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Stefan Nüßlein und Theresia Holzamer
Natura 2000 im Wald – Wo stehen wir wirklich? - LWF-aktuell 106

Seit Beginn der Managementplanung haben Naturschutz- und Forstverwaltung zusammen mehr als 500 Auftaktveranstaltungen und mehr als 300 Runde Tische mit Grundeigentümern und Stakeholdern durchgeführt. Eine Gemeinschaftsleistung, die sich auch flächenmäßig sehen lassen kann: Rund 500.000ha wurden begangen und kartiert. Für die Managementpläne erfolgt bei den meisten der 745 Natura 2000-Gebiete zum ersten Mal eine genaue Bestandserhebung der vorkommenden Arten und Lebensraumtypen, worauf eine auf die einzelnen Schutzgüter – das sind die Lebensraumtypen und die Arten – abgestimmte Maßnahmenplanung aufbaut. Mit den Betroffenen werden die Entwürfe anschließend auf »Augenhöhe« am Runden Tisch besprochen. Ein wichtiger Schritt, um Akzeptanz für die Pläne zu erlangen und so auch die Bereitschaft zu fördern, bei der Umsetzung aktiv mitzuwirken. Bis 2019 soll die Managementplanung abgeschlossen werden. Vor drei Jahren hat die Forstverwaltung dazu ein ambitioniertes Konzept für den Arbeitsprozess im Wald in die Wege geleitet.

Mehrere Personen blicken auf eine am Boden liegende Karte.Zoombild vorhanden

Abbildung: Am »Runden Tisch« besprechen Grundeigentümer
und Vertreter aus Verwaltung und Verbänden vor Ort Ergebnisse der Kartierung und mögliche Maßnahmen in einem FFH-Gebiet. Foto: K. Stangl

Mit der Gemeinsamen Bekanntmachung »Schutz des Europäischen Netzes ‚Natura 2000‘« waren die Aufgaben des Gebietsmanagements im Wald der Forstverwaltung übertragen worden. An allen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) sind seit 2005 Natura 2000-Gebietsbetreuer eingesetzt und die sieben Regionalen Kartierteams personell verstärkt.

Mittlerweile gehören die Abwicklung von Managementplanung und Verträglichkeitsabschätzungen, die Umsetzung von Erhaltungsmaßnahmen und die Erstellung der jährlichen Gebietsberichte zu Routineaufgaben der ÄELF. Jedes Jahr liefern die Gebietsberichte wichtige Informationen über den Zustand vor Ort: Welche Veränderungen sind zu beobachten, die zu einer Verbesserung oder Verschlechterung der Erhaltungszustände geführt haben? Welche Erhaltungsmaßnahmen wurden realisiert? In welcher Form fanden Informations- und Öffentlichkeitsarbeit statt?

Die Antworten darauf sind besonders wichtig für solche Gebiete, für die noch kein fertiger Managementplan vorliegt. Allein für 2014 bilanzieren die Gebietsberichte circa 200 durchgeführte Erhaltungsmaßnahmen, zum Beispiel Anlegen von Kleingewässern, Freistellen von Auerhuhn-Balzbäumen, Anreichern der Wälder mit Totholz, Fördern von Biotopbäumen, Schaffen von Hutewald-Strukturen, Pflege von Mittelwäldern als alte Bewirtschaftungsform, Renaturieren von Mooren oder das Steigern der Laubbaumanteile. Für die Schutzgüter in den Gebieten wurden deutlich mehr Verbesserungen als Verschlechterungen attestiert. Neben der Beratung von Waldbesitzern im Vorfeld von Maßnahmen waren mehr als 50 förmliche Verträglichkeitsabschätzungen bzw. -prüfungen veranlasst.

weiterlesen ... Natura 2000 im Wald - wo stehen wir wirklich? pdf 259 KB

Autoren

  • Stefan Nüßlein
  • Theresia Holzamer