Die Waldklimastation Altdorf
 
  	 Die Waldklimastation (WKS) Altdorf liegt nahe der Ortschaft Ungelstetten, etwa 7 km nordwestlich von Altdorf bei Nürnberg.
 
	
      
   
   
Lage
  	
  	Forstlicher Wuchsbezirk »Südliche Keuperabdachung«; etwa 406 m Seehöhe.
 Klima
  	
  	subkontinental; Jahresmittel der Lufttemperatur: 7,9 °C, durchschnittlicher Jahresniederschlag: 840 l/m² (1998 – 2011); mittlere Vegetationsdauer 156 Tage (mehr als 10 °C Tagesmitteltemperatur)
 Geologie
  	
  	Quartärer Flugsand über Keuper- und Lias-Ablagerungen
 Boden
  	
  	Eisen-Humus-Podsol aus Flugsand bis 120cm Tiefe mit Rohhumusauflage; sehr nährstoffarmer und saurer Oberboden aufgrund des sandigen Ausgangssubstrates und intensiver Streunutzung; gut durchwurzelbar, wasserdurchlässig mit geringer Wasserspeicherkapazität
 Forschungsbestand
  	
  	ca. 110-jähriger Kiefernreinbestand; Holzvorrat etwa 281 m³ pro Hektar (Stand 2009); durchschnittlicher Holzzuwachs ca. 6,6 m³ pro Hektar und Jahr (Zeitraum 1992 – 2009)
 Vegetation
  	
  	potentielle natürliche Vegetation: Preiselbeer-Kiefern-Eichenwald (Vaccinio-vitis-idaeae-Quercetum); charakteristische Bodenpflanzen: Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa)
 
		 
		
Armer Boden
  	
  	Der Kiefernbestand im Nürnberger Reichswald zählt zu den ärmsten und trockensten Waldstandorten Bayerns. Der Oberboden ist stark sauer (pH-Wert ca. 3,4). Der feinerde- und humusarme Sandboden besitzt nur geringe Nährstoffausstattung und Wasserspeicherfähigkeit.
 Stickstoffbilanz
  	
  	Bis zu 17 kg Stickstoff je Hektar wird jährlich mit dem Regenwasser in den Waldboden eingetragen. Die kritische Belastungsschwelle für den Kiefernwald (Critical Load) ist stets überschritten. 
Noch ist keine Stickstoffsättigung eingetreten, der Nitrataustrag mit dem Sickerwasser ist bislang gering. Die frühere Streunutzung und Verarmung des Waldbodens wirkt lange nach.
 
		 
		
        			 
        			
Abb. 1: Tägliche mittlere Lufttemperatur
 
        			 
        			
Abb. 2: Täglicher Niederschlag
 
        			 
        			
Abb. 3: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat 
 
 
		 
		
        			 
        			
Abb. 4: Mittlere Lufttemperatur 
 
        			 
        			
Abb. 5: Monatlicher Niederschlag 
 
        			 
        			
Abb. 6: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat 
 
 
		 
		
        			 
        			
Abb. 7: Mittlere Lufttemperatur 
 
        			 
        			
Abb. 8: Monatlicher Niederschlag 2018
 
        			 
        			
Abb. 9: Jährlicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat 
 
        			 
        			
Abb. 10: Stickstoffeintrag
 
 
 
 
Zuwachs
  	
  	Die Kiefern im Altdorfer »Steckerlaswald« wachsen nur sehr langsam. Im Zuwachs belegen sie im Vergleich aller WKS Bestände außerhalb der Alpen den letzten Platz. 
Die hohen Stickstoffeinträge aus der Luft haben die geringe Wuchsleistung der Kiefern deutlich verbessert. Der Zuwachs – besonders der stärksten Kiefern – liegt heute weit über den Ertragstafelwerten.
 
  		            
Kontakt
	  			
 	 Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de  
    
 
 	 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth
Johann-Strauß-Straße 1, 91154 Roth
Telefon: 09171 842-0, Telefax: 09171 842-55
www.aelf-rh.bayern.de 