Lothar Zimmermann und Stephan Raspe
Herbst bringt etwas »Sommer« zurück - LWF-aktuell 86
War der Sommer heuer ein Sommer? Der Monat September jedenfalls war nur manchmal so richtig herbstlich. Ansonsten sorgten ein Altweibersommer und ein Goldener Oktober dafür, dass die Sommergefühle nicht in Vergessenheit gerieten. Richtig ungewöhnlich wurde es dann im November: Ein Rekord in herbstlicher Trockenheit inklusive Waldbrand!
Zoombild vorhanden
Abbildung: Mittlere Niederschlags- und Temperaturabweichung aller WKS zum Mittel von 1961 bis 1990
Der Juli und August 2011 waren doch sehr »durchwachsen« und verdienten kaum die Bezeichnung Sommermonate. Da versuchten die Herbstmonate September und Oktober, etwas von dem verregneten und unterkühlten Sommer für uns wieder gut zu machen. Alles in allem waren ihre Bemühungen doch erfolgreich und versöhnten uns wieder halbwegs hinsichtlich des missglückten Sommers 2011.
Anfänglich setzte sich die unbeständige Witterung aus den Sommermonaten noch im September fort. Vorstöße schwülwarmer Luft aus dem Mittelmeerraum wurden durch heftige Gewitter mit Starkregen, Sturm und Hagel beendet. Im letzten Monatsdrittel setzte sich eine beständige, frühherbstliche Hochdrucklage durch, die als Altweibersommer in Erscheinung trat. Dabei handelt es sich um eine Wetterlage über Mitteleuropa, die besonders häufig Mitte September bis Anfang Oktober auftritt und am Tag mit sommerlichen Temperaturwerten und nachts mit starker Taubildung und morgendlichem Strahlungsnebel einhergeht.
Der Begriff »Altweibersommer« geht auf das altdeutsche Wort »weiben« zurück, was weben bedeutet. Nebel führt am Morgen zu Tautropfenbildung an Spinnennetzen. Kommt später am Tag die Sonne zum Vorschein, glitzern die Tropfen und bei etwas Wind sehen die Spinnennetze dann aus wie früher die Haarnetze der älteren Damen.
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