FFH-Monitoring und Berichtspflicht
Kontrolle von ausgelegten Kammmolch-Fallen. (© T. Bosch)
Die EU-Mitgliedstaaten sind gemäß Art. 11 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) zu einer regelmäßigen Überwachung (Monitoring) der Natura 2000-Schutzgüter verpflichtet.
Im Unterschied zum Natura 2000-Gebietsmanagement findet das FFH-Monitoring auch auf Flächen außerhalb der Natura 2000-Gebiete statt. Denn um aussagekräftige Daten zum Erhaltungszustand der Schutzgüter erheben zu können, ist es notwendig, ihr Gesamtverbreitungsgebiet zu betrachten. Die so erhobenen Daten lassen Aussagen zum Trend des Schutzobjektes zu. Daraus lassen sich wiederum Rückschlüsse auf notwendige Erhaltungsmaßnahmen ziehen.
Was wird wie erhoben?
Was geschieht mit den erhobenen Daten?
Biogeographische Region | Verbreitung | Fläche | Struktur u. Funktion | Zukunftsaussichten | Erhaltungszustand |
---|---|---|---|---|---|
kontinental | günstig | unzureichend | günstig | unzureichend | unzureichend |
alpin | günstig | günstig | günstig | günstig | günstig |
Biogeographische Region | Verbreitung | Population | Habitat | Zukunftsaussichten | Erhaltungszustand |
---|---|---|---|---|---|
kontinental | günstig | günstig | günstig | günstig | günstig |
alpin | keine Vorkommen |
Wer erhebt Monitoring-Daten in Bayern?
Die Bayerische Forstverwaltung ist neben den koordinierenden Aufgaben der LWF auch durch die Kartierung der Wald-LRT und ausgewählter Wald-Arten an der Umsetzung des FFH-Monitorings beteiligt. Die Kartierungen werden durch Regionale Kartierteams an den Ämtern für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (ÄELF), Artexperten der LWF und externen Werkvertragsnehmern gewährleistet.
Wie werden die Monitoring-Daten erhoben?
Abb1. Lage der biogeographischen Regionen in Bayern
Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurde ein deutschlandweit einheitliches Monitoring-Konzept entwickelt. Demnach findet das FFH-Monitoring ausschließlich auf Flächen statt, auf denen Vorkommen der Arten und Lebensraumtypen dokumentiert wurden. Ziel des FFH-Monitoring ist es, eine Aussage zum Gesamterhaltungszustand der Schutzgüter zu dokumentieren. Aus diesem Grund liegen die Monitoringflächen sowohl innerhalb als auch außerhalb der FFH-Gebiete.
Stichprobe
- häufige Schutzgüter
- 63 Dauerbeobachtungsflächen pro Schutzgut pro biogeographischer Region
- Anzahl der Stichproben pro Bundesland richtet sich nach dem Anteil am Vorkommen
- zufällige Auswahl der Stichproben-Flächen
Totalzensus
- seltene Schutzgüter, d.h. weniger als 63 Vorkommen pro biogeographischer Region
- jedes Vorkommen der Art wird kartiert
Experteneinschätzung
- Schutzgüter, für die keine der beiden oben genannten Methoden umsetzbar sind
Schwerpunktthemen
FFH-Monitoring der Wald-Lebensraumtypen in Bayern
Von der LWF werden insgesamt 15 Wald-Lebensraumtypen betreut. Das FFH-Monitoring wurde seit 2010 in der kontinentalen Region für acht Lebensraumtypen eingerichtet. Für großflächig vorkommende Lebensräume, wie beispielsweise den Hainsimsen-Buchenwald (9110), hat Deutschland ein bereits vorhandenes Verfahren genutzt, um die benötigten Daten zu erhalten: Die Bundeswaldinventur. Mehr
FFH-Monitoring der Wald-Arten in Bayern
Die LWF koordiniert das FFH-Monitoring für 29 Tier- und Pflanzenarten mit Waldbezug. Die Einrichtung von Monitoringflächen für diese Wald-Arten begann 2009 in der kontinentalen biogeographischen Region. Das Monitoring erfolgt hier für 10 Arten durch Stichproben, für 4 Arten über einen Totalzensus und für 6 Arten durch die Einschätzung einer/s Expertin/en. Für die Arten der alpinen biogeographischen Region wird aktuell ein Monitoring-Konzept erarbeitet. Mehr
Weitere Informationen
- Die Lage der Natur in Deutschland - Ergebnisse von EU-Vogelschutz- und FFHBericht, BMUB, BfN (2014) 3,0 MB
- Bestand und Trend der Vogelarten (Vogelschutzbericht 2013, tabellarisch), BMUB (2014) 155 KB
- Zustand der Lebensräume (FFH-Bericht 2013, tabellarisch), BMUB (2014) 112 KB
- Zustand der Tier- und Pflanzenarten (FFH-Bericht 2013, tabellarisch), BMUB (2014) 158 KB
- Nationaler Bericht 2013 gemäß FFH-Richtlinie: Übersicht der Ergebnisse - Vollständige Berichtsdaten 2013 – Ergebnisvergleich 2007 - 2013, BfN (2014)
- Gemeinschaftlicher Bericht der Europäischen Kommission (EU-Gemeinschaftsbericht)
- Konzept zum Monitoring des Erhaltungszustandes von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland 3,6 MB
- Bundesamt für Naturschutz > Monitoring gemäß FFH-Richtlinie
- Der FFH-Bericht 2007 und Bayerns Wald 294 KB