Erwin Engeßer und Ernst Süß
Zehn Jahre FFH-Managementplan »Hienheimer Wald« - LWF-aktuell 95

Der Hienheimer Wald ist ein Waldgebiet auf der Jura-Hochfläche der Südlichen Frankenalb bei Kelheim. Über dem Weißen Jura liegen hier auf großer Fläche tertiäre Schichten und Auflagen aus der Kreidezeit, in denen bereits von den Kelten auf großer Fläche Eisenerz abgebaut wurde.

Die aufstockenden Wälder bestehen überwiegend aus Buchen- und Traubeneichen-Mischbeständen. Im Jahre 2000 wurde eine etwa 480 ha große und zum weit überwiegenden Teil aus Staatswald bestehende Waldfläche des Hienheimer Waldes als Gebiet entsprechend der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Rahmen des Dialogverfahrens der »2. Tranche« ausgewählt und an die EU gemeldet. Der FFH-Managementplan für dieses Gebiet war ein so genannter „Testplan« und oblag daher neben der zuständigen Forstdirektion Niederbayern-Oberpfalz der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, die im Auftrag des Staatsministeriums im Rahmen einer Projektgruppe die Grundlagen der Natura 2000-Managementplanung im Wald erarbeitete.

Der Managementplan »Hienheimer Wald« wurde im Oktober 2001 fertig gestellt und nach einer Abstimmung mit fachlichen Verbänden als deutschlandweit erster FFH-Managementplan für ein Waldgebiet durch Forstminister Josef Miller der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Jahr 2004 wurde für das FFH-Gebiet ein zweiter Teil an die EU nachgemeldet, sodass das FFH-Gebiet »Hienheimer Wald« heute eine Fläche von circa 1.200 ha umfasst. Der Managementplan von 2001 bezog sich noch auf das erste, circa 500 ha große Gebiet. Auf den Managementplan von 2001 und seine Umsetzung soll im Weiteren nun näher eingegangen werden.