Josef H. Reichholf
Die Schwarzpappel (Populus nigra L.) als Nahrungspflanze für Tiere, speziell für Schmetterlinge - LWF-Wissen 52
Die Schwarzpappel weist neben forstlichen Qualitäten auch einige Eigenheiten auf, die in besonderer Weise für Tiere von Bedeutung sind. Sie wächst von Natur aus im Überschwemmungsbereich von Flüssen,wo sie auf tiefgründigen Böden mit beeindruckenden jährlichen Zuwächsen Wuchshöhen bis über 30 Meter erreicht,aber selten über 100 Jahre alt wird. Das entspricht ihrem Charakter als Pionierbaumart in der Dynamik der Flussauen.
Abbildung: Pappelschwärmer
(Laothoe populi). Foto: J. H. Reichholf
Doch um die Schwarzpappel und ihre Bedeutung für das Tierleben im Auwald zu charakterisieren, bietet die Betrachtung einiger auffälliger, auch ohne Spezialkenntnisse richtig zu bestimmender Schmetterlingsarten gute Möglichkeiten, größere Zusammenhänge deutlich zu machen. Sie zeigen mit ihren Vorkommen, ihrer Häufigkeit und den Reaktionen auf andere „Pappelsorten“ (Hybridpappeln), dass es nicht allein um das Vorhandensein „der Schwarzpappel“ geht, sondern auch darum,in welchem Entwicklungszustand sich der Baum oder der Bestand befindet und welchen anthropogenen Nutzungsformen dieser unterliegt.
Speziell hierzu betrachtet werden sollen die beiden großen Schwärmerarten Laothoe (= Amorpha) populi, der Pappelschwärmer, und Smerinthus ocellatus, das Abendpfauenauge. Der Pappelschwärmer nutzt neben den Pappelarten auch Weiden (Salix sp.) als Raupenfutterpflanzen (Carter und Haregreaves 1987). Beim Abendpfauenauge verhält es sich ähnlich, aber Weiden stehen häufig an erster Stelle.
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Autor
- Josef H. Reichholf