Holzeinschlag

Harvester

Harvester_Ponsse_Ergo Achtradmaschine bei der Holzernte

Harvester Ponsse Ergo 8W (Foto: LWF)

Mit dem Harvester (Vollernter) werden die Bäume gefällt, entastet und sortimentsgerecht abgelängt. Meist werden Radharvester eingesetzt. In Deutschland sind dabei so genannte "Eingriffharvester" üblich, die mit einem Aggregat fällen und aufarbeiten. Moderne Modelle sind in der Regel 6-Rad-Maschinen. Harvester mit vier Rädern sind häufig ältere Maschinen, 8-Rad-Modelle sind zunehmend im Kommen. Je mehr Räder eine Maschine hat, desto mehr wird die Last verteilt und der Boden geschont. Die Reifen der Harvester werden meist mit Wasser gefüllt, um die Standfestigkeit zu erhöhen.

Radharvester können kürzere Strecken "auf der eigenen Achse" umsetzen, weshalb bei kürzeren Entfernungen kein Tieflader nötig ist. Dies senkt die Kosten und macht auch kleinere Hiebe wirtschaftlich.

Neben den Radharvestern werden Raupenharvester eingesetzt. Diese Maschinen basieren auf Baumaschinen (daher auch der Name "Baggerharvester") und kommen insbesondere im Starkholz und in steileren Lagen zum Einsatz. Diese Maschinen besitzen durch die Ketten eine relativ große Auflagefläche, wodurch das hohe Maschinengewicht gut verteilt wird. Deshalb werden diese Maschinen auch zunehmend auf Nassflächen eingesetzt. Allerdings wird das Gewicht der kompletten Maschine beim Fällen auf der baumzugewandten Seite an der Kante der Kette konzentriert, wodurch es zu gravierenden Wurzelbeschädigungen bzw. Wurzelabrissen kommen kann.

Da die Ketten die Wege stark beanspruchen, ist ein Tieflader zum Umsetzen nötig. Außerdem gilt es zu beachten, dass ein Raupenharvester bauartbedingt langsamer fährt als ein Radharvester und somit beispielsweise für Hiebe mit nur geringem, verstreutem Hiebsanfall aus wirtschaftlicher Sicht weniger geeignet ist.
Alternative Konzepte:
Schubharvester und Schreitharvester sind als Spezialmaschinen in der Fläche kaum zu finden. Solche Geräte kommen am ehesten im Gebirge oder sehr unwegsamem Gelände zum Einsatz.

Nachfolgend stellen wir Ihnen technische Details, Harvesterklassen sowie Leistungsparamete vor:

Technik

Harvesterklassen

Leistungsparameter

Mehrbaumaggregate

Aggregate mit Baumhaltezange

Motorsägen

große Motorsäge und Axt stehen auf einem frischen Baumstumpf Zoombild vorhanden

Motorsäge Stihl (© Andreas Hohenadl, LWF)

Motorsägen sind bei der motormanuellen Holzernte unerlässlich.

Auch bei der Jungbestandspflege kommen sie häufig zum Einsatz. In der Regel wird ein Zweitakt-Vergasermotor verwendet. Mittlerweile sind die Motorsägen für professionelle Anwender in der Forstwirtschaft nahezu alle mit elektronisch geregeltem Vergaser ausgestattet um unter allen Witterungs- und Geländebedingungen die optimale Leistung abrufen zu können.

Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik unterteilt Motorsägen in Abhängigkeit von Einsatzbereich, Leistung, Gewicht und der zu erwartenden Lebensdauer in verschiedene Klassen:

Klasse I - Lebensdauer > 1000 MAS

  • Profisägen im unteren, mittleren und oberen Leistungsbreich
  • Geeignet für professionelle Waldarbeiter oder andere Anwender mit hohen Maschinenlaufzeiten

Klasse II - Lebensdauer i.d.R. < 1000 MAS

  • Semi-Profi-Sägen im unteren, mittleren und oberen Leistungsbreich
  • Geeignet für Waldbauern, Landwirte, Handwerker u.a. Anwender mit professionellen Ansprüchen, aber nur durchschnittlichen Macschinenlaufzeiten

Klasse III (keine Anerkennung)

  • Anwendungsbereich: Haus und Garten mit geringen Laufzeiten
Zunehmend hält auch bei den Motorsägen die Akku-Technik Einzug. Allerdings sind bislang lediglich Maschinen im unteren Leistungssegment am Markt verfügbar, die sich weniger für die Holzernte, sehr wohl aber für leichte Pflegeeingriffe eignen.