Gerhard Huber
Ergebnisse der Schwarzpappel-Kartierung in Bayern - LWF-Wissen 64
Die Europäische Schwarzpappel (Populus nigra) gilt in ihrem Bestand bundesweit als gefährdet und wird deshalb als Rote-Liste-Art geführt. Diese Einschätzung beruht vorrangig auf der Tatsache, dass der Lebensraum der Schwarzpappel entlang der Flüsse vor allem in den Weichholzauen verloren gegangen ist.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Vorkommen der Schwarzpappel (Populus nigra) in Bayern (Inventur 2006 bis 2009)
Menschliche Maßnahmen wie z. B. Flussregulierungen, Hochwasserschutz, Landgewinnung, Kraftwerksbau oder Schiffbarmachung haben die Auwälder in den letzten beiden Jahrhunderten stark zurückgedrängt und die Flüsse ihrer Dynamik beraubt.
Genaue Kenntnisse über Vorkommen und Verbreitung der Schwarzpappel in Bayern wie im gesamten Bundesgebiet fehlten weitgehend. Zudem wurde vermutet, dass die Schwarzpappel mit den gezüchteten Pappelsorten hybridisiert und deshalb reine autochthone Bestände kaum noch existieren. Eine genaue Identifizierung von Schwarzpappeln mit phänotypischen Merkmalen ist oftmals schwierig, insbesondere in jüngeren Beständen, in denen viele Merkmale noch nicht sehr ausgeprägt sind.
In Bayern wurden die Schwarzpappel-Vorkommen von 2006 bis 2009 kartiert. Die bayerischen Flüsse Donau, Main, Inn, Isar sowie Lech und Alz wurden weitgehend systematisch kartiert. Kleinere Gewässer wurden nur dann flächig abgesucht, wenn konkrete Hinweise über Schwarzpappel-Vorkommen oder Einzelbäume vorlagen.
Gemäß bundesweitem Aufnahmeverfahren wurden Vorkommen der Schwarzpappel ab einer Größe von fünf Bäumen (im Umkreis von einem Kilometer) erfasst. Bayern hat zudem auch einzelne Schwarzpappeln und Kleinvorkommen bis vier Bäume aufgenommen und dokumentiert, um einen Gesamtüberblick über die Schwarzpappel-Verbreitung zu erhalten.
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