Julia Zeitler
Borkenkäfer - Verzögerte Entwicklung durch nasskalte Witterung - Blickpunkt Waldschutz 09/2010
Die weitgehend kühle und feuchte Witterung des Jahres 2010 bewirkt, dass die Ende April angelegte Brut des Buchdruckers sich nur langsam entwickelt. In den meisten ausgelegten Bruthölzern befindet sich der Käfer nach 6-wöchiger Entwicklung noch im Larvenstadium, aus dem schwäbischen Raum werden erste Puppen gemeldet. Mit dem Ausflug der 1. Generation ist in den meisten Regionen Bayerns also in drei bis vier Wochen zu rechnen.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Aktuelle Schwärmkurven des Buchdruckers einer Borkenkäfer-Falle in Schwaben
Fichten aus dem Erstbefall Ende April zeigen nun die ersten Nadelverfärbungen. Nachdem die Brutentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, sollten diese Bäume zügig entnommen werden. Ab Anfang Juni (KW 22 und 23) erfolgte nach dem Abschluss des Regenerationsfraßes in den meisten Teilen Bayerns ein erneutes Ausschwärmen der Elterngeneration zur Anlage einer Geschwisterbrut.
Kritische Fangwerte wurden vor allem im Bayerischen Wald erreicht. Insbesondere die Landkreise Regen und Freyung-Grafenau waren betroffen. Ebenso höhere Fangzahlen melden einige Landkreise in Ober-, Mittel- und Unterfranken (siehe http://webgis.lwf.bayern.de/www/). Mit dem Regen der letzten Tage wurde der Schwärmflug aber wieder unterbrochen. Es wurden rückläufige Fangzahlen ermittelt. Dort, wo sich der Käfer einbohren konnte, gestaltet sich die Bohrmehlsuche aufgrund der langanhal-tenden Regenfälle und des windigen Wetters schwierig. Das Bohrmehl wird abgewaschen oder verweht und ist daher kaum sichtbar.
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