Martina Zacios, Jörg Niederberger und Christoph Schulz
Energiewald unter Dauerbeobachtung - LWF-aktuell 85
Anfang 2009 startete das Projekt »Hydrologische, faunistische und ertragskundliche Aspekte eines neu begründeten Energiewaldes in Kaufering«. Die LWF begleitet mit ihren Untersuchungen einen Teil des Nachhaltigkeitskonzepts der Gemeinde Kaufering, welches unter anderem die Begründung von Energiewäldern in einem Trinkwasserschutzgebiet vorsieht. Im Vergleich zum konventionellen Ackerbau wird von der Extensivierung der Bewirtschaftung eine verbesserte Qualität des Trinkwassers erwartet und zusätzlich eine ökologische Aufwertung der Flächen erhofft.
Zoombild vorhanden
In der Pappelplantage wird der Bestandesniederschlag in zwei Rinnen gesammelt und in einen Auffangbehälter geleitet. Foto: J. Niederberger
Die Bayerische Staatsregierung beschloss am 24. Mai 2011 das Bayerische Energiekonzept "Energie innovativ". Das Energiekonzept sieht unter anderem den Ausbau der Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) vor. Solche KWK-Anlagen produzieren aus Biomasse, beispielsweise Hackschnitzeln aus Kurzumtriebsplantagen, sowohl Wärmeenergie als auch Strom. Im hier vorgestellten Projekt werden die Auswirkungen einer Kurzumtriebsplantage auf den Wasser- und Stoffhaushalt sowie auf die ökologische Artenzusammensetzung unter anderem von Laufkäfern, Spinnen und Regenwürmern im Vergleich zur konventionellen landwirtschaftlichen Nutzung untersucht.
Im Zentrum unserer hydrologischen Untersuchungen stehen zwei Fragestellungen. Zum einen, ob sich die Sickerwasserqualität unter einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Fläche durch die Anlage einer Kurzumtriebsplantage verbessert und zum anderen, ob sich die geänderte Landnutzung auf die Menge des auf der Fläche neu gebildeten Grundwassers auswirkt. Um diese Effekte quantifizieren zu können, wurde im Sommer 2009 auf der KUP- sowie auf der Ackerfläche je ein Messschacht eingebaut.
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