Erschienen in: E. A. Roßmäßler: Der Wald (1863)
Der Feldahorn oder Maßholder - LWF-Wissen 77

Auch diese dritte deutsche Ahornart ist durch die tief gelappten Blätter leicht als ein Glied der Gattung der Ahorne zu erkennen, da außer ihr von unseren Waldbäumen und Sträuchern nur noch der Schneeball und die Elsbeere und allenfalls die Silberpappel ähnliche Blätter haben. Von diesen stehen die Blätter nur bei dem Schneeball ebenfalls kreuzweise gegenständig, sind aber stets nur dreilappig.

Die Blüten des Maßholders – der gebräuchliche Name dieser Ahornart – stehen in ähnlichen aufwärts gerichteten Blütenständen wie bei dem Spitzahorn und sind auch ganz ähnlich beschaffen; sie sind aber in allen Theilen deutlich grün gefärbt und wie die Blütenstiele behaart, und die Flügel des Fruchtknotens breit aus einander gespreizt. Sie erreichen ihre vollkommene Entfaltung zugleich mit den Blättern, kommen aber auch aus Seitenknospen hervor, was bei den vorigen nicht der Fall ist.

Das Blatt ist kleiner, langgestielt, in 3 stumpfe Hauptlappen tief eingeschnitten und außerdem unten noch mit 2 kleinen stumpfen Nebenlappen, auf der Oberseite nur an den Blattadern, auf der Unterseite auch auf der übrigen Fläche behaart und in den Achseln der Blattrippen mit weißlichen Bärtchen; beiderseits gleichfarbig.

Hinsichtlich des Stammes, der Aeste und der Rinde ist der Maßholder dem Spitzahorn sehr ähnlich; nur beginnt die Borkenbildung, vorzugsweise an buschig erwachsenen älteren Stockausschlägen, schon an kaum fingerdicken Zweigen und es kommt hierin der Maßholder der Korkrüster sehr nahe. Baumartig erwachsen bildet der Maßholder einen mäßigen Baum von 9 – 13 Met. Höhe und 0,3 – 0,6 Met. Stammdurchmesser mit breit abgerundeter dicht belaubter Krone von krausem moosartigen Baumschlag.

Der Stamm ist meist nicht ganz gerade erwachsen, im dichten Schluß aber bis hoch hinauf astrein; die stärkeren Aeste sind sehr knickig und geben dem Baum ein eichenähnliches Aussehen. Das Mark, welches wie bei allen Ahornarten wesentlich aus Kernschicht besteht und nur eine sehr schmale Kreisschicht hat, ist auf dem Querschnitt etwas eckig. Die Wurzel dringt tief in den Boden ein uns ist sehr reich verästelt.

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Autor

  • E. A. Roßmäßler