Martin Lauterbach, Helge Walentowski und Anna Kanold
Naturschutzfachliche Aspekte zur Kulturbegründung - LWF-aktuell 93

Im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Nutzflächen wirken sich Kulturbegründungsmaßnahmen in Wäldern sehr langfristig auf die dortigen Lebensräume und ihre Artengemeinschaften aus. Dies sollte bei der Planung und Durchführung der Maßnahmen berücksichtigt werden.

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Abbildung: Mischbestände sind durch ihre Vielseitigkeit gut für den Klimawandel gerüstet. Außerdem bieten Neben- und Pionierbäume für viele Arten wichtige Strukturen.

Die Begründung von Waldbeständen ist ein Vorgang, der die hiervon betroffene Fläche, aber auch die benachbarte Umgebung über viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte verändern wird. Um naturnahe, vielfältige Wälder in Zeiten des Klimawandels zu erhalten und ihre Flächenanteile zu vergrößern, müssen standortsheimische (Laub-)Baumarten auch aktiv eingebracht werden. Neben der Baumartenwahl sollten jedoch mehrere Aspekte berücksichtigt werden, um der Vielfalt heimischer Wälder gerecht zu werden.

Für die Erhaltung der Lebensraum- und Artenvielfalt ist es vorrangig, die jeweils standortsheimischen Baumarten zu fördern. Will man die Biodiversität auf Standorten potenzieller natürlicher Buchenwälder fördern, sollte auch darauf geachtet werden, dass die meisten unserer heutigen »Buchenwaldarten« nicht an die Buche gebunden sind und zunächst in anderen Waldtypen, zum Beispiel den baumartenreichen Laubwäldern des Atlantikums, beheimatet waren und später in ­nutzungsgeprägten Wäldern der mitteleuropäischen Kulturlandschaft überlebten (Freund und Pott 2001; Pott 2003; Walentowski et al. 2010).

Eine nutzungsbedingte Förderung der für die ­sommergrüne Laubwaldzone Mitteleuropas typischen ­Nebenbaumarten (z.B. Eiche, Linde, Hainbuche, Edellaubbäume, Erle, Tanne), Pionierbaumarten (z.B. Birke, Aspe, ­Salweide, Eberesche) und standörtlich enger eingenischten Begleitbaumarten (z.B. Elsbeere auf Trocken- und Erle auf Nassstandorten) kann sich demnach positiv auf die Arten- und Individuenvielfalt typischer Laubwälder auswirken. Gerade auch entsprechend bewirtschaftete Buchenwälder können ­diese Vielfalt der Mischbaumarten erhalten.

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