Neuauflage LWF-Merkblatt
Mulmhöhlen – Krümeliges Zuhause für viele seltene Arten

Mulmhöhle an Alteiche bei Freising, mit der Baumhöhlenexpertin und Forstamtsrätin Anna Kanold und Dr. Peter Pröbstle, Leiter der LWF (© LWF)
Freising, 31.03.2022: Baumhöhlen, ob von Spechten gezimmert oder durch Fäulnisprozesse entstanden, sind wichtige Strukturen in unseren Wäldern. In seltenen Fällen kann aus einer „normalen“ Baumhöhle ein ganz besonderer Lebensraum entstehen: die Mulmhöhle. Dieser spezielle, durch die Aktivität verschiedener, zersetzender Organismen entstandene Höhlentyp ist für viele seltene Arten das überlebenswichtige „Zuhause“. Ein bekanntes Beispiel ist der Eremit, auch Juchtenkäfer genannt.
Mulmhöhlen zeichnen sich durch ein krümeliges, schnupftabakartiges Lockersubstrat, den sogenannten „Mulm“ aus, der sich über Jahrzehnte aus dem zersetzten Holz der Höhleninnenwand und den Hinterlassenschaften der Höhlenbewohner bildet. Entscheidend für die Entstehung ist dabei der Faktor Zeit, weshalb Mulmhöhlen vor allem für alte und dicke Bäume charakteristisch sind, so Dr. Peter Pröbstle, Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF).
Mulmhöhlen – für die Artenvielfalt im Wald - LWF-Merkblatt 42
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Anna Kanold, Abteilung Biodiversität und Jagd
Tel.: +49 (8161) 4591-617
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