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15.05.2018
Die Zeit läuft – Stand der Buchdruckerentwicklung zum 15. Mai 2018 sowie aktuelle Schäden an der Lärche - Blickpunkt Waldschutz 3/2018
von Hannes Lemme und Gabriela Lobinger

In der letzten Kalenderwoche kam es wieder zu einem leichten Anstieg der Fangzahlen der Buchdrucker.

In den Bruthölzern wurden in der 19. Kalenderwoche (7. Mai bis 13. Mai) in etwa 3/4 aller Bruthölzer Larven gefunden.
Verschiedene Liniendiagramme zur Schwärmangabe der BorkenkäferZoombild vorhanden

Abb. 1: Schwärmflug des Buchdruckers der Jahre 2015 bis 2018, in den Jahren 2015 bis 2017 ist der Start des Ausfluges der 1. Generation eingezeichnet

Die aktuellen Anflugzahlen zeigt die Abbildung 1. Bereits in der letzten Woche wurden erste Geschwisterbruten festgestellt. Die Einschätzung vom 8. Mai (Blickpunkt 2 / 2018) zum Zeitpunkt der Anlage der Geschwisterbrut erwies sich somit als zu optimistisch.

Die Gefährdungseinschätzung der Ämter (borkenkaefer.org, dort Interaktive Risikogebietskarte) hat sich in der letzten Woche weiter verschärft. Bereiche mit akutem Stehendbefall haben sich vergrößert (Stand 15. Mai 2018, Abb. 2).

In der Abbildung 1 ist der Beginn des Ausfluges der 1 Generation in den Jahren 2015 bis 2017 eingezeichnet. Dieser erfolgte 2015 und 2016 Ende Juni bis Anfang Juli. Im Jahr 2017 erfolgte dieser bereits Mitte Juni. Bei einem weiteren optimalen sehr warmen Witterungsverlauf für den Buchdrucker muss eher mit einer Entwicklung wie im Jahr 2017 oder möglicherweise mit einem noch früheren Abschluss gerechnet werden.

Zwei Bayernkarten mit verschieden eingefärbten Bereichen für die Borkenkäfergefährdung

Abb. 2: Einschätzung der Gefährdungslage des Buchdruckers am 8. Mai (links) und 15. Mai 2018 (rechts) durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Interaktive Karte aufrufbar borkenkaefer.org. Durch Anklicken des Schalters „Zeitverlauf“ (blauer Pfeil) auf der Karte kann die Entwicklung der Risikoeinschätzung der Jahre ab 2015 aufgerufen werden.

Zur interaktiven Risikogebietskarte Externer Link

Handlungsempfehlungen

  • Kontrolle von Randbäumen an letztjährigen Käferlöchern auf Neubefall, erkennbar an Bohrmehl nach Anlage der Rammelkammer, Abschlägen von Borkenschuppen sowie weitere Befallskennzeichen wie Harzfluss und mit Harz verklebtes Bohrmehl;
  • Bohrmehlsuche an trockenen Tagen, jetzt befallene Fichten haben grüne Kronen;
  • Einschlag und Abfuhr von mit Fichtenborkenkäfern befallenen Fichten in Rinde;
  • Lagerung befallener Fichten in Rinde in einem Abstand von mindestens 500m zum nächsten Nadelholzbestand.
Umfangreiche Informationen entnehmen Sie bitte dem Borkenkäferinfoportal der LWF (www.borkenkaefer.org).

Zum Portal

Information zur Polterbehandlung

Wenn keine Möglichkeit besteht befallenes, bereits geschlagenes Holz aus dem Wald zu bringen oder zu entrinden, dann sollten Polter mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Zur Behandlung der Polter stehen verschiedene Pflanzschutzmittel zur Verfügung. Aktuell finden Sie die zugelassen Mittel unter www.bvl.bund.de in der Rubrik "Pflanzenschutzmittel". Dort sollte in der Online Datenbank unter den Suchbegriffen Forst (Einsatzgebiet); Insektizid (Wirkungsbereich); rindenbrütende Borkenkäfer oder Buchdrucker (Schadorganismus) nach zugelassenen Mitteln gesucht werden.

Bei der Polterbehandlung sind die einschlägigen Anwendungsbestimmungen der Mittel und weitere Bestimmungen des Pflanzenschutzgesetztes einzuhalten.

Seite des Bundesministeriums für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Externer Link

Schadbilder an der Lärche im Frühjahr 2018

Bereits sehr früh ist dieses Jahr in vielen Bereichen Bayerns ein auffällig starker Befall der Lärche durch die Lärchen-Miniermotte (Coleophora laricella) festzustellen. Die Lärchen zeigen eine Braunfärbung der gesamten Krone. Beim näheren Hinsehen sind die Nadeln aufgetrieben und verfärbt und zeigen die Einbohrlöcher der Larven. Oberhalb des Einbohrlochs sterben die Nadeln ab.

Die Braunfärbung wurde durch die überwinterten Larven der Miniermotte verursacht, die bereits bei Austrieb der Lärche mit dem Fraß beginnen. In Kürze verpuppen sich diese Raupen. Der Falter schlüpft Ende Mai/Anfang Juni und legt Eier ab. Nach dem Schlupf fressen die diesjährigen Raupen noch bis in den Herbst zum Nadelfall und überwintern in den Knospen und Triebspitzen.

Üblicherweise stellt der Befall für die Lärche keine Gefahr dar. Bei mehrjährigem starken Fraß und zusätzlicher Schwächung kann es vermehrt zu Stehendbefall durch den Großen Lärchenborkenkäfer und Kupferstecher kommen.

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