Olaf Schmidt und Peter Hagemann
Scheuer Bilch mit Piratenmaske - LWF-aktuell 104

Die Bilche, hin und wieder auch Schlafmäuse genannt, kommen in Bayern in vier Arten vor: Siebenschläfer, Baumschläfer, Haselmaus und Gartenschläfer, wobei Siebenschläfer und Haselmaus deutlich häufiger nachgewiesen werden konnten als der Gartenschläfer. Die beiden häufigeren Arten bevorzugen das Flach- und Hügelland mit reichlich Laubwald (Faltin 1988). Eine echte Seltenheit stellt der Baumschläfer dar, der in Bayern nur von wenigen Fundorten im Isar- und Inntal in den bayerischen Alpen nachgewiesen werden konnte (Faltin 1988).

Durch seine Gesichtsmaske mit einer dunklen Umrandung der Augen, der hellen Unterseite und dem rötlich braunen Rücken ist der Gartenschläfer kontrastreich gefärbt und unterscheidet sich deutlich vom silbergrauen Siebenschläfer, dem eine auffällige Gesichtsfärbung vollkommen fehlt. Aufgrund seines nachtaktiven Lebens ist es schwierig, dieses Tierchen zu beobachten. Gartenschläfer sind Allesfresser, wobei die tierischen Nahrungsanteile überwiegen. Sie fressen zum Beispiel Insekten, Raupen, Tausendfüßler, Asseln und Schnecken. Vor allem im Herbst nehmen Gartenschläfer auch pflanzliche Nahrung auf, wie Samen und Früchte aller Art.