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Brigitte und Ernst Krach
Wacholder - eine heilige Kuh des Naturschutzes? - LWF-Wissen 41

In Bayern (wie in Deutschland) gibt es neben einer Vielzahl an kultivierten Juniperusarten drei Sippen, die als autochthon gelten. Im folgenden Text ist unter Wacholder weder die meist als Unterart Juniperus communis alpina Celakovsky oder auch nur als Form gewertete niederliegende alpine Form Juniperus sibirica Burgsdorf (= J. nana Willdenow ) zu verstehen noch der einst als „Heil“- Pflanze (Jungfernpalme!) sehr viel weiter verbreitete Sadebaum oder Sefenbusch Juniperus sabina, der im Ammergau und im Berchtesgadener Gebiet bodenständig sein könnte (ZOLLER 1981), sondern ausschließlich die in vielfältiger Gestalt auftretende Flachlandform Juniperus c. communis L..

Heidelandschaft mit säulenförmigen Wacholdern.

Abbildung: Typisches Landschaftsbild. Foto: C. Wolf

Im deutschen Sprachraum hat der Naturschutz, die Naturschutzbewegung viele Ursprünge. Bereits die Verpflichtung für Ehepaare zur Baumpflanzung aus der lex baiuvarorum, ähnlich auch im Sachsenspiegel, könnte man als Naturschutzverordnung werten. Mehr noch im Sinne dessen, was heute (auch) unter Naturschutz verstanden wird, wirkten die aus der vorausgesehenen bzw. eingetretenen Holznot erlassenen Jagd- und Forstordnungen. Die älteste erhaltene davon ist die Wald- und Zeidelordnung Nürnbergs, die Karl IV., der Kaiser der goldenen Bulle, bereits im 14. Jahrhundert bestätigte.

In meiner engeren Heimat, der Altmühlalb, erließ der in Nassenfels geborenen Eichstätter Bischof MARTIN VON SCHAUMBERG 1538 die erste bisher aufgefundene entsprechende Verordnung. Sie wurde mehrfach wiederholt. Zuletzt, nach 1770, gestaltete sie der auch anderweitig sehr positiv wirkende Jesuit IGNATZ PICKEL ausgesprochen modern. Allerdings änderten diese immer wieder neu erlassenen und verbesserten Reskripte nichts daran, dass die Wälder, deren Schutz und Erhalt sie dienen sollten, nach dem Ende der Reichsunmittelbarkeit des Bistums der neu zuständigen königlich-baierischen Forstverwaltung große Probleme bereiteten.

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Autoren

  • Brigitte Krach
  • Ernst Krach