Helena Löffler
Waldbodenvegetation und Klimawandel? - LWF-aktuell 76
Klimatische Veränderungen spielen auch für die heimische Vegetation eine immer größere Rolle. Unter diesem Aspekt wurden die Entwicklung der Bodenvegetation, ihre Artenvielfalt und ihre Artenzusammensetzung an sechs bayerischen Waldklimastationen analysiert. Die Auswertung der 16 Jahre zurückreichenden Zeitreihe zeigt, dass Wärmezeiger und Artenzahlen zunehmen. Aber: Mit klimatischen Veränderungen scheinen diese Entwicklungen nur indirekt zu tun zu haben. Einige Indizien lassen vermuten, dass kleinräumige Störungen die Vegetationsveränderungen stärker beeinflussen als der derzeitige Umfang der Klimaerwärmung.
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Abbildung: Mit Hilfe solcher 1-m²-Aufnahmekreise haben Vegetationskartierer die Bodenvegetation erfasst. Foto: H.-P. Dietrich
Die weltweiten Klimaveränderungen sind mittlerweile etablierter Stand des Wissens. Der vierte Assessment Report (AR4) des International Panel on Climate Change (IPCC 2007) beschreibt nicht nur die Änderungen des weltweiten Klimas, sondern auch die zu erwartenden Folgen. Auch für Bayern wird eine Veränderung der meisten Klimaparameter erwartet (KLIWA 2005).
Der Vegetation werden wichtige Funktionen im globalen Kreislauf zugeschrieben (Millennium Ecosystem Assessment 2005). Der Einfluss der Folgen des Klimawandels auf die Vegetation wurde sowohl global (Scholze et al. 2006; Walther et al. 2002) als auch für die Waldvegetation Mitteleuropas (Kölling 2007; Wohlgemuth 2006) aufgezeigt. Biodiversität wird allgemein als wichtiger Faktor für die langfristige Stabilität von Ökosystemen gesehen (Millennium Ecosystem Assessment 2005).
Standörtliche Veränderungen können einerseits zu größerer Arten- und genetischer Vielfalt führen, andererseits auch zu einer Artenverarmung, beispielsweise auf Grund von Vitalitätsverlusten, erhöhter Mortalität, Verdrängung durch invasive Arten sowie Isolations- und Fragmentierungseffekten. Für viele Arten werden wegen erhöhter Temperaturen höhere Aussterbe-Wahrscheinlichkeiten prognostiziert (Thomas et al. 2004).
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