Die Waldklimastation Würzburg
Die Waldklimastation (WKS) Würzburg liegt etwa 9km südlich von Würzburg im Guttenberger Wald nahe dem Forsthaus Guttenberg.
Lage
Forstlicher Wuchsbezirk »Südliche Fränkische Platte« im süddeutschen Schichtstufenland, etwa 330m Seehöhe
Klima
Subkontinental mit milden Wintern; Jahresmittel der Lufttemperatur: 9,0°C, durchschnittlicher Jahresniederschlag: 646 l/m² (1998–2010); mittlere Vegetationsdauer 172 Tage (mehr als 10°C Tagesmitteltemperatur)
Geologie
Unterer Keuper; kennzeichnend ist die Wechselfolge von Ton- und Mergelschichten
Boden
Braunerde-Pseudogley mit Mull als Humusauflage; guter Vorrat an pflanzenverfügbaren Nährstoffen; stellenweise geringe Durchwurzelung auf Grund dichtlagernder Tone; geringe bis mittlere nutzbare Wasserspeicherkapazität im Hauptwurzelraum
Forschungsbestand
ca. 103-jähriger Eichenwald mit Hain- und Rotbuche; Holzvorrat etwa 440m³ pro Hektar (Stand 2009); durchschnittlicher Holzzuwachs ca. 11,3m³ pro Hektar und Jahr (Zeitraum 1995–2009)
Vegetation
potentielle natürliche Vegetation: Waldmeister Buchenwald (Galio odorati-Fagetum); charakteristische Bodenpflanze: Buschwindröschen (Anemone nemorosa).
Wasserversorgung
Die WKS Würzburg am Rande der fränkischen Weinbauregion ist bayernweit der warm-trockenste Standort im Messprogramm. Die Wasserversorgung der Bäume ist in den Sommermonaten häufig eingeschränkt.
Die Eichen sind an diese Standortbedingungen besser angepasst als andere Baumarten. Extreme Trockenjahre wie 2003 und 2008 könnten künftig zum »Normalfall« werden.
Schädlinge
In Eichenwäldern warm-trockener Gebiete sind Massenvermehrungen von Schadinsekten keine Seltenheit. Der erwartete Klimawandel wird die Entwicklungsbedingungen für Schädlinge weiter fördern. In Folge von Raupenfraß an den Eichen werden erhöhte Konzentrationen organischen Stickstoffs im Niederschlagswasser unter dem Kronendach gemessen.
Schwammspinner (Foto: M. Zubrik, LWF)
Frostspanner (Bugwood.org, A. E. Arnold)
Eichenprozessionsspinner (Foto: pixelio, W.M. Cielsa)
Blattverlust
Starker Blattfraß mit hoher Massenvermehrung der Eichenschädlinge in den Jahren 2009 und 2010 bewirkte gegenüber den Vorjahren einen Anstieg der Kronenverlichtung auf über 50%.
2011 verbesserte sich der Kronenzustand wieder.
Abb. 1: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 2: Täglicher Niederschlag
Abb. 3: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 4: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 5: Täglicher Niederschlag
Abb. 6: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 7: Mittlere Lufttemperatur
Abb. 8: Monatlicher Niederschlag
Abb. 9: Jährlicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 10: Stickstoffeintrag
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg
Telefon: 0931 7904-6, Fax: 0931 7904-722
www.aelf-wu.bayern.de