Winfried Grimmeisen und Stephan Raspe
Wenn Böden ihr Wasser nicht halten können - LWF-aktuell 76
Zum Jahreswechsel waren die Bodenwasserspeicher an allen Waldklimastationen gut gefüllt. Im Dauerfrost zwischen Januar und Februar fielen die Temperaturen im Oberboden unter dem Kronendach bis auf Werte nur knapp über dem Gefrierpunkt. Bei diesen niedrigen Bodentemperaturen sowie Luftfrost bleibt die Schneeauflage weitgehend erhalten. Dies verhindert bei Schneeschmelze größere Wassereinträge in den Bodenraum.
Der Boden kann auf Grund seiner Kapillarität Wasser wie ein Schwamm nur bis zu einer gewissen Porengröße gegen die Schwerkraft halten. Wenn gröbere Poren mit Wasser gefüllt sind, dann läuft, wie in diesem Winter an den Waldklimastationen Mitterfels und Freising geschehen, dieser Porenspeicher leer, bis Feldkapazität erreicht ist.
Im November und Dezember 2009 wurden die Bodenwasserspeicher in den Waldbeständen der Bayerischen Waldklimastationen (WKS) gut aufgefüllt. Im Januar 2010 begann eine bis Anfang März anhaltende Periode mit Dauerfrost, verbunden meist mit Schneeniederschlägen. Dies führte an den höher gelegenen Waldklimastationen Flossenbürg und Mitterfels zu einer deutlichen Abnahme im Bodenwasservorrat, da sich die Grobporen über der Feldkapazität stetig entleerten. Das abfließende Gravitationswasser trug zur Grundwasserneubildung bei. An allen anderen Waldklimastationen wurden die Vorräte nur geringfügig aufgestockt.
Ende Dezember 2009 war der Wasserspeicher an der WKS Mitterfels randvoll, der bisher höchste dort gemessene Wert. Die Temperaturen im Oberboden unter dem Kronendach lagen in den folgenden Wochen nahe 0 °C. Die an den darauf folgenden 53 Tagen gemessenen Werte der Bodenwassergehalte ergaben eine typische, exponentielle Speicherentleerungskurve des Grobporenbereichs über Feldkapzität.
weiterlesen ... Wenn Böden ihr Wasser nicht halten können 152 KB