Eva Cremer, Barbara Fussi und Monika Konnert
Seltene Baum- und Straucharten im forstgenetischen Labor - LWF-Wissen 74
Die Vorkommen seltener Baum- und Straucharten sind häufig räumlich isoliert und/oder bestehen nur noch aus wenigen Individuen, so dass die Gefahr einer genetischen Einengung (Verarmung) besteht. Durch gezielte Erhaltungsmaßnahmen soll dem entgegengewirkt werden.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Früchte des Europäischen Hartriegels
(Cornus sanguinea). Foto: B. Fussi
Die Forstgenetik kann dafür wichtige Entscheidungshilfen erarbeiten, indem sie die genetische Variation in den Vorkommen und die genetischen Unterschiede zwischen diesen aufdeckt sowie genetische Prozesse wie Inzucht und Genfluss durch Pollen und Samen analysiert.
Sie bedient sich dabei sogenannter Genmarker, durch die die Variation an bestimmten Abschnitten des Genoms erfasst werden kann. Für viele seltene Baumarten wie Sorbus-Arten, Eiben, Schwarzpappel, Wildapfel etc. stehen entsprechende genetische Marker bereits zur Verfügung. Für ausgewählte Straucharten werden solche Marker zurzeit entwickelt.
Dies auch vor dem Hintergrund des neuen Bundesnaturschutzgesetzes, das vorgibt, dass ab 2020 in Deutschland nur einheimische Gehölze aus regionaler Herkunft (sogenannte gebietseigene Herkünfte) verwendet werden dürfen. Zur Überprüfung der Einhaltung dieser Vorgaben können genetische Vergleichsanalysen unter Verwendung von genetischen Markern verwendet werden.
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Autoren
- Eva Cremer
- Barbara Fussi
- Monika Konnert