FFH-Monitoring und Berichtspflicht
Wo ist der Hirschkäfer? Wir benötigen Ihre Mithilfe!

Der Hirschkäfer – eine der imposantesten Käferarten in Deutschland. Mit seinen großen geweihartigen Mundwerkzeugen beeindruckt das Hirschkäfermännchen nicht nur seine Rivalen im Kampf, sondern genauso uns Forschende und Naturliebhaber. War die Art früher doch weit verbreitet, so gilt sie heute bei uns als stark gefährdet.

Wo ist diese faszinierende Käferart noch zu finden? Helfen Sie uns, diese spannende Frage aufzuklären und melden Sie uns Ihre Sichtungen!

Melden Sie Ihren Hirschkäferfund hier online:

Hirschkäfermännchen

Hirschkäfermännchen (© Boris Mittermeier)

Wie erkenne ich einen Hirschkäfer?

Hirschkäfermännchen erkennt man sofort am imposanten geweihartigen Oberkiefer und ihrer Körpergröße von 3,5 bis sogar 9 cm. Die Weibchen sind etwas unscheinbarer und mit 2,5 – 5 cm deutlich kleiner.
Achtung Verwechslungsgefahr!
Beim Hirschkäferweibchen besteht die Gefahr der Verwechslung mit anderen Käfern, z.B. dem Balkenschröter oder dem Nashornkäferweibchen. Mehr Infos dazu und Beispiele unter:
Balkenschröter

Balkenschröter

Hirschkäferweibchen

Hirschkäferweibchen

Wie lebt der Hirschkäfer?

Dicke, weiße HirschkäferlarveZoombild vorhanden

Hirschkäferlarve (© M. Rink)

Nach der Paarung sucht das Weibchen einen geeigneten Wurzelstock für die Eiablage auf, die in der Regel unterirdisch erfolgt. Die geschlüpfte Larve frisst unterirdisch an toten Wurzeln alter Bäume oder an Totholz mit Bodenkontakt. Sie braucht viel Bodenwärme und liebt es daher, wenn viele Sonnenstrahlen den Boden erreichen.

Erst nach 3-8 Jahren verwandelt sich die Larve in den adulten Käfer, den wir dann für nur circa drei Monate beobachten können. Doch in diesen drei Monate gibt es viel zu tun: Alles dreht sich um eine erfolgreiche Paarung und die anschließende Eiablage. Männchen und Weibchen treffen sich an Bäumen mit Saftstellen, d.h. mit Verletzungen, an denen Baumsaft austritt.

Wann und wo kann ich Hirschkäfer finden?

Einzelne verbuschte Bäume auf einer WieseZoombild vorhanden

Lebensraum Hirschkäfer (© A. Kanold, LWF)

In den Monaten Mai, Juni und Juli – zur Flugzeit der adulten Hirschkäfer – bieten sich die besten Möglichkeiten, diese interessanten Waldbewohner zu beobachten. Bei einem abendlichen Spaziergang entlang eines Waldrandes, auf einer Streuobstwiese, im Park oder auch in unseren Dörfern und Städten.

Hirschkäfer lieben es genauso wie wir, wenn ihre Wohnungen, also ihre Bäume, sonnig gelegen sind. Bedingungen, die zur Beteiligung an der Hirschkäfer-Volkszählung geradezu einladen. Eventuell ermöglicht der Lichteinfall auch ein schönes Belegfoto?

FFH-Monitoring

Die Überwachung des Hirschkäfers, in Fachkreisen auch Monitoring genannt, wird in Bayern von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) koordiniert. Dazu werden jährlich bayernweit Daten zu Verbreitung und Bestandsgröße des Hirschkäfers gesammelt. Die Grundlage des Monitorings bildet die europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie), welche sowohl faunistische als auch floristische Europäer und ihre Lebensräume bewahren soll.
Um den Hirschkäfer und seinen Lebensraum erhalten zu können, muss zunächst geklärt werden, wie es dem Käfer in Bayern geht. Die jährlichen Meldungen aus der Bevölkerung stellen hierfür eine essenzielle Grundlage dar. Jeder kann bei der Erfassung der bayerischen Hirschkäfer mitwirken und die gesichteten Tiere melden. Die LWF arbeitet deshalb mit der Online-Meldeplattform für Hirschkäferfunde „hirschkaefer-suche.de“ zusammen.