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Heike Lenz, Berta Pöllner, Ludwig Straßer, Alexandra Nannig und Ralf Petercord
Entwicklung des Eschentriebsterbens in Bayern - LWF-aktuell 88

Heimische Eschen werden durch den Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus derzeit massiv in ihrer Verbreitung und Entwicklung beeinträchtigt. Der Verursacher des Eschentriebsterbens, auch »Falsches Weißes Stengelbecherchen« genannt, hat sich mittlerweile in 22 Ländern Nord-, Ost- und Mitteleuropas etabliert und ist auch in Bayern flächendeckend in den Eschenbeständen anzutreffen. Seit seinem Erstnachweis in Deutschland im Jahr 2007 und in Bayern 2008 wird eine negative Krankheitsentwicklung in Eschenbeständen jeglichen Alters zunehmend sichtbar.

Blattflecken und Blattwelke an Eschenblättern, die auffälligsten Symptome des EschentriebsterbensZoombild vorhanden

Abbildung: Blattflecken und Blattwelke sind die auffälligsten Symptome des Eschentriebsterbens, Foto: H. Lenz)

Mit einem Rückgang des Pathogens ist derzeit nicht zu rechnen und auch die Anzahl resistenter Eschen ist sehr gering, weswegen derzeit gezielt an der Aufklärung des Infektionsweges, dem Krankheitsverlauf und der Ausbreitung des Pilzes geforscht wird.

Als wärmebedürftige, wirtschaftlich und ökologisch bedeutsame Edellaubbaumart wäre die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)in Hinblick auf die kommende Klimaerwärmung für den Aufbau widerstandfähiger Mischwälder besonders geeignet. Doch die Entwicklung und Verbreitung dieser potentiellen Zukunftsbaumart wird seit einigen Jahren massiv durch den Erreger des Eschentriebsterbens, den Schlauchpilz Hymenoscyphus pseudoalbidus und seinem asexuellen Stadium Chalara fraxinea in großen Teilen Europas gefährdet.

Erste Meldungen der Krankheit stammen aus Polen und dem Baltikum. Im Jahr 2002 waren in Litauen über 60 Prozent aller dortigen Eschenflächen vom Eschentriebsterben betroffen. Mittlerweile lässt sich der Pilzbefall in 22 Ländern Europas nachweisen. Der Erstnachweis von Chalara fraxinea in Deutschland erfolgte 2007, jedoch wurden erste Absterbeerscheinungen an Eschen bereits fünf Jahre zuvor lokal im Nordosten des Landes festgestellt. 2008 wurde der Erstnachweis für Bayern erbracht. Zunächst konnte ein Befallsschwerpunkt im Südosten des Landes festgestellt werden, mittlerweile lässt sich der Pilz allerdings in allen Landesteilen nachweisen.

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