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Schwammspinner in Bayern
Pressemitteilung: Eichenwälder vor Fraß geschützt
von Dirk Schmechel

Raupe auf Eichenblatt

In keiner der behandelten Flächen kam es zu für die Eiche bedrohlichen Fraßschäden und die Dichte der Schwammspinnerpopulation konnte deutlich reduziert werden.

Dagegen wurde in nicht behandelten Eichenwäldern auf 120 ha flächiger Kahlfraß und auf weiteren 350 ha sichtbarer bis starker Lichtfraß festgestellt.
Kahlgefressene Kronen eines alten Laubwaldes.Zoombild vorhanden

Kahlfraß nach Schwammspinnerbefall im Juni 2018 (Foto: LWF)

Der Schwammspinner ist ein an Eichen und anderen Laubbaumarten lebender Schmetterling. Massenvermehrungen des Schädlings können zu einem kompletten Fraß aller Blätter (Kahlfraß) in einem Eichenbestand führen. Ziel der Bekämpfungsmaßnahmen war es, Eichenbestände mit kritischen Dichten vor kompletten Fraß zu bewahren und lokal hohe Dichten der Schwammspinnerpopulationen zu senken. Hierbei steht die Erhaltung der Eichenwälder als Lebensraum vieler geschützter Arten im Vordergrund.

Im Rahmen der anschließenden Kontrollen wurden regional sehr unterschiedliche Schädigungen der Eichenwälder durch den Raupenfraß des Schwammspinners beobachtet. Der Grad der Entlaubung reicht von nicht erkennbarem Fraß bis hin zu Kahlfraß. Flächen mit Kahlfraß finden sich im Raum Bamberg, Uffenheim, Ansbach und Weißenburg. Flächen mit sichtbarem bis starkem Lichtfraß wurden aus den Regionen Bad Neustadt, Coburg, Schweinfurt, Bamberg, Fürth, Uffenheim, Ansbach und Weißenburg gemeldet.

Zwischenzeitlich haben sich die Raupen verpuppt und die Falter beginnen bald mit der Eiablage für das nächste Jahr. Aktuell erfolgt deshalb die Beobachtung des Falterfluges mittels Pheromonfallen, um erste Prognosen liefern zu können.

Im Sommer 2018 wurde in weiten Teilen Bayerns zudem eine hohe Populationsdichte des Eichenprozessionsspinners und lokal auch des Eichenwicklers beobachtet, so dass derzeit für das Frühjahr 2019 mit einem Kombinationsfraß von Schwammspinner, Eichenprozessionsspinner und Eichenwickler zu rechnen ist.

Derzeit reagieren die abgefressenen Eichen mit Neuaustrieben, den sogenannten Johannistrieben. Diese sind für den Befall durch den Pilz Eichenmehltau besonders anfällig und können durch ihn noch zerstört werden. Beide Entwicklungen sind stark abhängig vom sommerlichen Witterungsverlauf. Längerfristige Folgeschäden durch Vitalitätseinbußen der Eiche und durch den zusätzlichen Befall durch Eichenprachtkäfer sind derzeit nicht abschätzbar.
Kahlgefressene Kronen eines alten Laubwaldes.

Kahlfraß (Foto: LWF)

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