Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz – LWF aktuell 125

Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.

Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.

»Biodiv« Thema des 6. ZWFH-Forums

Männer und Frauen posieren für das Foto vor einer TafelZoombild vorhanden

Abb. 1: Die Referentinnen und Referenten sowie Akteure (Foto: C. Josten, ZWFH)

Das Megathema Biodiversität lockte am 28. November 2019 zahlreiche Interessierte zum sechsten Forum des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH) in die Forstfakultät der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf (HSWT). Professor Volker Zahner, HSWT, begrüßte als Leiter des Zentrums die Gäste im voll besetzten Hörsaal. Seit der Krefeld- Studie von 2017 ist das »Insektensterben « in aller Munde. »Damals beklagte die Presse, dass die Politik nichts dagegen unternimmt«, so Zahner.

»Das ist mittlerweile anders; seit dem Volksbegehren ›Artenvielfalt‹ hat sich einiges getan.« Professor Matthias Drösler vom Institut für Ökologie und Landschaft der HSWT lenkte als Moderator der Nachmittags- Veranstaltung die Aufmerksamkeit auf die Forschung im Zentrum. Biodiversität spielt bei vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Forstcampus eine große Rolle in der täglichen Arbeit. Mit ihren Forschungsergebnissen schaffen sie nicht zuletzt eine Grundlage für politische Entscheidungsprozesse.

Das Ziel des Forums ist es, einen Ausschnitt laufender Projekte und Studien vorzustellen. Die Vorträge erläuterten Themen wie stehendes Totholz, die Höhengrenze einzelner Baumarten oder Spechtarten in Natura 2000-Gebieten. Ein Highlight war sicher die Vorstellung der im Herbst 2019 in »Nature« veröffentlichten Studie zum Insektenrückgang in Grünland und Wald von Dr. Sebastian Seibold, TUM. Der letzte Vortrag zeigte, wie zäh Buche und Fichte sein können. Im Experiment k.roof überlebten nur zwei Fichten den fünf Jahre andauernden Trockenstress nicht. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum konnten jeweils direkt im Anschluss an die Vorträge sowie in der lebhaften Abschlussdiskussion beantwortet werden.

Christoph Josten, ZWFH

T&T-Förderpreis für Mischbestandsforschung

Vier Männer und eine Frau posieren für das FotoZoombild vorhanden

Abb. 2: Preisträger Dr. Adrian Dănescu (Foto: C. Josten, ZWFH)

Dr. Adrian Dănescu von der Professur für Waldbau der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erhält den mit 6.000 Euro dotierten Thurn und Taxis Förderpreis für die Forstwissenschaft. In seiner prämierten Dissertation hat er sich mit der Funktion gemischter und strukturreicher Wälder beschäftigt, in denen kleine und große Bäume unterschiedlicher Arten auf engem Raum innig miteinander gemischt stehen.

Dănescus Arbeit zeigt, dass zu dem bereits festgestellten Einfluss der Artendiversität auch die Strukturdiversität einen positiven Einfluss auf die Produktivität der vorwiegend aus Fichten und Tannen bestehenden Bergmischwälder des Schwarzwalds hat. Seine Befunde zum Trockenstress zeigen allerdings, dass die strukturelle Vielfalt keinen förderlichen Einfluss auf die Stabilität des Wachstums gegenüber Trockenstress hat. Dieses Ergebnis mag zwar einige Hoffnungen enttäuschen – für die Entwicklung wirkungsvoller Anpassungsstrategien ist diese Erkenntnis jedoch von großer Bedeutung.

red

KomSilva: forstliche Öffentlichkeitsarbeit

Zeitschrift mit weißen Himtergrund und Mann mit Bart, Handy und Fotoapparat daraufZoombild vorhanden

Abb. 3: Der Leitfaden ist nur eines von zahlreichen Instrumenten für die Optimierung forstlicher Kommunikation des Projekts KomSilva.

Über zweieinhalb Jahre lief das Verbundprojekt KomSilva, um Kommunikations- und Beratungshilfen für die forstliche Öffentlichkeitsarbeit zu erarbeiten. Herausgekommen ist ein »multimediales Füllhorn« an Instrumenten und Hilfestellungen: Ob 360° Videos für die VR-Brille, Schulungsmaterialien, Werbemittel oder Arbeitshilfen – alle Werkzeuge sind seit Januar 2020 auf der Homepage von KomSilva frei zugänglich. Darunter ein umfassender Leitfaden, Podcasts, Social- Media-Vorlagen, Geschäftsbrief, Foto-Schulungen oder Waldmeister Kartenspiel. Es ist also für nahezu alle Aspekte moderner Öffentlichkeitsarbeit etwas dabei.

»Mit dem Projekt »KomSilva« wollen wir die Kommunikationsarbeit z. B. der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse verbessern und vereinfachen – ich sehe darin eine Chance, künftig mehr Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer für eine nachhaltige Waldpflege zu motivieren«, meint die Projektbearbeiterin Dr. Eva Tendler vom Cluster Forst und Holz in Bayern. Neben dem Cluster waren das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V., die UNIQUE forestry and land use GmbH sowie der Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik der TU München Projektpartner.

Christoph Josten, ZWFH

www.komsilva.de

Klima-Holzwürfel »on Tour«

Eine Frau leht an einem großen Holzwürfel, während sieben Männer daneben stehen und in die Kamera guckenZoombild vorhanden

Abb 4: Forstministerin Michaela Kaniber bei der Präsentation des Klima-Holzwürfels (Foto: Rolf Kaul, AVTG)

Der 2010 von den »Vertretern der Bayerischen Forstwirtschaft« (VBF) ins Leben gerufene Klima-Holzwürfel ist wieder in Bayern unterwegs. An verschiedenen Standorten, bei Veranstaltungen zu Ökologie, Klimawandel und Wald präsentiert der Klima-Holzwürfel seit Januar 2020 seine Botschaften.

Im Verlauf dieser letzten zehn Jahre hat sich die Situation für den Wald nicht verbessert. Darauf möchten die VBF mit der Neuauflage des Klima-Holzwürfels hinweisen. Unter dem stetig steigenden CO2- Gehalt in der Atmosphäre leidet auch der Wald. Der Wald ist aber auch gleichzeitig Teil der Lösung. Er lässt die Menschen aufatmen, er spendet Sauerstoff, kühlt die Luft und liefert sauberes Trinkwasser. Der Würfel weist aber auch auf die Speicher- und Senkenwirkung von Holz hin, denn Holzverwendung ist aktiver Klimaschutz.

Die Tour des Würfels durch die Regionen Bayerns hat ihren Zielpunkt in Iphofen, wo am 10. September der von den Vertretern der Bayerischen Forstwirtschaft veranstaltete »Waldtag Bayern 2020« stattfinden wird. Ein besonderer Fokus liegt dort auf dem Thema Klimawandel und Kommunalwälder.

Heinrich Förster, ZWFH

SRM Award prämiert Partizipations-Lösungen für Klimaschutz

Zwei Männer stehen im Hintergrund und gucken wie die Frau im Vordergrund in die KameraZoombild vorhanden

Abb. 5: Gewinnerin Dayana Ramirez Gutierrez. (Foto: AUDI AG)

Die Audi Stiftung für Umwelt hat die Masterarbeit einer jungen Forscherin der TU München mit dem »Sustainable Resource Management Award« (SRM) ausgezeichnet. Die Preisträgerin Dayana Ramirez Gutierrez vertiefte das »Stakeholder Knowledge Mapping« (SKM) und erhält 1.500 Euro für ihre Abschlussarbeit.

»Dayana Gutierrez widmet sich anschaulich und kreativ einem Problem, das uns alle angeht. Indem sie aufzeigt, wie Anwohner angesprochen und einbezogen werden müssen, um naturbasierte Lösungen umzusetzen, schafft sie eine Basis für die Entwicklung konkreter Programme, um sich im ländlichen Raum Europas an den Klimawandel anzupassen«, sagt Geschäftsführer der Audi Stiftung für Umwelt, Rüdiger Recknagel.

Ziel ist, das Wissen von Anwohnern, Experten und weiteren Stakeholdern mit deren regionalem Wissen in die Gestaltung der Umwelt einzubeziehen und so für mehr Akzeptanz zu sorgen. Die theoretischen Grundlagen von Gutierrez dienen Reallaboren in den Pilotregionen in Norwegen, den Pyrenäen, Italien, Österreich und Deutschland für das Co-Design ihrer Lösungen zum Klimaschutz.

Studierende üben Rettung im Wald

Feuerwehr und Sanitäter stehen im Wald um einen Traktor und versuchen einen Menschen aus der Maschine zu befreienZoombild vorhanden

Abb. 6: Eines von vier Übungsszenarien: Rettung eines verletzten Maschinenführers.(Foto: C. Josten, ZWFH)

Ein Baumstamm ragt quer durch die Fahrerkabine eines Schleppers und quetscht den Maschinenführer gegen seinen Sitz. Von ihm ist kein Laut zu hören. Darum herum eine Gruppe Schaulustiger, einige haben sogar ihr Handy gezückt und fotografieren. Zwei Trupps aus Rettungssanitäterinnen und -sanitätern sowie Feuerwehrleuten eilen im Laufschritt durchs Gehölz, zwischen den Bäumen blinken Blaulichter, aus Funkgeräten rauschen Wortfetzen wie »Thoraxverletzung« und »Hubschrauber«. Ein furchtbarer Unfall, würde man als zufällig vorbeikommender Passant denken, und wie dreist, dass die Leute gaffen statt zu helfen. »Vorsicht! Forstliche Übung« kündigt an diesem Januardonnerstag jedoch ein Schild am Weltwald Freising an. Zum Glück ist dieses Szenario nicht Wirklichkeit, sondern eine Rettungsübung für Studierende im Studiengang Forstingenieurwesen an der HSWT.

Florian Rauschmayr, Dozent für Waldarbeit und Walderschließung an der Fakultät »Wald und Forstwirtschaft« hat die Übung initiiert. Es ist die erste Rettungsübung dieser Größenordnung an der HSWT. Vier Szenarien werden durchgespielt – vier verschiedene schwere Unfälle, die leider so oder so ähnlich bereits geschehen sind. Bei jeder Übung schlüpfen Studierende in die Rolle von Forstwirten, Unfallopfer, Revierleiter und Betriebsleiter. Die Übung macht deutlich, wie wichtig die bayernweiten Rettungstreffpunkte für die Rettungskette sind. »Ich finde es gut, dass man das theoretische Wissen aus der Vorlesung hier praktisch erproben kann. Das prägt sich über Jahre ein«, resümiert Studentin Regina Lauffer.

2019 ereigneten sich allein bis August 25 tödliche Unfälle im Wald – mehr als im gesamten Jahr 2018. »Mit dem Klimawandel wird die Waldarbeit gefährlicher«, so Rauschmayr. Die Rettungsübung soll deshalb nun jedes Jahr stattfinden.

red

Leonhardt an die TUM berufen

Eine blonde Frau lacht in die KameraZoombild vorhanden

Abb. 7: Professor Dr. Sara Diana Leonhardt (Foto: C. Josten, ZWFH)

Professor Dr. Sara Diana Leonhardt studierte Biologie an der Universität Würzburg und der Duke University (NC, USA). Von 2007 bis 2010 promovierte sie in Würzburg zur Bedeutung von Harzen für tropische Bienen. Im Anschluss forschte sie an der Leuphana Universität in Lüneburg und an der University of the Sunshine Coast (Australien) zur Bedeutung von Biodiversität für Bienen. 2013 startete sie ihre Arbeitsgruppe an der Universität Würzburg.

2019 wurde sie auf die Professur für Pflanze-Insekten Interaktionen an die TUM berufen. Das Augenmerk liegt auf Pflanzen als Ressource für Bienen, als Nahrung, Nestbaumaterial oder als Schutz gegen Räuber, Krankheitserreger und Parasiten. Laufende Projekte in Europa und den Tropen befassen sich mit Interaktionen zwischen Bienen und Blütenpflanzen sowie dem Einfluss verschiedener Habitate und Biodiversitätsgradienten auf Gesundheit und Fitness von Bienen.

red

König zum Professor ernannt

Ein Mann lacht in die KameraZoombild vorhanden

Abb. 8: Professor Dr. Andreas König (Foto: C. Josten, ZWFH)

Dr. Andreas König, Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Weihenstephan, wurde zum Professor für Wildbiologie und Wildtiermanagement an der TU München ernannt. Seine Forschungsgebiete reichen vom Hochgebirge bis in urbane Räume. Die Schwerpunkte liegen neben dem Stadtbewohner »Fuchs« vor allem bei Reh und Gams.

Aufbauend auf Standarderhebungen zu Altersstrukturen, Kondition und Konstitution sowie Stress lassen sich Rückschlüsse auf den Zustand der jeweiligen Populationen ziehen und ihre Anpassungsfähigkeit an die anstehenden klimatischen Veränderungen abschätzen. Gleichzeitig werden auch aktuelle Themen in der Forschung aufgegriffen wie der sich ausbreitende Große Amerikanische Leberegel Fascioloides magna bei Rothirsch und Reh.

red

Rötzer zum Professor ernannt

Ein Mann lacht in die KameraZoombild vorhanden

Abb. 9: Professor Dr. Thomas Rötzer (Foto: C. Josten, ZWFH)

Im Februar 2019 bestellte die TU München Dr. Thomas Rötzer zum außerplanmäßigen Professor für stadt- und waldökologische Wachstumsmodellierung. Nach seinem Studium der Gartenbauwissenschaften an der TUM, seiner langjährigen Tätigkeit beim Deutschen Wetterdienst und seiner Postdoc- Zeit an der Humboldt Universität zu Berlin kehrte Rötzer 2001 an die TU München zurück.

Seitdem liegt sein Forschungsfokus am Lehrstuhl für Waldwachstumskunde auf der Modellierung des Baumund Bestandswachstums in Abhängigkeit von Umweltbedingungen. 2012 erweiterte Rötzer seine Forschungstätigkeit auf das Wachstum und die Öko- systemleistungen von Stadtgrün. Es folgte der Aufbau der Arbeitsgruppe »Stadtbäume und Klimaänderung « und die Gründung des Zentrums für Stadtnatur und Klimaanpassung (www.zsk.tum.de). Innerhalb der TU München stellt dieses Zentrum einen Meilenstein im Bereich der anwendungsorientierten Forschung zu Stadtgrün im Klimawandel dar.

red
14.–16. Juni 2020
70. Jahrestagung Deutscher Forstwirtschaftsrat
VeranstaltungsortMünster
18. Juni 2020
Fachsymposium »Neue Bäume für den Klimawald «
VeranstaltungsortNürnberg
25. Juni 2020
Tagung Baum des Jahres – Die Robinie
VeranstaltungsortBamberg
10. Juli 2020
31. Weihenstephaner Forsttag
VeranstaltungsortFreising
30. Juni bis 3. Juli 2021
18. KWF-Tagung
VeranstaltungsortSchwarzenborn, Hessen

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