Helge Walentowski, Heike Lotsch und Ron Meier-Uhlherr
Moore und Klimawandel - LWF-aktuell 67

Moore mit ihren extremen Umweltbedingungen bieten einer einzigartigen, hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenwelt Lebensraum. Moore leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Biodiversität und sind für den Landschaftshaushalt von überproportionaler Bedeutung. Weltweit bedecken Moore lediglich drei Prozent der Landoberfläche, speichern aber 20 Prozent des Kohlenstoffs. Zudem saugen tiefgründige Moore überschüssiges Wasser wie ein Schwamm auf und führen es in niederschlagsarmen Zeiten langsam an die Landschaft ab. Vor allem wegen des Klimawandels zählen Moore heute zu den außerordentlich gefährdeten Lebensräumen.

a67 Moore und KlimawandelZoombild vorhanden

Abbildung: Das »Schwarze Moor« ist eines der bedeutendsten Hochmoore
Mitteleuropas.

Die Nutzung der Moore für die Gewinnung von Torf zu Brennzwecken begann schon im letzten Jahrtausend vor Christus. Umfang und Auswirkungen der Moornutzung waren jedoch sehr begrenzt. Erst in der Neuzeit wurden Moore mit zunehmender landwirtschaftlicher Intensität genutzt und Torf für Heizzwecke industriell abgebaut. In der Nachkriegszeit verdrängte das Heizöl den Torf als Brennstoff.

Größere Torfwerke begannen, das Rohprodukt Torf für die Verwendung im Gartenbau zu veredeln und erschlossen so neue Absatzmärkte. Das Baggerverfahren, das nach dem Krieg den manuellen Torfabbau ablöste, wurde schließlich vom Fräsverfahren verdrängt. Gegenwärtig gewinnt die technische Nutzung des Rohstoffs Torf immer mehr an Bedeutung. So werden beispielsweise Futterhefe, Huminsäure, Lignin, Torfbitumen, Synthesegas und Aktivkohle hergestellt. Die Inhaltsstoffe von Torfen werden für medizinische und pharmazeutische Zwecke aufbereitet.

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Autoren

  • Dr. Helge Walentowski
  • Heike Lotsch
  • Ron Meier-Uhlherr