Michael Luckas
Erhaltungsmaßnahmen und Sicherung der Schwarzpappel-Vorkommen - LWF-Wissen 64
Europäische Schwarzpappeln sind selten geworden. Im gleichen Maß wie die naturnahen Auwälder sind auch die Vorkommen dieser ökologisch wertvollen Baumart gefährdet. Für ihre natürliche Regeneration benötigt die Schwarzpappel bestimmte Bedingungen, die nur in den Überflutungsgebieten der flussbegleitenden Auen vorzufinden sind.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Eingetopfte Schwarzpappeln aus vegetativer Vermehrung. Foto: M. Luckas
Angeschwemmter, von Bewuchs freier, mineralreicher Boden und wechselnde, wohldosierte Wasserversorgung zählen zu den Mindestvoraussetzungen für eine erfolgreiche Keimung der Schwarzpappel-Samen. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung, Siedlungsgebiete, aber auch technische Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz zerstörten oder beeinträchtigten den potentiellen Lebensraum der Scharzpappel in weiten Teilen. Deshalb können sich die Schwarzpappel-Bestände nicht mehr natürlich verjüngen.
Außerdem gibt es bis jetzt keine nennenswerten künstlichen Nachpflanzungen, da die Schwarzpappel wegen ihrer geringen forstwirtschaftlichen Bedeutung kaum beachtet wird. Als Folge existieren nur noch einzelne Restvorkommen. Vielerorts lassen sich sogar lediglich überalterte, kranke Schwarzpappeln in der Zerfallsphase finden.
Zunehmende Renaturierungs- und Erhaltungsmaßnahmen der Wasserwirtschaft, Naturschutzbehörden und Naturschutzverbände an Flussauen führen aber zu einer verstärkten Nachfrage nach indigener Schwarzpappel. Als wichtiges Element der Weichholzau ist die Schwarzpappel für viele Arten Wirt oder Habitat. Sie fördert damit die biologische Vielfalt des Auwaldökosystems.
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