Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Christoph Josten
Zentrum Wald-Forst-Holz: 15 Jahre Zentrum Wald-Forst-Holz – LWF aktuell 120

Der Zusammenschluss Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH) ist ein einmaliges forstliches Kompetenzzentrum in Europa. Mitarbeiter feierten mit Partnern aus der Forstbranche und Vertretern aus der Politik am 9. Oktober 2018 das 15-jährige Bestehen.

Menschen stehen im Halbkreis und präsentieren sich für das Foto. Links stehen drei ältere Männer in Tracht, dann zwei Mädchen mit auffallenden grünen Tshirts, dazwischen die zugehörige Mutter, dahinter ein junger Mann in grünem Shirt, und rechts daneben ein älterer Mann im AnzugZoombild vorhanden

Abb. 1: Verleihung der Georg-Dätzel-Medaille. (Foto: C. Josten)

»Die räumliche Nähe der drei großen forstlichen Institutionen ist außergewöhnlich. Das ist in Deutschland oder gar in Europa einmalig«, meint Olaf Schmidt, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und derzeitiger Leiter des ZWFH. Seit 2003 arbeiten die Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf, die Studienfakultät Forstwissenschaften und Ressourcenmanagement der TU München und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft eng zusammen.

In der Begrüßung zur Jubiläumsfeier betont Schmidt: »Die drei Institutionen im ZWFH sind wichtige Partner für die forstliche Praxis. Für die großen Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel, Biodiversität und Artensterben können wir für den Wald Antworten geben und Lösungen bieten!«
Zwei Männer stehen in einem Container voll mit Fakten über Holz und unterhalten sich.Zoombild vorhanden

Abb. 2: Zahlen und Fakten zum Holz im Allgemeinen und zum modernen Holzbau im Speziellen bietet die »pro- Holz woodbox«. Damit liefert sie Argumente für den verstärkten Einsatz von Holz. (Foto: C. Josten)

»Wald und Holz sind universelle und unverzichtbare Ressourcen! «, stellt Professor Dr. Gerd Wegener, ehemaliger Ordinarius für Holzkunde und Holztechnik und Emeritus of Excellence der TU München, in seiner Festrede heraus. »Wälder sind der weltweit größte nutzbare Biomasselieferant. Viele Menschen überleben nur, weil es Brennholz gibt. Holz wird für die Nahrungszubereitung, für Wärme und Licht zwingend benötigt.

Für eine globale Zukunft haben wir die Verpflichtung, sowohl den Wald zu erhalten als auch die Nutzung von Holz zu sichern«. Professor Wegener begleitete das ZWFH von Beginn an und hat sich vehement dafür eingesetzt, dass das »Holz« mit in den Namen des Zentrums aufgenommen wurde. In seiner Rede stellte er die Kernkompetenzen des Zusammenschlusses – Forstliche Forschung, Lehre und Beratung – heraus. Er sieht das Zentrum auch als Institution, welche die drei Partner zusammenhält: »Ich habe das Zentrum von Anfang an als wichtigen Ringanker für die drei Institutionen gesehen: Im Bauwesen hält er die Wände eines Gebäudes zusammen.«

Einen Tag nach Veröffentlichung des Weltklimaberichts ging Wegener intensiv auf die Rolle von Forst und Holz im Klimawandel ein. Auch für den Klimaschutz ist der Wald unverzichtbar. Bereits seit über 20 Jahren weisen Studien der Forst- und Holzwissenschaft auf die Klimaschutzleistungen von Holz hin. Mittlerweile ist der Slogan »Bauen mit Holz = Aktiver Klimaschutz« etabliert, und mit 20 bis 30 Prozent Anteil an neuen Ein- und Zweifamilienhäusern in Süddeutschland leistet der Holzbau einen großen Beitrag als Kohlenstoffspeicher. »Gestern erhielten Forscher den Wirtschaftsnobelpreis erstmalig zum Thema Klimawandel. Aber es muss noch mehr passieren. Wir müssen in Politik und Gesellschaft noch besser mit unseren Botschaften ankommen!«, so Wegener.
Menschen stehen in Gruppen rum und unterhalten sichZoombild vorhanden

Abb. 3: Der Austausch unter Mitarbeitern, Gästen und Akteuren war ein wichtiger Bestandteil. (Foto: C. Josten)

Im Rahmen der Jubiläumsfeier erhielt die Silbertaler Waldschule, Stand Montafon, die Georg- Dätzel-Medaille. »Ein Highlight der waldpädagogischen Arbeit sind die Montafoner Juniorförster. Während der einwöchigen Ausbildung setzen sich 8- bis 13-jährige Kinder eine Woche lang mit dem Wald und der Arbeit des Försters auseinander. Nach dieser Woche wissen die Kinder so viel über den Montafoner Schutzwald zu berichten, dass sie mit anderen Begeisterung und Waldwissen teilen können.

Einblicke in die Forsttechnik und die Waldberufe sind dabei fester Bestandteil«, berichtete Sylvia Ackerl, Leiterin der Silbertaler Waldschule. Professor Dr. Reinhard Mosandl überreichte als Vorstand des Fördervereins Zentrum WFH e.V. die Georg-Dätzel-Medaille 2017 und erläutert: »Die Zahl der Aktivitäten ist beeindruckend und spricht die gesamte Bevölkerung an. Die Silbertaler Waldschule ist ein Projekt, das über einen langen Zeitraum läuft und in die Zukunft wirkt.

Die Arbeit der Waldschule passt damit hervorragend zum Motto des ZWFH ›Aus Wald wächst Zukunft‹. Die Silbertaler Waldschule wirkt vorbildlich im Sinne von Georg Dätzel, da sie erfolgreich die Brücke zwischen forstlichem Fachwissen und der Gesellschaft schlägt. Die waldpädagogische Arbeit trägt direkt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur bei«.

Der Förderverein sponsert die seit 2011 jährlich vergebene Georg- Dätzel-Medaille. Zahlreiche Aktivitäten und Projekte der Partner und der Geschäftsstelle des ZWFH sind seit 15 Jahren nur dank der Unterstützung des Fördervereins möglich.

Beitrag zum Ausdrucken

Weiterführende Informationen

Autor