Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF-aktuell 111

Das Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.

Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe von LWF-aktuell.

Hochrangiger Besuch aus dem Iran

Mann lehnt an BaumZoombild vorhanden

Abb.1: Prof. Dr. Khosro Sagheb-Talebi
(Foto: R. Baier)

Am 22. Juli 2016 besuchte Prof. Dr. Khosro Sagheb-Talebi die LWF. Herr Talebi leitet die Abteilung für Auslandsbeziehungen und Wissenstransfer an der Iranischen Forstlichen Forschungsanstalt in Teheran und lehrt außerdem das Fach Waldbau an der Forstlichen Universität in der persischen Hauptstadt.

Mit der Leitung und den Abteilungsleitern der LWF konnten Aufgabenfelder möglicher Zusammenarbeit der beiden Forschungsanstalten, insbesondere für die Themen Waldschutz und Waldumbau im Klimawandel, besprochen werden. Professor Talebi hat in der Schweiz studiert und promoviert, spricht fließend Deutsch und ist bereits Kooperationspartner in Projekten mit dem Amt für Saat- und Pflanzenzucht (ASP) Teisendorf und dem Nationalpark Bayerischer Wald.

Zum Abschluss seines Besuchs präsentierte Herr Talebi die Wälder des Irans in einem spannenden und reich bebilderten Vortrag. Besonderes Augenmerk galt dabei den Buchenurwäldern der Kaspisch-hyrcanischen Region am Südende des Kaspischen Meeres. Die dort bestimmende Baumart – Fagus orientalis – ähnelt sehr stark unserer Fagus sylvatica. Viele Experten vermuten, dass es sich eventuell sogar um ein und dieselbe Art handelt. Auf jeden Fall können die natürlichen Buchenwälder im Iran wertvolle Hinweise und Erkenntnisse für die Behandlung unserer bewirtschafteten Buchenwälder in Bayern liefern.

Dirk Schmechel

Entrindende Harvester- Fällköpfe

Harvester, eine Forstmaschine, im WaldZoombild vorhanden

Abb.2: Harvesterfällkopf
(Foto: C.Josten)

Entrindende Harvester-Fällköpfe können direkt im Bestand entrinden. Dies trägt dazu bei, das Ökosystem Wald nachhaltig zu sichern und die Ausbreitung von Borkenkäfern zu unterbinden. Zusätzlich verbleiben die in der Rinde befindlichen Nährstoffe im Bestand. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) untersuchen daher in einem gemeinsamen Projekt die Verknüpfung von vollmechanisierter Holzernte und Entrindung.

Zwar gibt es bereits speziell angefertigte Entrindungsaggregate, die seit längerem erfolgreich zur Ernte in Eukalyptus- Plantagen eingesetzt werden, die Wälder mitteleuropäischer Breiten stellen jedoch völlig andere Anforderungen an die Aggregate. Unterschiede gibt es durch die anderen Baumarten beispielsweise bei Durchmesser, Wuchsform oder Rindenbeschaffenheit. Deshalb werden hier konventionell eingesetzte Aggregate modifiziert und hinsichtlich ihres Entrindungspotenzials untersucht.
Um das Entrindungsergebnis abhängig von Vegetationszeit, Baumart, Durchmesser, Hersteller und Modifikation abschätzen zu können, werden in Niedersachsen und Bayern umfangreiche Daten erhoben. Das Entrindungsergebnis dieser Tests wird im Rahmen einer Doktorarbeit (HSWT/TUM) vor Ort fotooptisch erfasst und ausgewertet. Zusätzlich führt das KWF umfassende Arbeitszeitstudien durch, um den zeitlichen und monetären Mehraufwand zu beziffern.

Bereits in einer frühen Phase des Projekts zeigte sich, dass innerhalb der Vegetationszeit ein sehr gutes Entrindungsergebnis von weit über 80 % bei Kiefer und Fichte erreicht werden kann. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., gefördert.

Joachim Heppelmann

Forstzentrum auf den Münchner Wissenschaftstagen

Junge Menschen stehen vor InformationsstandZoombild vorhanden

Abb.3: Auf den letzten Wissenschaftstagen zeigte Dr. Steffen Taeger Schülern eines Münchner Gymnasiums interaktive Karten.
(Foto: ZWFH)

Vom 12. bis 15. November 2016 finden die 16. Münchner Wissenschaftstage unter dem Motto »Wasser – Ressource des Lebens« statt. Das Zentrum Wald- Forst-Holz Weihenstephan ist mit dem Marktstand »Wald und Wasser, starke Partner« vertreten: Gegen Hochwasser und Bodenerosion, Wassermangel und Schadstoffe im Trinkwasser schützt uns am zuverlässigsten der Wald.

Das eng verwobene Beziehungsnetz von Wald und Wasser wird unter anderem anhand von sechs Postern und einem Sickerwasserversuch vorgestellt. Die Vorträge des Zentrums »Ringen um Wasser – Herausforderung für Waldbäume, Wissenschaft und Praxis« von Prof. Dr. Rainer Matyssek am 13. November um 10:45 Uhr und »Klimaänderung, Dürre und Vegetation« von Prof. Dr. Annette Menzel am 15. November um 14:30 Uhr können im Auditorium der Alten Kongresshalle verfolgt werden. Der Eintritt ist kostenlos.

Christoph Josten

27. Weihenstephaner Forsttag

Damen und Herren stehen in einem Foyer hinter einer kleinen DouglasieZoombild vorhanden

Abb. 4: Die Referenten des Forsttages (Foto: C.Josten)

Die Douglasie – warum lieben wir sie? Warum fürchten wir sie? Wie können wir mit ihr leben? Unter diesem Motto fanden sich am 1. Juli 2016 rund 120 Teilnehmer im großen Hörsaal der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ein.

Der Weihenstephaner Forsttag beleuchtete die Douglasie von den verschiedensten Seiten: Die Teilnehmer erfuhren beispielsweise, dass sie in ihrer nordwestamerikanischen Heimat mit Riesenlebensbaum und Hemlocktanne vergesellschaftet ist, was das Geheimnis der Douglasie für ihr hohes Wachstum ist oder worauf ihre Einstufung als invasive Art beruht.

Aber auch waldbauliche und holztechnologische Themen wie der Einfluss von Beschirmung in ihrer Jugend auf die Stabilität oder warum die Holzfestigkeit bei der Douglasie unabhängig von der Jahrringbreite ist, wurden erläutert und diskutiert. Erfahrungen aus dem Privat- und Staatswald sowie Einschätzungen aus der Holzindustrie vervollständigten das Programm.

Christoph Josten

LWF regional – Neue Wege im forstlichen Wissenstransfer

Teilnehmer unterhalten sich im GrünenZoombild vorhanden

Abb.5: In den gewollt langen Pausen konnte man sich intensiv mit den Kollegen austauschen. (Foto: C.Schwab)

»LWF regional« heißt die neue Veranstaltungsreihe der LWF. Die Auftaktveranstaltung fand am 21. Juli 2016 im Steigerwaldzentrum in Handthal statt. Hier nutzten 160 Forstpraktiker – darunter Waldbesitzer, Kommunalvertreter, Beschäftigte der Bayerischen Forstverwaltung und der Bayerischen Staatsforsten und Waldpädagogen – das breit gestreute Informationsangebot.

Die hohe Teilnehmerzahl überstieg deutlich die Erwartung in der Planungsphase. Der große Andrang zeigt, wie wichtig es ist, unseren »Elfenbeinturm« in Freising zu verlassen, in die verschiedenen Regionen zu gehen und die aktuellen Forschungsprojekte der LWF sowie die Bedeutung der Ergebnisse für die forstliche Praxis vorzustellen. Bei »LWF regional« geht es nicht nur um den Wissenstransfer in die Praxis, sondern auch um die Diskussion der Themen unter den Forstleuten vor Ort. Deshalb war reichlich Zeit für den kollegialen Erfahrungsaustausch eingeplant.

Nach diesem Auftakt werden weitere Veranstaltungen an bayernweit wechselnden Orten mit angepassten Themen – eben regional – folgen. Zum Schluss eine Aussage, welche die Außensicht mancher auf die LWF ganz gut beschreibt: »Ich hab’ gar nicht g’wusst, was ihr da so alles macht… ist ja viel mehr als Waldschutz. Toll!« Noch zwei bis drei Jahre »LWF regional«, und alle wissen es! Die nächste LWF regional wird bereits am Donnerstag, 10. November 2016 in Schwaben im Bildungszentrum Kloster Roggenburg stattfinden.

Florian Stahl

Tilman Zepf ist neuer Förster für den Lehrwald der HSWT

Foto von Herrn ZepfZoombild vorhanden

Abb.6: Der neue Förster des Lehrwaldes der HSWT
(Foto: Kleinfeldt)

Seit dem 1. Juli 2016 ist Tilman Zepf neuer Mitarbeiter in der Fakultät Wald und Forstwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf (HSWT). Er übernimmt Aufgaben im Lehrbetrieb, insbesondere die Unterstützung bei Übungen, Praktika und dem Lehrwaldparcours. Zudem betreut er die Versuchsflächen der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf und übernimmt die Aufgaben eines Forstingenieurs im Lehrwald der Hochschule.

Herr Zepf ist in Tübingen aufgewachsen und absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker. Anschließend erfüllte er sich seinen Traum und studierte Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar. Nach seinem Abschluss entschied er sich für die bayerische Anwärterausbildung in Lohr am Main. In dieser Zeit durchlief er seine praktischen Ausbildungsabschnitte am AELF Augsburg und bei den Bayerischen Staatsforsten am Forstbetrieb Heigenbrücken im Spessart. Seit der Staatsprüfung im Oktober vergangenen Jahres ist Herr Zepf bei den Bayerischen Staatsforsten am Forstbetrieb Freising angestellt und an die HSWT abgeordnet.

red

Termine des Zentrums Wald Forst Holz von Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2016

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