Baumartenwahl
Dass das Klima sich ändert, ist ein natürlicher Vorgang, wie uns die Eiszeiten und die nacheiszeitlichen Phasen lehren. Das Bedrohliche am derzeitigen menschgemachten Klimawandel ist die Geschwindigkeit und die Anfälligkeit der vom Menschen geschaffenen Ökosysteme, also auch der Waldökosysteme und deren Funktionen für Mensch und Gesellschaft.
Anpassung an den Wandel
Die Anpassung an das eiserne Gesetz des Örtlichen hat deshalb in der Forstwirtschaft Mitteleuropas eine lange Tradition. Wälder werden an die standörtlichen Bedingungen angepasst, und nicht umgekehrt die Umweltfaktoren zugunsten der Bäume verbessert. Das natürliche Waldkleid Europas ist das Produkt einer Jahrtausende währenden Anpassung an die herrschenden Klimabedingungen.
So entspricht die Abfolge der Vegetationsgürtel - von den borealen Fichtenwäldern im Norden über die Buchenwälder der gemäßigten Breiten hin zu den Eichenwäldern des Mittelmeerklimas - dem Gradienten der von Norden nach Süden im Mittel zunehmenden Temperaturen. Ohne das Wirken des Menschen würde sich in jedem Klima eine charakteristische Waldzusammensetzung mit den entsprechenden Baumarten als Gleichgewichtszustand etablieren. Ändern sich die Klimabedingungen, wie dies am Ende der letzten Eiszeit und in der Zeit danach der Fall war, wandelt sich in einer Anpassungsreaktion auch die Baumartenzusammensetzung der Wälder.
Entscheidungshilfe Anbaurisikokarten
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