Header Biodiversität

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Norbert Meyer
Mehr als Vogelbeere und Elsbeere - die »Sorbus«-Vielfalt in Bayern - LWF-aktuell 79

In Bayern kommen aktuell etwa 40 verschiedene Arten aus der Pflanzengattung »Sorbus« vor. Zu dieser Gattung zählen zum einen allgemein bekannte Baumarten wie Vogelbeere, Elsbeere, Speierling und Gemeine Mehlbeere. Daneben gibt es aber auch der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt gebliebene, nur Spezialisten geläufige Arten wie die Gößweinsteiner Mehlbeere, die Kordigast-Mehlbeere oder Mergenthalers Mehlbeere. In den zurückliegenden zwanzig Jahren haben Botaniker über 20 neue, ausschließlich in Bayern vorkommende Arten aus der Gattung »Sorbus« entdeckt und beschrieben. Mit der Pflicht, diese Arten zu erhalten, erwächst dem Freistaat eine große Verantwortung für den Schutz der biologischen Vielfalt.

Vier unterschiedlich geformte grüne BlätterZoombild vorhanden

Abbildung: Vielfalt der Sorbus-Arten: Kurztriebblätter (Unterseite) von S. torminalis, S. x vagensis, S. fischeri, S. aria s. str. Fotos: N. Meyer

Bayern weist für mitteleuropäische Verhältnisse eine reiche Ausstattung mit unterschiedlichsten Naturräumen auf, die von den rauen Lagen der Alpen, der Rhön und der silikatischen bayerisch-böhmischen Grenzgebirge über die kalkreiche Schichtstufe der Frankenalb bis zu den wärmegetönten Muschelkalk-Hügelländern des Maingebietes reicht. Diese Naturräume beherbergen eine große Vielfalt an Sorbus-Arten, die das Zusammentreffen pannonischer, dealpiner und submediterraner Florenelemente innerhalb der Gattung im Gebiet bedingt.

Bayern kann als Modell für die in der Gattung Sorbus möglichen Artbildungsvorgänge in Mitteleuropa dienen. Da sich die Gattung in einem aktiven Stadium der Artbildung befindet, gestaltet sich ihre systematische Gliederung schwierig. Wichtige Faktoren in diesem Evolutionsprozess sind Hybridisierungen zwischen den Untergattungen, Polyploidie und Agamospermie. Bei der Kreuzung polyploider Aria-Arten mit Arten der anderen Untergattungen vermehren sich die Abkömmlinge oft ebenfalls agamosperm, zeigen eigene, konstante Merkmale und können eigene Areale aufbauen. Solche hybridogenen Taxa werden heute den sexuellen Stammarten gleichgestellt.

weiterlesen ... Mehr als Vogelbeere und Elsbeere - die »Sorbus«-Vielfalt in Bayern pdf 514 KB