Endemische Laubwald-Laufkäfer in bayerischen Buchen- und Schluchtwäldern - LWF-Wissen 61
Der Naturschutz in Mitteleuropa sollte sich laut Biodiversitätskonvention vorrangig jenen Arten widmen, für die wir eine besondere Verantwortung haben, und die auf Grund ihrer speziellen Habitatansprüche gefährdet sind. Dies wird am Beispiel der artenreichen Familie der Laufkäfer und der Habitatgruppe der Buchen- und Schluchtwälder erläutert. Für die meisten Arten trifft eine der beiden Bedingungen "Verantwortung" und "Gefährdung" nicht zu.
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Abbildung: Der Schluchtwald-Laufkäfer (Carabus irregularis) - ein Bewohner der Buchenwälder. Foto: J.Hlasek
Für viele Buchenwaldbewohner besteht durchaus eine besondere Verantwortung, da ihre Verbreitung auf Europa- oder sogar auf Mitteleuropa beschränkt ist. Die meisten dieser Arten sind aber nicht gefährdet, oder nur an ihrem Arealrand. Einige Buchenwald-Arten wie der Schluchtwald-Laufkäfer oder der Blaue Großlaufkaufkäfer haben jedoch auf Grund von Habitatveränderungen wie dem Verlust natürlicher, totholzreicher Laubwälder erhebliche Bestandseinbußen erlitten. Dem Schutz ihrer Habitate muss höchste Priorität eingeräumt werden.
Buchenwälder gelten hinsichtlich ihrer Artenvielfalt bekanntlich als artenarm und "langweilig“. Andererseits steht diese Gruppe von Lebensräumen spätestens seit Einführung der FFH-Richtlinie und zuletzt den Aktivitäten der 9. Vertragsstaatenkonferenz zur Biodiversität 2008 in Bonn oder die "Europäische Buchenwaldinitiative" zunehmend im Fokus des Naturschutzes. Schluchtwälder sollen hier ebenfalls einbezogen werden, denn diese Gruppe edellaubbaumgeprägter Wälder steht den Buchenwäldern in verschiedener Hinsicht sehr nahe. Gibt es mitteleuropäische Endemiten, die an Buchenund Schluchtwälder gebunden sind, welche Ansprüche stellen sie an ihre Habitate und wie steht es um sie?
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