Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Naturgefahren

Im Unterschied zu Sturm und Feuer kann der Wald diesen Naturgefahren entgegen wirken. Wir erforschen den Beitrag des Waldes und der Forstwirtschaft zum vorbeugenden Schutz vor Naturgefahren.

Grundsätzlich kann den Naturgefahren durch drei Handlungsstrategien begegnet werden. Das sind die Anpassung der menschlichen Raumnutzung an die drohenden Gefahren (Vorsorge bzw. Vermeidungsstrategie), Schutz durch technische Verbauungsmaßnahmen sowie Schutz durch den Erhalt eines intakten Gebirgswaldes.

Anforderungen an einen Schutzwald

Felsblock

Felsblock nach Steinschlag an der Weißwand am Antoniberg (Foto: P. Dimke)

Die Zielstruktur des Schutzwaldes hängt von der vor Ort drohenden Hauptgefahr bzw. dem Gefahrenmix ab. Nach dem zu schützenden Schadenpotential richtet sich die Dringlichkeit zu ergreifender Maßnahmen.

Schutzwälder können die verschiedenen Naturgefahren selten ganz verhindern, aber mehr oder weniger stark in ihrer Wirkung vermindern.

Im Unterschied zu technischen Verbauungen schützt Wald auf großer Fläche gleichzeitig gegen verschiedene Naturgefahren. Dieser große Vorteil wird durch eine Schutzwaldpflege erzielt, die wesentlich kostengünstiger ist als allfällige technische Maßnahmen.

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Wir durchforsten die Literatur geben Empfehlungen ab und zeigen auf, welche Anforderungen an den einzelnen Schutzwaldtyp gestellt werden müssen, um vor einer bestimmten Naturgefahr zu schützen. Im Steinschlagschutzwald zum Beispiel sollten die Baumarten grundsätzlich über ein großes Ausheilungsvermögen verfügen und bei Steinkontakt viel Energie aufnehmen können.

Laubholz kann bei Steinkontakten deutlich mehr Energie aufnehmen als Nadelholz. Unter den Laubhölzern zeichnet sich hier Buche aus. Sie kann sehr viel Energie absorbieren, mehr als der Bergahorn. Allerdings verfügt der Bergahorn über ein besseres Überwallungs- und Ausheilungsvermögen. So sind optimale Steinschlagschutzwälder Buchenwälder mit Beimischung von Bergahorn und Nadelhölzern.

Besonders in Jungbeständen ist ein Nadelholzanteil vorteilhaft, da Nadelholz schneller wirksame Durchmesser und Höhen erreicht. In den tieferen Lagen wird ein Nadelholzanteil von 35% als ausreichend erachtet, während in höheren und steilen Lagen größere Anteile erforderlich sein können. Lärche und Kiefer sind die Baumarten des Steinschlagschutzwaldes in den Hochlagen und in Buchenausschlussgebieten.

Hochwasser und Auwald

Naturgefahren treten aber auch außerhalb der Alpen auf. Von Wichtigkeit sind hier vor allem Hochwasser. Immer wieder kommt es zu Überschwemmungen, die großen Schaden anrichten. Ob der Wald und die Forstwirtschaft einen Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz leisten können, ist eine unserer Fragestellungen.

Untersuchungen zur Überflutungstoleranz der wichtigsten heimischen Baumarten bilden die Grundlage für Anbauempfehlungen im Auwald. Sie sind ein wichtiger forstlicher Beitrag für moderne Hochwasserschutzkonzepte.
Im Jahresverlauf prägt der Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser die natürliche Auwaldentwicklung. Gleichmäßig hohe Wasserstände in der Aue sind hingegen das Ergebnis wasserbaulicher Maßnahmen.

Wir gehen der Frage nach, wie sich diese Veränderung im Wasserhaushalt auf die Baumarten des Auwaldes auswirken.

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Ausgewählte Veröffentlichungen

  • BINDER, F. (2009): Naturgefahren in den Alpen, Wo der Rhein entspringt - Sind Naturgefahren auf dem Vormarsch? Aulis Verlag, Praxis der Naturwissenschaften Heft 1/58, S. 13 -16
  • NORDMANN, B., GÖTTLEIN, A., BINDER, F. (2009): Einfluss verschiedener Baumarten auf das Abflussgeschehen. Ergebnisse eines Beregnungsversuchs im Frankenwald. Forst und Holz 64, Heft 6, S.32 – 41
  • NORDMANN, B., GÖTTLEIN, A., BINDER, F. (2009): Einfluss unterschiedlicher Waldbestockung auf die Abflussbildung - ein Beispiel aus einem Wassereinzugsgebiet im Frankenwald. Ergebnisse eines Beregnungsversuchs im Frankenwald. Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 53. Jahrgang Heft 2, S.80 – 95
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