Lothar Zimmermann, Stephan Raspe, Winfried Grimmeisen
Waldklimastationen: Witterungsreport und Bodenfeuchtemessungen Sommer 2010 - LWF-aktuell 79
Extrem war es im Juli und August gleich zweimal: In den ersten beiden Juliwochen sah es zunächst so aus als würde der Jahrhundert-Sommer 2003 wiederauferstehen, doch dann öffnete Petrus seine Schleusen und vergaß, sie im August wieder zu schließen. Ab Mitte Juli war Trockenheit in den Waldböden Bayerns kein Thema mehr. Rekordniederschläge im August ließen die Bodenwasserspeicher überlaufen. Aus durchweichten Waldböden wurden Grundwasser sowie Bäche und Flüsse gespeist. Besonders nass waren die Böden Nordbayerns, aber auch im Süden herrschte kein Wassermangel. Alle Laub- und Nadelwaldbestände an den Waldklimastationen waren sehr gut mit Wasser versorgt. Unterschiede zwischen den Baumarten waren kaum zu erkennen.
Wenn der "Siebenschläfer" ins Wasser fällt
Die Siebenschläfer-Regel wie auch die mittelfristige DWD-Witterungsvorhersage konnte man für diesen Sommer getrost vergessen. Beiden liegt eine erhöhte Eintreffenswahrscheinlichkeit zu Grunde, aber es kann eben auch der unwahrscheinlichere Fall eintreten.
Für den August können wir wieder einen Rekord melden: Soviel regnete es noch nie seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen in Deutschland.
Wenn kürzere Zeitperioden als ein Monat für die Witterungsstatistik gewählt würden, wären sicher auch die beiden ersten Juli-Wochen rekordverdächtig.
Um die Sensationsgier der Medien zu befriedigen, fände sich übrigens wohl in jedem Jahr ein gewisser Zeitabschnitt mit einer meteorologischen Größe, der einen neuen Rekord darstellt, deshalb die Beschränkung auf Monate.
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Sommer 2010: Wasser "satt" in Bayerns Waldböden
Nach der starken Austrocknung der Waldböden Mitte Juni bis Mitte Juli folgte ein extrem regenreicher August und auch der September war alles andere als trocken.
Die Kurven der Bodenwasservorräte an den Waldklimastationen (WKS) stiegen daher nach dem Erreichen eines Tiefpunktes Mitte Juli rasch an. Ab Anfang August waren die Wasserspeicher überall wieder aufgefüllt.
Die Waldböden konnten die heftigen Niederschläge im August nicht mehr speichern. Das überschüssige Wasser trug zur Grundwasserneubildung bei und ließ die Pegel der Bäche und Flüsse ansteigen.
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