort kommt es zur Ausbildung von Schluchtwäldern. Häufig durchziehen kleine Quellrinnen die Einhänge.

Aufgrund der steilen, rutschigen Einhänge wurden die Waldflächen der Ammerleite seit Jahrzehnten nicht mehr intensiv bewirtschaftet. Dennoch wurden in den vergangenen Zeiten auch aus diesen Wäldern Hölzer gewonnen und auch Teilflächen wieder durch Pflanzungen wiederbestockt. Auf den meisten Flächen hat sich allerdings schon seit Jahrzehnten die natürliche Waldentwicklung durchgesetzt. Neben alten, starken Baumriesen und über 170 Jahre alten Tannen versuchen wieder junge Bäume Fuß zu fassen. Allerdings haben es einige von ihnen nicht leicht. Immer wieder rutschen ganze Bodenpartien der Ammer entgegen. Dort entstehen wiederum Rohböden, die von Pionierpflanzen besiedelt werden. Eindrucksvoll sind auch die Totholzmengen, die sich insbesondere an den Unterhängen angesammelt haben und wiederum vielen Tier- und Pilzarten neuen Lebensraum bieten.

Seite des NWR Ammerleite beim AELF Weilheim Externer Link

Größe:76 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Rottenbuch, Peiting und Böbing
Forstbetrieb:Oberammergau
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i.OB

Naturwaldreservat Ascholdinger Au

Ein kleiner Fluss fließt durch einen Mischbestand.
Auwald an der Isar mit vorherrschender Kiefer
Die langgestreckte Form des Wofratshausener Beckens lässt seine Entstehung aus einem Zungenbecken des ausgedehnten Loisachgletschers erkennen. Nach Abschmelzen des Eises bildete sich ein See, der erst trocken fiel, als die Isar bei Schäftlarn die dortigen Endmoränenwälle durchbrochen hatte. Seither durchfließen Loisach und Isar das weite Tal bis sie sich im Nordteil des ehemaligen Sees vereinigen.

Bis zur Fertigstellung des Sylvensteinspeichers im Jahre 1959 besaß das Isartal den Charakter einer Wildflusslandschaft mit einem Flussbett, das sich bei häufigen Hochwässern ständig verlagerte und in mehrere Flussarme aufteilte. Durch den Sylvensteinspeicher und seine Flussregulierungsbauwerke hat der Fluss nur auf Teilabschnitten seine Wildflusseigenschaften beibehalten. Diese Restflächen besitzen zwischen Geretsried im Süden und Icking im Norden die größte Ausdehnung.

Das Naturwaldreservat umfasst östlich der Isar zwischen den Ortschaften Ascholding und Puppling einen etwa zwei Kilometer langen und durchschnittlich 300 Meter breiten Teilabschnitt dieser Flusslandschaft.

Auf dem weitaus größten Teil der Reservatfläche wachsen lichte und niedrige sehr ungleichaltrige Kiefernbestände auf flachgründigen Kiesböden. Beigemischt sind einzelne Grauerlen und Fichten sowie an den Altwasserrinnen einzelne Weiden. An Sträuchern kommen Wolliger Schneeball, Gemeiner Schneeball, Berberitze, Faulbaum und Heckenkirsche vor. Am Südostrand wächst ein ca. 50 Meter breiter Kiefer-Fichtenbestand der auch größere Baumhöhen erreicht.

Auf dem Terrassenrand nahe der Isar wachsen 2 bis 6 Meter hohe Gebüsche aus Grau-Weide, Purpur-Weide, Mandel-Weide, Reif-Weide, Grauerle, einzelnen Kiefern und Wacholder. Diese Gebüsche sind von vielen vegetationsfreien Kies- und Sandpartien unterbrochen, die meist schneisenartig in Fließrichtung der Isar zwischen den Gebüschen verlaufen.

In Flussnähe sind Grauerle, Kiefer und Wacholder nicht mehr vertreten. Zu den Weiden gesellt sich nur noch die Tamariske. Am Südrand sind die regelmäßigen Überschwemmungen der Au durch Verbauung des Isarufers ausgeschaltet worden, sodass sich zahlreiche Fichten angesiedelt haben.

Faltblatt zum NWR Ascholdinger Au beim AELF Holzkirchen Externer Link

Größe:81 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:gemeindefrei: Pupplinger Au
Forstbetrieb:München
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Miesbach

Naturwaldreservat Echinger Lohe

Absterbender alter Baum liegt in Laubwald.
Eichen-Hainbuchenwald mit Edellaubbäumen in der Nördlichen Münchner Schotterebene
Am Nordwestrand der Münchener Schotterebene schieben sich einige Schotterfelder keilförmig in das Dachauer Moos. Die reinen Schotter tragen Kiefernwälder mit beigemischter Stiel-Eiche, während auf den feinerdereicheren Schottern wie bei der Echinger Lohe Laubwälder entstanden sind.

Das mit der ganzen Fläche als Naturwaldreservat ausgewiesenen Waldstück liegt isoliert inmitten der Feldflur. Bei den Baumarten überwiegt die Esche, beigemischt sind Stiel-Eiche, Berg-Ahorn, Hainbuche und Berg-Ulme. Der Wald ist mehrschichtig aufgebaut. Eine Strauchschicht ist nur stellenweise und überwiegend am Waldrand ausgebildet mit Hasel, Weißdorn, Hartriegel, Schlehe, Heckenkirsche und Wolligem Schneeball als häufigste Arten.

Seite des NWR Echinger Lohe beim AELF Erding Externer Link

Größe:23,7 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Eching
Forstbetrieb:Freising
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Erding

Naturwaldreservat Fasanerie

Stehendes Totholz in Laubwald.
Eichen-Eschen-Hainbuchen-Wald auf der Nördlichen Münchner Schotterebene
Im Nordwestteil der Münchener Schotterebene liegen die ausgedehnten Schleißheimer Forste. An deren Südwestrand umfasst das Naturwaldreservat einen Waldteil, der in Gegensatz zu den im Gebiet vorherrschenden Kiefernforsten größtenteils aus Laubbäumen aufgebaut ist.

Auf dem größten Teil der Fläche stockt ein ehemaliger Mittelwald aus Stieleiche, Esche, Hainbuche, Sommerlinde und einzelnen Kiefern. Die dichte Strauchschicht besteht aus Weißdorn, Heckenkirsche, Liguster, Hartriegel, Wolligem Schneeball, Pfaffenhütchen und Berberitze.

In der westlichen Resevatsmitte wächst ein Bestand aus Esche und Stieleiche. Im Südosten kommt kleinflächig Kiefer vor. In den Randbereichen herrschen Bestände aus Fichte und Kiefer vor. Nur am Nordwestrand findet sich ein Laubbestand aus Esche, Hainbuche und Stiel-Eiche.

Das Reservat wurde 2016 um weitere 5 Hektar erweitert.
Größe:29,7 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Oberschleißheim
Forstbetrieb:Freising
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Ebersberg

Naturwaldreservat Fischbach

Latschen-Spirken-Fichten-Lärchen-Laubholzbestände zwischen Schotterkegeln in den Chiemgauer Alpen
Unmittelbar südlich des Bundesleistungszentrums für Biathlon zwischen der Landesgrenze zu Österreich und dem Fischbach liegt das gleichnamige Naturwaldreservat an den steilen Einhängen. Die Bestände sind oft über 200 Jahre alt und wurden bis auf einzelne Entnahmen von Borkenkäferbäumen seit dieser Zeit praktisch nicht mehr bewirtschaftet.

Die Waldgesellschaften reichen von einem ehemals beweideten Aufichtenwald in den Tallagen über einen Bergmischwald mit Fichte, Buche und Tanne sowie Edellaubhölzern wie dem Bergahorn bis zum Lärchen-Fichtenwald in den Hochlagen am Grenzkamm zu Österreich.

Eine Besonderheit stellen Stechpalmen dar, die Höhen bis zu 10 Metern und Durchmesser von etwa 15 cm erreichen.
Größe:314,6 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Ruhpolding
Forstbetrieb:Ruhpolding
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Traunstein

Naturwaldreservat Friedergries

Fichten-Kiefern-Spirkenwald auf Schüttkegel in den Bayerischen Kalkalpen
Das Fiedergries liegt im Naturschutzgebiet Ammergauer Berge. Die Friederlaine, die im Bereich des Kreuzspitzgruppe entspringt, hat im Naturwaldreservat einen mächtigen Schuttkegel durch den murenartigen Transport von Dolomit-Gesteinen aufgebaut und verformt ihn bei entsprechenden Witterungsbedingungen immer wieder neu. Mit dem Hauptdolomit als Ausgangsgestein, finden sich unterschiedlich entwickelte flachgründige Humusböden über dem Kalkgestein, die sogenannten Rendzinen.

Aufgrund der unregelmäßigen Überschüttungen und dazwischen liegenden Ruheperioden, lassen sich im Gries die verschiedensten Stadien der Vegetationsentwicklung vom Rohboden bis zum Waldstadium beobachten. Der Bewuchs besteht im Osten aus Weiden- und Latschengebusch und geht nach Westen in einen Baumbestand aus Fichte, Spirke, Bergahorn, einzelner Kiefer, Buche und Tanne sowie Wacholder über.
Größe:79,8 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Garmisch-Partenkirchen
Forstbetrieb:Oberammergau
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Geuderleite

Mehrstämmiger alter Laubbaum an Steilhang.
Buchen-Eschen-Bergahorn- und Fichtenwald in der Oberbayerischen Jungmoräne
Südlich Münchens durchfließt die Isar in einem steilwandigem Tal die Endmoränen der Würmvereisung und die sich nach Norden anschließenden Altmoränen. Durch ständige Tiefen- und Seitenerosion sind vom Fluss auch die verschiedenen Niederterrassenschotter-Horizonte und ein schmaler Streifen der Oberen Süßwassermolasse (=Flinz) durchschnitten und freigelegt. Gegenüber dem Georgenstein, einem in die Isar herabgestürzten Nagelfluhfelsen, umfasst das Naturwaldreservat einen Teilbereich der links des Flusses gelegenen Hangflächen.

In dem Reservatbeständen herrscht die Buche vor, beigemischt sind Esche, Bergahorn, Fichte und Bergulme. Einige kleinere Rutschflächen am Nordrand sind frei von Gehölzbewuchs. Am Mittelhang wird die Reservatfläche von einer schmalen Verebnung mit einzelnen Quellhorizonten durchzogen. Hier tritt die Buche zugunsten Bergahorn, Esche und Schwarzerle zurück.
Größe:16,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Baierbrunn
Forstbetrieb:München
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Ebersberg

Naturwaldreservat Groppenhofer und Rieder Leite/Beixenhart

Wald an felsigem Steilhang.
Buchenwald der südlichen Frankenalb
Das Naturwaldreservat liegt im Nordteil des Wellheimer Trockentales und umfasst oberhalb des Hanges zusätzlich einen schmalen Streifen der Hochfläche. Steile Jurafelsen prägen den oberen Teil des Reservates durch den ein alpiner Wandersteig von Norden nach Süden durch das Reservat führt.

Auf dem Hang setzt sich der Wald aus Buche mit Stiel-Eiche sowie einzelner Fichte, Kiefer, Birke und Sommer-Linde zusammen. Am Waldrand zum Talgrund hin ist eine gut entwickelte Strauchschicht mit mehreren Wacholdern vorhanden.
Auf der Hochfläche kommen Wälder aus Buche und Eiche sowie aus Buche, Fichte und Lärche vor.
Größe:54,3 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Dollnstein
Forstbetrieb:Kaisheim
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Ingolstadt

Naturwaldreservat Haarbruck

Frisch gebrochenes stehendes und liegendes Totholz in Laubwald.
Schwarzerlenwald mit Edellaubbäumen in der Donauniederung
Zwischen unterem Ilmtal und dem Nordostteil des Feilenmooses erstreckt sich in Süd-Nord-Richtung ein schmales Waldgebiet, dessen Untergrund aus Anmoorböden über Niederterrassenschotter besteht. Zahlreiche Gräben entwässern das Gebiet nach Norden zum Moosgraben, der bereits als indirekter Donauzufluss betrachtet werden kann.

Das Naturwaldreservat auf einer Teilfläche des Feuchtgebietes ist mit reinen Laubwäldern bestockt, die aus ehemaligen Mittelwäldern hervorgegangen sind. An Baumarten kommen Schwarzerle, Winterlinde, Esche, Stieleiche und Bergahorn vor, die einzeln bis gruppenweise gemischt wachsen. Nur vereinzelt ist die Flatterulme vorhanden. Die in geringer Zahl vertretene Amerikanische Esche wurde gepflanzt und ist nicht vital.

Der Bestand ist mehrschichtig. Vorwüchsig sind Winterlinde, Esche und Stieleiche, dagegen ist Schwarzerle hauptsächlich auf die Zwischenschicht beschränkt und besitzt durch Stockausschlag bedingt ebenso wie die Winterlinde häufig mehrer Stämme. Traubenkirsche und Hasel dominieren die Strauchschicht, die besonders im Südwesten gut ausgebildet ist. Aus den gleichen Straucharten sowie Kreuzdorn, Faulbaum, Hartriegel und Berberitze besteht der größtenteils gut aufgebaute Waldmantel im Westen und Süden.

Zwei kleine Waldwiesen mit lockeren Baumgruppen aus Stieleiche, Schwarzerle und Winterlinde liegen an der nordöstlichen Reservatsgrenze.

Im Jahr 2016 das Reservat insbesondere nach Norden und Osten hin auf die doppelte Größe vergrößert.
Größe:34,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Geisenfeld
Forstbetrieb:Freising
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Pfaffenhofen a.d.Ilm

Naturwaldreservat Isarau

Wald in feuchtem Umfeld der Isar.
Baumweiden-Weißerlen-Schwarzpappelwald mit Fichte in der Isarau
Etwa seit 1920 wurde der Flusslauf der Isar zwischen Freising und Moosburg reguliert. Bis dahin hatte die Isar ihr Flussbett bei Hochwassern ständig verlagert und war in eine Vielzahl von Seitenarmen aufgegliedert. Die Ableitung großer Mengen Isarwassers in den Isarkanal und der Bau des Sylvensteinspeichers waren Maßnahmen die weitgehende Änderungen des ehemaligen Flusscharakters und damit auch der Auenvegetation zur Folge hatten.

Das Naturwaldreservat liegt im Mündungsbereich der Dorfen zwischen Isardamm und dem unregulierten Unterlauf der Dorfen. Bei den fast alljährlichen, nach dem Bau des Sylvensteinspeichers jedoch nur noch schwachen Hochwassern der Isar wird die Dorfen zurückgestaut und überflutet Teilbereiche der Reservatsfläche. Der Auwald setzt sich aus Esche, Silber-Weide, Schwarz-Pappel sowie einem Fichten-Block zusammen. Eine stammzahlreiche Unter- und Zwischenschicht von Grau-Erle, Trauben-Kirsche und einzelnen Silber-Weiden lässt gemeinsam mit der artenreichen Strauchschicht aus Liguster, Hartriegel, Kreuzdorn, Weißdorn, Gemeinem Schneeball, Holunder und mehreren weniger häufigen Arten das Bild eines dicht geschlossenen Waldes entstehen.

Auf dem Uferstreifen der Dorfen und in den zum Teil ständig wasserführenden Auerinnen ist eine dichte Vegetation mit hohem Anteil von Rohrglanzgras, Schilf, Brennnessel, Wasserschwaden und Rohrkolben ausgebildet, Gehölze sind dort nicht vorhanden.
Größe:19,2 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Moosburg
Forstbetrieb:Freising
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Erding

Naturwaldreservat Jakelberg

Mischwald auf einem felsigen Hang.
Auf der steilen Nordseite des Loisachtals im Werdenfelser Land westlich von Garmisch Partenkirchen liegt das Naturwaldreservat Jakelberg. Während die unteren Lagen durch Fichte, Buche und Bergahorn geprägt werden, befindet sich in den nach Süden ausgerichteten oberen Teilen des Reservats Kiefernbestände auf den flachgründigen Böden. Im Westen wird das Reservat durch einen tiefen Bergeinschnitt abgegrenzt.
Größe:105,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Garmisch-Partenkirchen
Forstbetrieb:Oberammergau
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Kaisersberg

Gebogene Rotbuchen am Steilhang.
Buchenwald an den Innleiten und Bächen
Das Naturwaldreservat Kaisersberg liegt nördlich von Neuötting und umfasst zum einen des Teile der Innleiten und zum anderen auch die steilen Einhänge des Tiefenbaches. Der üblicherweise kleine Bach kann bei Starkniederschlägen extrem ansteigen und zum reißenden Wildbach werden.

Die Einhänge sind im wesentlichen von alten Buchen- und Buchenmischwäldern dominiert. Auf den Verebnungen zwischen den Inneinhängen und dem Tiefenbach, sowie im Nordwesten sind auch höhere Fichtenanteile beigemischt.

Diese Bestände sind auch wesentlich jünger. Im Südwesten streichen die Ausläufer einer alten Wehranlage in das Naturwaldreservat und angrenzend umschließt das Naturwaldreservat eine ehemalige Mülldeponie. Im Südosten stocken einige Bestände auf alten Abbaugruben.
Größe:51,6 Hektar
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Winhöring/Reischach
Forstbetrieb:AELF Töging
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Töging

Naturwaldreservat Kienberg

Mischwald am Hang mit liegendem Totholz
Buchenwald mit örtlicher Fichtenbeimischung in den Berchtesgadener Hochalpen
Den Nordostabschnitt des aus Ramsaudolomit bestehenden Untersbergmassives bildet der Berg „Salzburger Hochthron“, dessen Ostflanke als steilwandige Mulde ausgeformt ist, die Einzugsgebiet des Kiengrabens ist.

Das Naturwaldresevat umfasst den Nordwestteil dieser Mulde, die gleichzeitig Einzugsgebiet des Kiengrabens ist. Lediglich auf den Südostflanken und am Kiengraben ist Waldvegetation ausgebildet. Die übrigen steilen Felsregionen sind frei von Gehölzen oder mit Latsche bestockt.

Durch die vorherrschende Südposition und die Muldenlage ist das Lokalklima so günstig, dass die Buche bis auf fast 1400 Meter üNN hinaufsteigt und damit die Waldgrenze bildet. Einzeln beigemischt sind Esche, Berg-Ahorn und Tanne.
Bis auf einen fichtenreichen Buchenbestand sind reine Buchenwälder ausgebildet.
Auf den trockenen Hängen oberhalb der Kienbergalpe sind zur dominierenden Buche Kiefer, Lärche und Mehlbeere beigemischt.

Einzelne Stechpalmen sind als Hinweis auf das ozeanisch getönte Klima zu bewerten.
Größe:69,4 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:gemeindefrei: Schellenberger Forst
Forstbetrieb:Berchtesgadener Land
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Traunstein

Naturwaldreservat Mittelberg

nwr Mittelberg Abbildung
Artenreicher Laubmischwald am Juraanstieg
Das Naturwaldreservat Mittelberg liegt auf einem von West nach Ost verlaufenden Bergrücken im Landkreis Eichstätt und wurde im Jahr 2002 als Naturwaldreservat ausgewiesen.

Auf den Kalkablagerungen aus der Jurazeit haben sich auf dem vor allem durch Erosion entstandenen Bergrücken im oberen flacheren Bereich Kalkverwitterungslehme gebildet. Die steilen Hangflanken bestehen aus flachgründigen „Humuskarbonatböden“, da dort ständig humoser und feinerdereicher Oberboden abgetragen wird. Auf der Südseite sind diese durch die Sonneneinstrahlung verhältnismäßig trocken, während sie auf der schattigeren Nordseite eine bessere Wasserversorgung besitzen.

Als erstes blüht im Frühjahr das Leberblümchen, später folgen dann Gewöhnliche Haselwurz, Waldmeister, Wald-Bingelkraut und Maiglöckchen. Die trockeneren Standorte zählen zum Waldgersten Buchenwald. Auf den etwas frischeren Flächen findet sich auch der Waldmeister-Buchenwald.
Größe:39,7 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Beilngries
Forstbetrieb:Kelheim
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Ingolstadt

Naturwaldreservat Mooser Schütt

Dichter ungleichaltriger Laubwald.
Auwaldungen der Donau mit Esche, Eiche, Schwarzpappel, Weide und Feldulme
Gegenüber der Abzweigung des Wellheimer Trockentales mündet die Kleine Paar
von Südwesten kommend in die Donau. Östlich erhebt sich mit einer Steilwand der Steppberg, einer der wenigen Südlich der Donau liegenden Weißjura-Berge. Westlich dieser markanten Kuppe erstreckt sich das breite Donautal.

Vom Naturwaldreservat wird ein etwa 300m breiter und 1000m langer Auwaldstreifen eingenommen, der durch Wasserläufe gegenüber den benachbarten Waldteilen abgegrenzt ist. In den mehrschichtigen Beständen kommen Esche, Stieleiche, Schwarz-Pappel, Feldulme, Silberweide vor, außerdem in geringer Zahl Bergahorn, Grauerle, Grau-Pappel und Traubenkirsche. Die Strauchschicht setzt sich aus Hartriegel, Gemeinem Schneeball, Hasel, Liguster, Weißdorn, Schlehe, Pfaffenhütchen und Heckenkirsche zusammen.

In der östlichen Reservatmitte ist der Wald von langgestreckten Röhrichtflächen unterbrochen, die völlig mit Schilf, Wasserschwaden und Rohrglanzgras bedeckt sind. Am Rand dieser ehemaligen Donauseitenarme und –zuflüsse sind Fragmente einer Weichholzaue mit einigen Silberweiden ausgebildet.

Das Reservat wird zusätzlich von mehreren trockenen Rinnen und Gräben durchzogen, deren Bewuchs jedoch nicht von dem der übrigen Waldflächen abweicht. Das Naturwaldreservat wird v.a. bedingt durch das Fehlen eines Hochwasserdammes regelmäßig überflutet.
Größe:44,4 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Rennertshofen
Forstbetrieb:Kaisheim
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Pfaffenhofen a. d. Ilm

Naturwaldreservat Murner Filz

Lichter niedriger Wald auf Moorfläche.
Latschenmoor mit Fichte, Kiefer, Birke in der Inn-Jungmoräne
Der nacheiszeitliche Rosenheimer See besaß im Nordosten ein Zweigbecken, das wie das Stammbecken trocken fiel und heute von der Murn durchflossen wird. Auf einem Teilstück folgt der Bach als sogenannte Achen einer alten Schneeschmelzrinne nach Norden, biegt jedoch nach wenigen Kilometern um fast 180° nach Südwesten ab und fließt nun wiederum als Murn dem Inn entgegen.

Innerhalb dieses Bogens liegt das Naturwaldreservat, das die gesamte Fläche des halbkreisförmig von der Murn (= Achen) eingeschlossenen Murner Filzes umfasst. Der größte Teil der Reservatfläche wird von Latschfeldern eingenommen. Gehölzfreie Hochmoorflächen mit Heidekraut und Wollgras befinden sich im Südteil.

Das Moor ist sternförmig von Entwässerungsgräben durchzogen. Die relativ trockenen Partien entlang der Gräben sind mit Wald besiedelt. Ebenso geht die Hochmoorvegetation zu den Rändern hin sukzessive in eine Moorrandbestockung über. Der Wald setzt sich aus Fichte, Kiefer, Moorbirken, einzelnen Schwarzerlen, Stroben und Vogelbeeren zusammen.
Größe:98,7 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Amerang
Forstbetrieb:Schliersee
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Rosenheim

Naturwaldreservat Neukreut

Lichter Laubwald mit liegendem Totholz.
Auwaldbestand (Edellaubholz mit Eiche) auf alluvialen Ablagerungen in der Inn-Jungmoräne
Das vom Inngletscher ausgeschürfte Rosenheimer Becken ist mit fein zerriebenen Flusssedimenten (Seetonen) aufgefüllt. Im Westteil des Beckens haben sich auf den wasserstauenden Seetonen großflächig Hochmoore entwickelt.

Im Nordosten liegt das Naturwaldreservat im Mündungsdreieck von Röthenbach und Kaltenbach. Die Standortbedingungen der von Bachsedimenten überlagerten Seetone haben zu einer Waldgesellschaft geführt, die Hartholzaucharakter hat. Die Waldbestände setzen sich aus Esche, Sommerlinde, Bergulme, Bergahorn, Stieleiche, Schwarzerle und Fichte zusammen und ist mehrschichtig. Eine Wiesenfläche im Südosten ist als Standort seltener Frühjahrsblüher botanisch besonders wertvoll.

Faltblatt zum NWR Neukreut beim AELF Rosenheim Externer Link

Größe:9,3 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Raubling
Forstbetrieb:Schliersee
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Rosenheim

Naturwaldreservat Oberoblander Filz

Lichter Nadelwald und Beerkrautvegetation auf Moor.
Spirkenhochmoor der Jungmoräne mit Fichte, Birke und Erle
Am Nordrand des Ammergauer Gletschers ist nach dem Eisrückzug eine von Endmoränen umgebene Mulde entstanden, die heute mit mehreren Hochmooren ausgefüllt ist.

Das Naturwaldreservat bildet den nördlichen Abschluss dieser Hochmoorkette. Das langgestreckte Moor ist nur im Randbereich mit mehrstufigen Waldteilen aus dominierender Fichte sowie Spirke, Moorbirke und Schwarzerle bestockt. Vorgelagert sind Spirkenbestände, die mooreinwärts an Geschlossenheit und Höhe abnehmen. Auf der leicht gewölbten Hoochmoorfläche wachsen nur noch einzelne Latschen. Zwei große Teilbereiche sind nur noch von den Zwergsträuchern Moor-Heidelbeere, Preiselbeere und Moosbeere besiedelt.
Größe:44,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Peiting
Forstbetrieb:Oberammergau
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Oberreintal

Fichtenwald mit Zirbe und Bergahorn im Wettersteinmassiv
Im mittleren Wettersteingebirge liegt unterhalb der Dreitorspitz-Westflanke ein nach Norden offenes Kar. Am Nordrand fällt der Karboden über eine Steilstufe zum Reintal ab. Im unteren engen Karabschnitt, dem sogenannten Oberreintal, reicht der Wald zungenförmig bis zu einer Höhe von 1500m hinauf.

Die Waldteile zwischen dieser Grenze und dem Steilabbruch bilden das Naturwaldreservat. Auf den steinschutt- und felsblockreichen Standorten dominiert die Fichte. Daneben erreichen Zirbe und Berg-Ahorn noch geringe Anteile. Während der Bergahorn v.a. in einer beidseitig offenen Mulde in der Mitte des Reservates vorkommt, werden von der Zirbe die hochgelegenen Bestandesränder im Kontakt zu zum Latschgürtel besiedelt.

Der Bestand ist mehrschichtig, ungleichaltrig und mit lichtem Kronenschluss. Es finden sich mehrere Freiflächen im Bestand. Am Nordostrand ist der Anteil an Zirbe und Bergahorn höher.
Größe:7,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Garmisch-Partenkirchen
Forstbetrieb:Oberammergau
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Pupplinger Au

Eine Kiefer im lichten Bestand.
Auwald an der Isar mit Kiefer, Weißerle, Fichte, Weide
Die langgestreckte Form des Wofratshausener Beckens lässt seine Entstehung aus einem Zungenbecken des ausgedehnten Loisachgletschers erkennen. Nach Abschmelzen des Eises bildete sich ein See, der erst trocken fiel, als die Isar bei Schäftlarn die dortigen Endmoränenwälle durchbrochen hatte. Seither durchfließen Loisach und Isar das weite Tal bis sie sich im Nordteil des ehemaligen Sees vereinigen.

Bis zur Fertigstellung des Sylvensteinspeichers im Jahre 1959 besaß das Isartal den Charakter einer Wildflusslandschaft mit einem Flussbett, das sich bei häufigen Hochwässern ständig verlagerte und in mehrere Flussarme aufteilte. Durch den Sylvensteinspeicher und seine Flussregulierungsbauwerke hat der Fluss nur auf Teilabschnitten seine Wildflusseigenschaften beibehalten.

Das Gebiet der Pupplinger- und Ascholdinger Au umfasst einen dieser weitgehend unbeeinflussten Teile. Nur die äußeren Randbereiche des Flussbettes sind durch Dammaufschüttungen beeinflusst.

Das Naturwaldreservat liegt östlich der Isar gegenüber der Loisachmündung und umfasst einen nach Norden schmaler werdenden Uferstreifen zwischen Fluss und Hochwasserdamm. Der weitaus größte Teil der Reservatfläche ist mit sehr lichten und schwachwüchsigen Beständen aus Kiefer, Grauerle, Fichte, Schwarz-Weide und Lavendel-Weide bestockt, die von zahlreichen mit Gras bewachsenen Freiflächen unterbrochen sind. An Sträuchern sind v.a. Wacholder, Weißdorn, Wolliger Schneeball, Gemeiner Schneeball und Faulbaum in größerer Anzahl vorhanden. Im Süden wird das Naturwaldreservat von einem Kiefernbestand begrenzt. Entlang der Isar im Südwestteil dominieren Grauerle und Weiden.
Größe:41,5 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Egling
Forstbetrieb:München
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Miesbach

Naturwaldreservat Reiteralpe

Lärchen-Fichten-Zirben-Wälder in den Berchtesgadener Hochalpen
Am Nordwestrand der Berchtesgadener Alpen erhebt sich der allseitig steil abfallende Gebirgsstock der Reiteralm, der als Plateau ausgeformt ist. Der leicht verwitterbare Dachsteinkalk hat Dolinen und Karre entstehen lassen. Dementsprechend sind Wassermangel und Frostlagen kennzeichnend.

Das Naturwaldreservat erstreckt sich auf die südliche Hälfte der bayerischen Reiteralm und besteht neben Waldflächen auch aus großen Flächen mit Latsche. Am Ostrand geht das Reservat über das Plateau in die Hangfläche hinein.

Dominierende Baumart in den überwiegenden Beständen ist die Lärche, zu der noch Fichte und Zirbe beigemischt sind. Dolinentrichter und Karrenmulden sind wegen der Fröste weitgehend baumfrei. Die frostgefährdeten Lagen sind häufig mit Latsche besiedelt, die auch innerhalb der Baumbestände eine wechselnd dichte Strauchschicht bilden.
Größe:449,7 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Ramsau
Forstbetrieb:Berchtesgadener Land
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Traunstein

Naturwaldreservat Sassau

Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit Edellaubbäumen und Eiben
Das Naturwaldreservat umfasst die Insel Sassau im östlichen Teil des Walchensees in den Kocheler Bergen.

Die Insel ist durch einen von Westen nach Osten verlaufenden Rücken und einen ebneren Uferbereich bestimmt. Durch die isolierte Lage konnte sich ein weitgehend natürlicher Waldbestand aus Fichte, Tanne, Buche mit einzeln beigemischter Eibe und Edellaubhölzern halten.
Größe:2,8 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Kochel a. See
Forstbetrieb:Bad Tölz
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Miesbach

Naturwaldreservat Schiederholz

Lichter Laubwald auf vernässtem Standort.
Schwarzerlenwald in der Donauniederung
Der Nordteil des Feilenforstes ragt westlich der unteren Ilm spornartig in die Donau-Niederterrassenlandschaft. Auf Teilflächen liegen über dem Niederterrassenschotter Anmoor und Hochmoortorfe (= Ausläufer des Feilenmooses).

Das Naturwaldreservat ist im südlichen Teil der Laubholzbestände und wird von der Schwarz-Erle dominiert. Weiterhin kommen Fichte, Moorbirke, Stieleiche, Flatterulme und Kiefer vor. Im Nordwesten ist eine gut ausgebildete Strauchschicht aus Faulbaum, Hasel, Weißdorn, Kreuzdorn und Berberitze vorhanden.

Im Jahr 2016 wurde das Reservat nach Norden hin um rund 17 Hektar erweitert.
Größe:38,5 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Geisenfeld
Forstbetrieb:Freising
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Pfaffenhofen a.d.Ilm

Naturwaldreservat Schlapbach

Fichten-Tannen-Buchenwälder in den Chiemgauer Alpen
Östlich von Grassau erreicht der Alplbach die Tiroler Ache. An den nach Norden geneigten Hängen zum Alplbach liegt das Naturwaldreservat unterhalb des Schnappenbergs und der Luchsfallwand, die dem Hochgern vorgelagert sind. Auf dem Hauptdolomit haben sich Rendzinen, sehr flachgründige Böden mit teils nur geringmächtiger Humusauflage gebildet.

Mehrere kleine Zuflüsse des Alplbachs durchziehen in tief eingeschnittenen Rinnen das Naturwaldreservat. Ein parallel zum Bach verlaufendes Felsband bildet eine markante Geländestufe und hat die Entstehung kleiner Wasserfälle begünstigt. Außerhalb dieser Rinnen und vor allem am Oberhang hat sich ein Waldbestand von Fichten, Buchen, Tannen und Bergahorn gebildet. Entsprechend ist der hier stockende Wald dem Carbonat-Bergmischwald der Alpen (Aposerido foetidae-Fagetum) zuzuordnen.

Ein Wanderweg führt vom Mühlviertel in Staudach-Egerndach entlang des Alplbachs am Rande des Naturwaldreservats in Richtung Staudacher Alm.
Größe:102,3 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Staudach-Egerndach
Forstbetrieb:Ruhpolding
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Traunstein

Naturwaldreservat Schrofen

Fichten-Tannen-Buchen-Wald im Wettersteinmassiv
Nördlich des hochaufragenden Wettersteinkammes liegt das Tal der Partnach, das am Ober- und Mittellauf des Wildbaches „Reintal“ genannt wird. Eine Vielzahl von kleinen Seitenzuflüssen hat die bachbegleitenden Steilhänge zergliedert und durch starke Tiefenerosion auf Teilstücken das Schrofengelände geschaffen, das durch bizarre Felsgruppen und das Fehlen von Vegetation gekennzeichnet ist. Im unteren Reintal reichen die Schindeltalschrofen aus einer Höhe von etwa 1200m bis an die Partnach in 900m üNN heran.

Das Naturwaldreservat liegt am Nordostrand dieser Schrofen und umfasst außerdem etwa zur Hälfte felsfreie Hangflächen ober- und unterhalb der Schrofen. Der Wald ist ein Bergmischwald aus Fichte, Tanne, Buche und Berg-Ahorn. Die Stufigkeit des Bestandes ist v.a. durch das Relief mit vielen Gräben und Rippen bedingt. Am Südrand wachsen auf sehr flachgründigen Standorten mehrere licht stehende Kiefern.
Größe:87,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Garmisch-Partenkirchen
Forstbetrieb:Oberammergau
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Schönramer Filz

Lichter Kiefernwald auf Moor.
Kiefern-Fichten-Birken-Moorwald in der Östlichen kalkalpinen Jungmoräne
Eines der drei großen Zweigbecken des Salzachgletschers ist das sog. Waginger Becken, das im Nordwesten den Waginger See beherbergt und im Südosten von der Sur durchflossen wird. Am Mittellauf dieses Flüsschens liegt das Schönramer Filz, in dessen Nordostteil sich das Naturwaldreservat befindet.

Der überwiegende Teil der Fläche ist als Übergangs- bis Waldhochmoor mit mehrschichtigen lichten Beständen aus Kiefer, Fichte und Sandbirke bestockt. Im Nordteil sind außer baumfreien Flächen mit Moor-Heidelbeere, Preiselbeere und Moosbeere lockere Latschenfelder vorhanden. Nach Südosten wandelt sich die Übergangsmoorvegetation kontinuierlich in eine Kahlflachmoor-Ausbildung.
Größe:55,5 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Petting
Forstbetrieb:Berchtesgaden
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Traunstein

Naturwaldreservat Schönwald

Alter Buchenwald.
Buchen-Lärchen-Fichtenwald in der Oberbayerischen Jungmoräne
Währen der letzten Vereisung des Alpenvorlandes hat eine Zunge des Isar-Loisach-Gletschers das Ammerseebecken ausgeformt, das an seinen Rändern von Süden nach Norden verlaufenden Rand- und Wallmoränen begleitet wird.

Das Naturwaldreservat liegt nordwestlich des Ampermooses auf einer dieser Wallmoränen und besitzt vornehmlich im Südteil ein lebhaftes Kleinrelief mit zahlreichen Mulden und Kuppen. Auf dem größten Teil der Fläche dominiert die Buche, beigemischt sind Lärche und Fichte. Mehrere Trauben-Eichen und Eschen kommen am Westrand vor. An mehreren Stellen finden sich auch Sommerlinde, Bergahorn, Bergulme, Stieleiche sowie Fichte, Douglasie und Lärche.

Faltblatt zum NWR Schönwald beim AELF Fürstenfeldbruck pdf 498 KB

Größe:19,3 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Kottgeisering
Forstbetrieb:Landsberg
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Fürstenfeldbruck

Naturwaldreservat Seebuchet

Lila Blumen blühen in altem unbelaubten Laubwald im Frühjahr.
Sukzessionsfläche mit Buchenrestbestand auf Drumlin in der Oberbayerischen Jungmoräne
Zwischen dem Starnberger und dem Ammersee liegt eine durch die letzte Eiszeit geprägte Moränenlandschaft. Südlich von Landstetten erstreckt sich auf einem von Norden nach Süden verlaufenden Moränenhügel das Naturwaldreservat.

Es ist auf großen Teilen durch eine Pionierbestockung von Birken, Pappeln und Weiden geprägt, die sich nach dem fast kompletten Wurf der Buchen 1990 durch die Stürme Vivian und Wiebke angesiedelt haben. Nur im Südosten hat sich noch eine ausgedehnte Buchenaltholzfläche erhalten. Während sich ein Fichtenaltholz im Südwesten weiter auflöst.
Größe:12,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Pöcking
Forstbetrieb:München
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Tiroler Achen

Lichter Laubwald auf feuchtem Standort.
Auwälder im Mündungsdelta der Tiroler Achen in den Chiemsee
Kurz vor der Ausbildung des großen Binnendeltas der Tiroler Achen am süd-östlichen Rand des Chiemsees liegt östlich des Flusses im südlichen Teil des Naturschutzgebietes „Mündung der Tiroler Achen“ das Naturwaldreservat Tiroler Achen. Aus den Chiemgauer und Kitzbühler Alpen hat der Fluss Tiroler Ache Geologisches Material mitgeführt und am Delta abgelagert und aufgeschüttet. Diese Schotter stammen überwiegend aus den Nördlichen Kalkalpen und sind dem nördlichen Trias mit Ramsaudolomit, Raibler Schichten und Hauptdolomit zuzuordnen. Teilweise bring der Fluss auch Phylitte, Glimmer- und Hornbledenschiefer aus den Kitzbühler Alpen mit.

Der Boden wird überwiegend durch feuchte Lehme über dem abgelagerten Kies geprägt. Die Reservatsflächen werden durch zahlreiche Gräben durchzogen. Auf kleineren Teilflächen der ganzjährig wasserbeeinflussten Standorte haben sich noch Altwassertümpel, Hochstaudenfluren und Röhrichte erhalten. Auf den älteren Ablagerungen haben sich Erlen-Eschen und Grauerlenwälder gebildet, die teilweise mit einem hohen Anteil an mächtigen Pappeln durchsetzt sind.

Durch die unmittelbare Nähe zum Chiemsee, sind die Böden nicht ganz mit typischen Auwäldern vergleichbar. Der Wasserstand variiert im Deltabereich durch die Pufferung des Wasserstandes im See nicht so stark wie es im Auwald entlang eines Flusses erfolgen kann.
Derzeit teilen sich die Baumartenanteile im Reservat nahezu gleichmäßig auf die vier häufigen Baumarten Esche, Silberpappel, Silberweide und Weißerle auf. Kleine Anteile erreichen noch Aspe, Bergahorn, Stieleiche, Schwarzerle und Ulmen.
Größe:76,2 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Übersee gemeindefrei: Chiemsee
Forstbetrieb:Ruhpolding
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Traunstein

Naturwaldreservat Totengraben

Bewaldeten Berghänge.
Fichten-Tannen-Buchenwälder auf Hauptdolomit in den Bayerischen Kalkalpen
Im Südwestteil des Mangfallgebirges bilden die Blauberge den von West nach Ost verlaufenden Grenzkamm zu Österreich. Zu den westlichen Ausläufern des Bergrückens gehört das Platteneck, an dessen Nordhang das Naturwaldreservat zwischen 1000m und 1400m liegt.

Mehrere Gräben und Bäche durchschneiden die Hangfläche, die in die Weissach münden, den Hauptzufluss des Tegernsees. Den tiefstgelegenen Teil des Reservates umfasst ein von Felsschrofen durchsetztes Grabengebiet. Oberhalb sind steile Hangflächen, die lediglich im Mittelhang von einem muldenreichen flacherem Geländeabsatz unterbrochen werden.

Der Bergmischwald der Steilflächen setzt sich aus Fichte, Tanne und Buche zusammen, wobei die Fichte dominiert. Die Buche erreicht auf 1350m ihre Höhengrenze und fehlt weiter oben. Auf dem flachen Geländeabsatz sind Fichte, Buche und Tanne mit jeweils beträchtlichen Anteilen beteiligt.
Größe:46,7 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Kreuth
Forstbetrieb:Schliersee
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Miesbach

Naturwaldreservat Tucherwald

Stehendes Totholz an leichtem Hang.
Buchen-Eichenwald mit zahlreichen Mischbaumarten der südlichen Frankenalb
Das Naturwaldreservat gehört zur Ingolstädter Donaualb und liegt westlich des Marktes Wellheim an den Einhängen zum Schuttertal. Die Standorte sind vertreten durch Bodenbildungen aus Jura und Kreide. Stellenweise tritt Blocküberlagerung auf.

Den größten Anteil an der Bestockung nehmen Buchen-Eichen-Wälder ein. Beigemischt sind Feldahorn, Spitzahorn, Bergahorn, Sommerlinde, Mehlbeere, Flatterulme, Vogelkirsche Hainbuche, Sandbirke, Esche, Elsbeere, Kiefer, Schwarzkiefer, Fichte, Europäische Lärche, Salweide Eberesche und Aspe und in der Strauchschicht Hasel und Heckenkirsche. Die frühere Niederwaldnutzung ist auf mehreren Teilflächen an den Buchen- und Haselstockausschlägen noch zu erkennen.

Auf exponierten Kuppen finden sich naturnahe Eichen-Elsbeeren –Wälder, kleinflächig sind Steppenheide-Kiefernwälder vertreten.
Größe:54,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Wellheim
Forstbetrieb:Kaisheim
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Ingolstadt

Naturwaldreservat Tuschberg

Mischwald am Hang mit liegendem Totholz
Fichten-Tannen-Buchenwald auf Hauptdolomit in den Bayerischen Kalkalpen
Im westlichen Mangfallgebirge liegt südlich des Totengrabens und südlich der Almhütte Elendstube der bis zum Gipfel bewaldete Tuschberg (1320m).

Das Naturwaldreservat umfasst einen Teilabschnitt des nordwestexponierten Tuschbergoberhangs, der durch mehrere Rinnen gegliedert ist.

Der Wald besteht überwiegend aus Buche und Fichte, beigemischt sind Tanne und Berg-Ahorn. Die Baumarten sind oft einzelstammweise eingemischt und ungleichaltrig.
Größe:27 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Schliersee
Forstbetrieb:Schliersee
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Miesbach

Naturwaldreservat Vogelspitz

Bergbach im Bergwald
Blockschuttreiche Fichten-Tannen-Buchenwälder und Edellaubbaumreiche Bergschluchtwälder in den Chiemgauer Alpen
In den Chiemgauer Alpen liegt am Südrand der Oberwössener Mulde, die aus leicht verwitternden Jura- und Kreidegesteinen aufgebaut ist, die langgestreckte Felswand der Rauhen Nadel. Sie ist zum größten Teil aus widerstandsfähigen Kieselkalken zusammengesetzt.

Vom Naturwaldreservat werden die nach Norden exponierten Steilhänge des Bergrückens eingenommen. Das Reservat zeigt einen vielfältigen Wechsel der Waldgesellschaften und bietet einen enormen Feuchtigkeitsgradienten.

Die blockschuttreichen mittleren Hangflächen und die Standorte zwischen den Felspartien sind mit Bergmischwald aus Fichte, Buche, Lärche, Bergahorn und Tanne bestockt. Der Fichtenanteil nimmt vom Oberhang zum Unterhang ab. Während die Buche häufig am nordwestlichen Unterhang vorkommt, sind Lärche und Bergahorn auf die oberen Hangpartien konzentriert.

Viele Bestände sind mehrschichtig aufgebaut. Am Nordostrand ist die Fichte nur noch mit einem geringen Anteil beteiligt. In den unteren Hanglagen und den Schluchten ist der Blockschutt ständig in Bewegung und drängt die Buche zugunsten der Edellaubbäume zurück. Auf den ausgehagerten und trockenen Partien des Vogelspitz Felskamms finden die die trockenheitstoleranten Kiefern und Lärchen ihr Auskommen.
Größe:236,6 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Unterwössen
Forstbetrieb:Ruhpolding
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Traunstein

Naturwaldreservat Weiherbuchet

Blume in frühlingsgrünem Laubwald.
Buchenwald mit Fichte auf nord-exponierten Terrasseneinhängen der Würmendmoräne
Vom mittleren Teilstrom des Isargletschers, dem Kesselberg-Walchensee-Gletscher, wurde während der letzten Vereisung das Zungenbecken des Würmsees (= Starnberger Sees) ausgeschürft. In seiner heutigen Ausformung füllt der See nur noch einen Teil seines Stammbeckens aus. Die Würm durchfließt am Nordrand des Würmseebeckens in einem tief eingeschnittenen Tal die Endmoränenwälle des Kesselberg-Gletschers.

Bereits im Bereich der Rissmoräne und der Schotterebene liegend umfasst das Naturwaldreservat einen stark terrassierten Bereich westlich oberhalb der Würm. Auf dem größten Teil der Fläche wachsen Buchen, die am Nord- und Nordostrand des Reservates durch Fichtenbestände begrenzt bzw. unterbrochen werden. In geringem Umfang beigemischt sind Stieleiche, Esche, Sandbirke und Europäische Lärche.

Auf dem südlichen Steilhang zur Würm stocken außerdem einzelne Bergahorn und Spitzahorn. Esche und Stieleiche besiedeln ausschließlich die besser wasserversorgten Flächen auf der nördlich tiefergelegenen Terrasse. Im Südosten und im Westen sind jüngere Bestände aus Buche und Fichte vertreten.

Die Stürme von 1990 haben im Westteil auch eine kleine Sturmwurffläche geschaffen.

Seite des NWR Weiherbuchet beim AELF Weilheim Externer Link

Größe:38,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:gemeindefrei: Unterbrunner Forst
Forstbetrieb:München
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Wessenbergfilz

Absterbender Fichtenbestand.
Hochmoor und Moorrandwald der Jungmoräne mit Fichte, Birke und Erle
Nördlich des Peißenberges erstreckt sich eine flache Geländemulde, die in westlicher Richtung vom Wielenbach, einem Zufluss des Lechs, durchflossen wird. In die Wäldern sind zahlreiche Moorflächen eingelagert.

Zum Naturwaldreservat gehört eine nördlich des Wielenbachoberlaufes gelegene Hochmoorfläche einschließlich eines Streifens von Moorrandwäldern. Der überwiegende Teil des Reservates wird von licht geschlossenen Spirkenbeständen eingenommen, die nur durch wenige kleine Freiflächen unterbrochen sind. Die Höhe der Spirken nimmt zum Moorzentrum hin deutlich ab. Fast völlig frei von Spirkenbewuchs sind zwei runde Flächen im nördlichen bzw. südlichen Moorzentrum. An Gehölzen kommen hier nur Moor-Heidelbeere, Preiselbeere und Moosbeere vor.
Größe:23,1 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Wessobrunn
Forstbetrieb:Landsberg
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB

Naturwaldreservat Westerholz

Eichen in lichtem Wald. Die vordere ist mit Efeu umrankt.
Eichen-Hainbuchenwald auf der Landsberger Altmoräne
Zwischen dem Lech im Westen, dem Tertiär-Hügelland im Norden und der Jungmoränenlandschaft im Süden und Osten erstreckt sich die flachwellige Rißmoränenlandschaft. Das schon bei seiner Entstehung relativ reliefarme Gebiet wurde während der letzten Vereisung durch Solifluktionsvorgänge und Lößüberwehung weiter nivelliert. So entstanden für den Ackerbau hervorragend geeignete Böden, die schon in der Jungsteinzeit (um 1800 v. Chr.) genutzt wurden. Der Wald wurde dementsprechend bis auf wenige Restflächen aus dem Gebiet verdrängt, der größte zusammenhängende Waldkomplex ist das Westerholz im Westteil des Gebietes. Am Nordostrand dieser Waldungen liegt das Naturwaldreservat.

Bis in das 16. Jahrhundert zurückreichende Forstrechte haben auf der Reservatsfläche zu einer mittelwaldartigen Bestockung geführt. Die sogenannten Soberholzrechte gestatten den Berechtigten die Nutzung von Weichhölzern wie Linde, Pappel, Aspe und Weißerle, die in regelmäßigen Abständen auf den Stock gesetzt wurden. Durch diese Bewirtschaftung wurden vornehmlich die Baumarten mit der höchsten Widerstandsfähigkeit gegenüber der Stockausschlagnutzung gefördert, in erster Linie Winterlinde (30 %) und Weißerle (5 %). Die zusätzlich auf dem Wald lastenden Weiderechte erklären den hohen Eichenanteil (35 %) im Reservat; diese Baumart lieferte in Mastjahren ein Zusatzfutter für das Vieh der Berechtigten.

Als weitere Baumarten kommen Esche, Bergahorn, Lärche, Buche und Sandbirke vor. Die Buche besiedelt bevorzugt die nicht zur Wechselfeuchtigkeit neigenden Standorte im Süden des Reservates und ist durch die erwähnte Waldbewirtschaftung sicherlich besonders stark zurückgedrängt worden, während das Auftreten der Birke mit der häufigen Auflichtung der Bestände bei Unterholzhieben erklärt werden kann. Der hohe Lindenanteil an der Bestockung ist auf den Nordosten des Reservates konzentriert, diese Bestände sind oberholzarm und setzen sich überwiegend aus durchgewachsenen Lindenstockausschlägen mit zahlreichem Unterstand zusammen. Die Esche besitzt im Südwestteil der Fläche ihren Verbreitungsschwerpunkt. Erst nach dem Verschwinden der Mittelwaldstrukturen wird das Reservat als naturnah aufgebauter Wald zu beurteilen sein, es besitzt aber schon jetzt besonderen Wert aufgrund seiner Lage in einer waldarmen Ackerbaulandschaft, deren übrige noch vorhandene Waldteile zum größten Teil in Fichtenforste umgewandelt wurden.
Größe:39,4 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Scheuring
Forstbetrieb:Landsberg
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Fürstenfeldbruck

Naturwaldreservat Wettersteinwald

Fichtenwald mit Zirbe und Latsche im Wettersteinmassiv
Der Ostteil des Wettersteingebirges überragt die Wettersteinwand als hoch aufragende Felsmauer die weiten waldbedeckten Hangflächen. Zwischen Wandfuß und den geschlossenen Wäldern sind im Bereich des östlichen Wettersteinwand als zweite pultartige Steilstufe die Gipfel von Kämikopf und Zirbelkopf vorgelagert und lediglich durch eine schuttreiche Mulde vom Hauptkamm getrennt.

Das Reservat umfasst den Westteil des Kämikopfes einschließlich seiner westexponierten Hangflächen und einen etwa 250 – 300m breiten Waldgürtel, Den großen Höhenunterschieden entsprechend gliedert sich die Bewaldung in einen die Waldgrenze erreichenden Zirben-Latschenwald und in fichtenreiche Wälder auf den Mittel- und Unterhängen.

Eine nach Nordwesten einfallende Mulde wird als Almboden genutzt und trennt das Zirbenvorkommen in zwei Teilflächen, die nördlich bzw. südwestlich der Alm liegen. Die Zirben wachsen in lichten Gruppen oder meist im Einzelstand mit einer lichten bis geschlossenen Strauchschicht aus Latsche und Behaarter Alpenrose.

In den lichten tiefergelegenen Waldteilen des West- und Nordhanges dominiert die Fichte, einzeln beigemischt ist Birke. Die Strauchschicht wird wieder von Latsche und Behaarter Alpenrose gebildet.
Größe:39,8 ha
Regierungsbezirk:Oberbayern
Gemeinde:Mittenwald
Forstbetrieb:Bad Tölz
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten:Weilheim i. OB